Donnerstag, 30. Dezember 2021
Mittwoch, 22. Dezember 2021
Weihnacht und Hass
Weihnacht und Hass
Das Leuchten aus dem Dunkel und der Kälte ist die Botschaft von der Nächstenliebe, die man dem Kind mit der Erzählung von der Geburt im Stall nahe bringen will. Bei mir ist es gelungen.
Heute: Eichmann in Jerusalem. Die Banalität des Bösen. Wie nur ist Vernichtung unter der maßgeblichen Mitwirkung von Büroseelen möglich?
Ja, was glaubst Du, wer die Migranten zwischen den Stacheldrähten erfrieren lässt? Monster? Ängstliche und brave Seelen in der Schutzweste einer Firma von Weltanschauung und Erfolgszwang.
Schau all die schönen Bildchen der Reinheit an, die das Böse Dir anpreist. All diese Größen sind so wenig "groß" wie der Ruhm ihrer Attentäter. Aufgedonnerte Menschen vom Ich und Du. Sieh beide -und uns- im Kinder- und im Sterbezimmer.
Es braucht eine Kommandobrücke und auch den Entschluss zur Wiederherstellung von Recht. Aber keinen Halbgott: Mensch vom Menschen ist genug. Ziel und Weg entscheiden wir im Du und Ich.
Vielleicht kann im Augenblick dieser oder jener Not niemand helfen. Was da von Bethlehem leuchtet, Dein Gewissen, sagt: Hilf!
Im ersten Entwurf hatte ich vor den Diktatoren auch die "Ideologen des Impf-Hass" angeführt, die zur Zeit ebenso heuchlerisch reine Bildchen der guten Familie vor sich her tragen ("Freiheit zusammen"). Wer möchte dort Kind sein? Man kennt das von orthodoxen Sekten aller Religionen und Ideologien. Aber dort sind zur Zeit auch Leute eingefangen, denen ich noch etwas Verstand zugestehe, der sie aus dem Irrsinn verdrehter Begriffe befreien kann. Deshalb habe ich den Hinweis erstmal wieder entfernt.
Donnerstag, 16. Dezember 2021
Über die russische Entwicklung nach dem Putsch
Dienstag, 14. Dezember 2021
Von Hartlaub und Ethik
Felix Hartlaub
und die Ethik
Aus volltext
letzte Nummer 12 21
„Einen Namen
gemacht hat er sich vor allem durch die plastischen und intensiven
Schilderungen eines distanzierten Beobachters über den Alltag im
Führerhauptquartier, die in ihrem knappen Stil bereits auf die
Kahlschlagliteratur der Nachkriegszeit hindeuten.“
Zum Tagebuchschreiber Wasistschondabei Hartlaub. Eine vernünftige Soziologie sollte
sich mit den Verbindungen der Nachkriegs- mit der Naziliteratur befassen, um
Hilfen z.B. für die Wertung von Nachtaliban- mit Terrorliteratur anzubieten.
Arno Schmidt wäre aufzuarbeiten, Günter Eich? Warum überlässt man das Feld der Wissenschaft
vom Anstand Literaten, die doch nur im Lobschreib zum Ruhm gelangen. Wie auch hier wieder versucht wird. "Kahlschlagliteratur" - Vorbild beim
Nazihistoriker?
Von Werten. Auch
Ethik gehört dazu. Nicht im Sinne von „Nachhaltigkeit“, welches Bekenntnis in
der neuen Koalition das der „Brüderlichkeit“ „erweitert“ hat, sondern im
ursprünglichen Sinn von Gemeinschaft, Hinwendung, Verantwortlichkeit, Sympathie,
eben Brüderlichkeit gegenüber dem Mitbewohner dieses Lebens.
Das, was eben
im Gesang aus der Hecke klingt: Gewissen, daß innere Gesetz des Schwarms, der kategorische
Imperativ. Das, was die Fanatiker von Tradition, Ideologie und die des Ego verachten,
verlachen, bekämpfen.
Du brauchst
keinen Gott. Auch nicht dazu, um fähig zu sein, die Welt und die Nächsten zu
lieben. Aber, wo Dir die Nächsten nichts bedeuten, hast Du keinen.
Einen kannte ich, der wurde wegen seiner tiefen
Stimme Boss. Sonst hatte er nichts als Schweigen in wichtigen Fragen. Er
handelte in der Gleichgültigkeit des Jobs gegen Menschen, die zu ihm kamen. Er
hatte nie lange Probleme mit seinen Entscheidungen in ihren Folgen. Angesehen
bei den Großen hatte er auch viele Lobredner bei den Kleinen, die selbst größer
werden wollten. Sein Gewissen schien ihn nicht zu drücken.
So gibt es
bei Literaten, die es oft durch gegenseitige und höhere Protektion, selten
durch Begeisterung des Publikums in die Zeitung und ans Mikrophon geschafft
haben, verbreitet das Bewusstsein, Ethik sei ein Käfig, der die künstlerische
Freiheit einschränke. eine ganz besonders wertvolle Freiheit von den Freiheiten
der Person. Ja, moralische Vorwürfe werden der Folter gleichgestellt.
Besonders seit
Nietzsche der wohl unter den Regeln seines Vaters und dem Ansehen Schopenhauers
gerade bei seiner geliebten Lou litt und so etwas ganz Neues, die Freiheit von Anstand
in den Mittelpunkt seines Denkens stellte und mit Weihrauch vom Wagner vernebelte.
Stolz auf und
Ruf nach dieser Sorte Freiheit, das ist häufig in Deutschland und Österreich
festzustellen, wo man sich ja öfter von Nazi-Anhaftungen und angetragenem schlechtem
Gewissen reinigen musste. Der Nobelpreis hat sich mit Gründen der Kunst, die höher
stehe als alle Vernunft, von der Verantwortung für die Preisverleihung an einen
Milosevic-Vergolder loszubegründen versucht.
Die Ethik
hat in der Literatur den schlechtesten Stand. Auch in der Familie und in der
Freundschaft gibt es starke Wichtigkeiten, die gegen den Anstand gegenüber den Menschen
vorgebracht werden. In den herrschenden wie in denen, die aus der Benachteiligung
ins Licht wollen: „Familie zuerst“ oder mit Freunden „Pferde stehlen“.
Korruption als Wert. Bei Impfgegnern und lachenden Coronaspreadern soll es
inzwischen eine „Familienbewegung“ geben und auch die Hassfreunde von Rechts schüren
die Angst vor den öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen.
Es gibt aber
auch die Ethik. Sie sagt bei der Stoa, im Christentum und mit Sicherheit in zig
anderen philosophischen und religiösen Quellen: Du bist neben dem eigenen Wohl
auch für das der Anderen verantwortlich. Das sagt Dir Dein Gewissen, wenn Du
zuhörst, und es klingt aus jeder Vogelhecke.
Bleibe dabei,
Marc Aurel sagt es schon: Anstand ist, was in Deinen letzten Tagen soviel zählt,
wie es schon immer zählte. Was sind da Preisungen und Einträge im Guinness Buch
der verschwiegenen Anhaftungen?
Klaus
Wachowski 14.12.2021
Sonntag, 5. Dezember 2021
Stoische Einsicht
Freitag, 3. Dezember 2021
Zu volltext über Ewers - zu Recht vergessen
Zu Ewers-Artikel im volltext (über zu Recht vergessene Größen)
Bleibt das Wort des Karl Kraus prophetisch in der Fackel vom
5.2.1913 S.11 -auch zu Strobl- unter „Auch wurden sie alle gefragt“:
„Auch wußte ich, daß dieser Autor beliebt und dämonisch sei,
am Ganges zu Hause wie an der Panke, und als Vertreter angesehener
Verlagsfirmen sogar bis ins Jenseits
vorgedrungen. Ein transzedenlet Weinreisender. Wir in Österreich haben Strobl,
aber was das Grauen betrifft, sagen alle von der Branche, er sei zwar gut,
jedoch in puncto Leistungsfähigkeit mit Evers nicht zu vergleichen.“
Dem Mann sehr ähnlich erscheint mir Arno Schmid.
3.12.21 Klaus Wachowski
Montag, 29. November 2021
Verehrung
Donnerstag, 25. November 2021
Diktatur des Proletariats
Donnerstag, 18. November 2021
Was ist schon dabei? Günter Eich in volltext
Günter Eich zum 9.11.
Vor der niedergebrannten Synagogen in Karlsruhe wieder schwarze Gefühle.
Abends in volltext eine Eloge auf Günter Eich...
"grandios", "absolute Unwilligkeit" "radikaler Rundumschlag " "ein Schnitt, scharf und genau" Wortwahl der Verehrung.
Und Abwiegelung: "Man ist Schreibender, man lebt vom Schreiben. Wer Erfahrung mit Diktaturen hat, hält sich mit dem Aburteilen zurück. Aber zu diesem Publikum möchte ich nicht gehören. "
Andere Schreibende hatten nicht solche Gelegenheit, etwa aus Gurs statt nach Auschwitz in den Rundfunk zu kommen. Und was sagt Klaus Mann zu solchem Mephisto?
Der kritische Biograph Vieregg ist tot. Es darf wieder von Größe gejodelt werden.
Wann waren die Bücherverbrennungen?
Wann bewarb Eich sich zur NSDAP?
1.5.33!
Es ist doch gar nicht so, als habe man nach 45 und vor dem Auschwitzprozeß irgendetwas aufgearbeitet.
Heidegger
Arno Schmidt
Kurt Goller
Jetzt Eich
Wie konnte bei solcher Kollegenschaft ein Exilschriftsteller auf die Idee kommen, nach D zurückzukehren? Zumal Klaus Mann dem da vor 1930 die Seiten seiner Zeitschrift geöffnet hatte! Was für ein Erleben, nach Deutschland zurückzukehren und den Verräter und Naziprofitler als Größe verehrt zu sehen!
Der Trog der 2. Reihe stellt stets Verehrer der Verehrung zur Verfügung, und Abwiegler von Schuld. Und aufgerührten Ruhm über die Schamlosigkeit.
An Bakunins Grab will der NS-Bewerber Eich begraben werden. Bezeichnender Weise nicht an dem Kropotkins!
Es gibt nämlich den gar nicht seltenen Anarchismus der Menschenhasser wie Mussolini, der Verächter wie Wagner und Nietzsche. Sie wollen Freiheit der - Herrschaft. Was wollte SS-Bewerber Arno Schmidt, der seine Verehrer mit der Flucht ins konstruierte Wirrsprech weg von der Frage nach Norwegen lockte?
Und jetzt wird der Eich wieder aufgekocht!
1930 bei Klaus Mann, 1933 Mai Bewerbung bei NSDAP. Heidegger, Schmidt zur SS, und Staatsanwalt Goller bei der SA-Zensur, während die nachwachsenden Studenten bei Bücherverbrennungen Heil brüllen.
"Die Jahre 33 bis 40 waren die produktivste Zeit als Autor für den Rundfunk. Die Buchausgabe der Erzählung Katharina erreicht 32 Auflagen als Feldpostausgabe."(Wikipedia)
Hannah Arendt bemerkte als eine der schlimmsten persönlichen Erfahrungen den feigen Verrat der intellektuellen Freunde.
9.11. in Karlsruhe. Warum sich mit den feigen Bedenklichkeiten eines Schreibers im Propaganda-Apparat beschäftigen, der doch statt Dreck zu schreiben eben etwas zurücktreten gekonnt hätte? Wirklich zurücktreten.
Goller hat die Beine still gehalten und das Verdienstkreuz bekommen. Eich den Büchnerpreis.
Was ist weniger faulig?
Sie profitierten von der Verfolgung der Konkurrenz, erhielten Brot und Ruhm vom Nazi. Und der da den Büchner!- Preis von der Republik!
Gut, dass es die Ewigkeit gibt und ihr unaufhaltsames Vergessen.
Mittwoch, 10. November 2021
4 Farben. Ein Problem?
4) Außen/Innen (Lage des Gegenstands im Raum)
Erscheint ein weiterer Gegenstand vor, hinter, über, unter, neben dem ersten, genügt es, ihn nach Farbe, Schaffung oder Struktur das der anliegenden Fläche vorherigen Fläche Merkmal zu übernehmen, das ja bereits unterschiedlich ist.
Das 4- Farbenproblem ist Ausdruck räumlichen Erkennens aus der Projektion der dreidimensionalen Realität in die Fläche. Kein "Problem" der Optik (es gilt auch fürFarbenblinde und andere Sehbehinderte), sondern Ausfluss der räumlichen Grundlage des Erkennens. Nicht Physik, sondern Hirnfunktion.
Wenn alles Beweisen das Zurückführen eines Ungewissen auf ein Gewisseres ist, so liegt die Lösung des 4-Farben "Problems" in der Rückführung auf eine Funktion des Erkennens, nicht in der auch im Unendlichen nicht enden könnenden Fortrechnung von digitalen Maschinen.
Donnerstag, 4. November 2021
volltext zu Maxim Biller
Er will den Unterschied zwischen der geistigen Haltung und dem rassistischen Furor nicht gelten lassen.
Wie viele intellektuelle Kritiker einer hochnäsigen, ichbezogenen Haltung elitären, versnobter Bürger waren zwischen der Emanzipation in der französischen Revolution und dem Aufkommen politischen Handelns aus ideologischem Rudeldenken nicht der Verführung verächtlicher Seitenhiebe auf Konkurrenten und ihre Clubs in der Öffentlichkeit erlegen?
Ein Goethe und Schopenhauer konnten sich nicht enthalten, ja ein Jean Paul ließ sich hinreißen. Sie mögen den Hass gegen eine widersprechende Haltung geäußert haben, nicht aber gegen Leben und Wert von Person und Persönlichkeit. Karl Kraus, einer der schärfsten Kritiker der primitiven germanischen Presse gab auch der jüdischen Presse keine Schonung. So wohl auch Thomas Mann.
Ohne Zweifel hätten sie das Aufkommen des Rudelrassismus bekämpft, hätten sie die Folgen vorausgeahnt und den zugehörigen besonders großen Mut gehabt.
Nach dem Holocaust ist eine andere Haltung angezeigt. Den konnten die wenigsten - glauben.
Reich Ranicky hat Hoffnung gehabt, Maxim Biller Enttäuschung.
Eigene Sicht ja, aber ein Urteil steht mir nicht zu.
Mittwoch, 3. November 2021
Gott mit Reißzähnen
Sonntag, 31. Oktober 2021
Sokrates
Freitag, 29. Oktober 2021
Erdbeeren und Bomben
Erdbeeren zum Bombardement.
In der sz meint Jörg Magenau am 28.10. über die Briefe zwischen Ernst und Gretha Jünger:
"Nachdem bei Gretha 1957 ein Unterleibskrebs diagnostiziert
wurde, an dem sie im November 1960 starb, litt er heftiger am Dasein als
die todkranke Frau. ..Ernst Jünger in Paris , wo er zum militärischen
Führungsstab gehörte.
"Für mich ist nicht der Krieg das eigentliche Problem", schreibt er, "sondern die Aufrechterhaltung meines geistigen Standards". Die Flugzeuge, die er am Himmel über Paris beobachtet, waren für ihn vor allem ein ästhetisches Phänomen. Ähnlich wie in der berühmten Burgunderszene in seinen Tagebüchern, wo er mit einem Glas Wein in der Hand, in dem Erdbeeren schwimmen, die Bombardements vom Dach des Hotels aus in demonstrativer Dandy-Pose beobachtet, schreibt er auch an Gretha: "Ich sah Flugzeuge wie goldene Feuerkugeln langsam zu Boden schweben, andere kreiselten wie Blätter herunter, und wieder an anderer Stelle stürzte ein einzelner Flügel herab. Das Schauspiel war schön und zugleich voll dämonischer Schrecken."
Die Ästhetik der Küchenschabe zum Gesang eines Nero.
Erinnert das niemanden an die olfaktorischen Betörungen des sinnierenden Handke durch eine serbische Erdbeere bei Srebrenitza?! Gehören literarische Kaltschnäuizgkeit und Erdbeeren zusammen zu eine gewissen Vorliebe für Paris?
Mein Beziehungswahn ist unaufhaltsam auf Spurensuche. Als ich in Aix en Provence davon höre, daß auch das Huhn, daß goldene Eier legte, von Erdbeeren dichtete, ein Ästhet der kolorierenden Sorte, muss ich mich berichtigen.
Auch er hatte nichts mit Mensch und Welt am Guru, war aber durchaus wenigstens verlieblicht, sehnsüchtig nach einem Wir, sodass ich seinem Ruhm eine gewisse Berechtigung aus dem Echo berührter Sehnsucht zugestehe.
Aber Wahn der Geste, Gleichgültigkeit gegen Leid: Was lese ich in Wikipedia?
„Im Januar und Februar 1926 schrieb Rilke der Mussolini-Gegnerin Aurelia Gallarati Scotti drei Briefe nach Mailand, in denen er die Herrschaft Benito Mussolinis lobte und den Faschismus als ein Heilmittel pries. Über die Rolle der Gewalt war Rilke sich dabei nicht im Unklaren. Er war bereit, eine gewisse, vorübergehende Gewaltanwendung und Freiheitsberaubung zu akzeptieren.“
Was die beiden Erdbeerlutscher von Chitin und Beton und
der Lust hoch über Katastrophen betrifft, so verstehe ich eine Feuilletonie
nicht, die den Zikadengesang der ästhetischen Gefolgschaft angesichts
menschlichen Leids nicht verstummen lassen will.
Poser, die Poeten spielen.
Genießen Im Angesicht des Leides. Epikur?
Etwas Stoa könnte helfen.
Sonntag, 24. Oktober 2021
Republik Marseille
Ich höre die Möwen .
Die Franzosen hatten 200, die Deutschen gerade mal 15 Jahre Republik. Generationen waren aus der Sehnsucht nach, in das Vertrauen auf die Freiheit hinein gewachsen, in das Vertrauen auf die ursprüngliche Gleichheit im Recht und in das Füreinander Einstehen.
In D war es noch weit, hoffte man noch auf Napoleonen, Cromwells, Führer von höherer Berufung, die einem die Sorgen vom Hals nehmen sollten. Wie alt sind die Republiken Polen und Ungarn!? Die Freien und die ehrlichen Herzens Bekennenden sind noch ein kleines Häuflein. Aber es gibt auch da immer mehr junge Sehnsucht und bessere Erfahrung gegen die stramm und weich gerührten Braven in der Menge.
In jeder Republik gibt es Bürger, die sich in ihrem privaten Leben wohl genug fühlen und ihr höchstes Glück darin finden, in Ruhe gelassen zu werden und in ihrem kleinen Kreis Herrscher zu sein oder Knecht, Herrin oder Magd. Auch in den bewährten Republiken fallen sie gerne auf Populisten herein, die raschen Wohlstand oder einfache Rezepte gegen die Not
verkünden.
Du, der und die Du den Wert der Republik erkannt hast und sie in Dir trägst, vertraute darauf, daß in Zeiten der Not die Glut in den andern nicht erlischt, sondern wieder zum Feuer der Freiheit entfacht wird.
Sollte dem nicht so sein (das mag Dir eine irrende Wahrnehmung nahelegen), so ist es doch in Dir.
24.10.2021 Klaus Wachowski
Dienstag, 19. Oktober 2021
Die Ewigkeit ist ihre eigene Kläranlage
Freitag, 1. Oktober 2021
Das Volk
Es ist der Schwarm, aus dem ich komme und in den ich gehöre. Ein überwältigender Teil davon, möchte seine Ruhe haben, seinen Lebensunterhalt erwerben, die Familie und das Leben genießen. Störe es und Du bekommst die Macht des Spießers zu spüren. Aber es möchte auch nicht in die Hektik von Experimenten oder Kriegen gehetzt werden. Schafft es Einer, dann wirft es seine Würde und seinen Anstand weg und macht jede teuflische Aktion mit, die die "Populisten" von ihm verlangen. Krieg, Lynchjustiz, unbarmherzige Unterdrückung.
Auf das Volk kannst Du Dich also so wenig verlassen wie auf jede andere Person. Es hilft Dir nichts als die eigene Vernunft und die Übereinkunft mit anderen, von der Vernunft geleiteten Personen.
Das Volk in Polen, in der Türkei, Russland und Ungarn und in vielerlei anderen Räumen hat sich dazu verleiten lassen, die Republik in eine Parteiherrschaft zu stürzen, die Unabhängigkeit der Justiz zu opfern und das Recht der Person auf Selbstbestimmung zugunsten einer süßlichen Vorstellung vom guten und heiligen König aufzugeben. Man lebt in einem romantischen Märchen und hat das Maul zu halten.
Was kann die aufgeklärte Person tun, die unter dem Eisenreif der Verbote, frei zu denken und gemeinschaftlich zu handeln, mehr leidet als das sich selbst ins Gefängnis setzende Volk?
Was schon immer die Revolutionäre, die Gründer und die Getreuen der Republik zu tun versuchten: anklagen, nicht gehorchen, wo es geht, mit den Nachbarn und Nachbarinnen reden und den Wunsch zum Umsturz und zur Rückkehr der guten Verfassung frisch zu halten. Sei gewiß: Du bist nicht allein und: die künftigen Generationen schauen auf Dich.
Es gibt viele Völker, die unter dem Einfluss von lügenden Populisten und gewalttätigen Führern ihren angeborenen Wunsch zum Bekenntnis freier Republik weggeworfen haben und wegwerfen werden. Deine Entscheidung ist: der Natur folgen oder dem Wahn von Herrschaftsinstinkten.
Donnerstag, 23. September 2021
Robinson und der Impflurch
Frage an Robinson: "Wollt Ihr Impfgegner denn wirklich bestrafen? :
Robinson: "Mein Käptn meint, er brauche jeden Matrosen. In Zeiten der Pocken könne er keine Aufwiegler an Bord gebrauchen. Aber auch die Leute, die das Sterben für sich selbst in Kauf nehmen, müssten isoliert und zwangsgeimpft werden. Der Bordarzt müsse für alle da sein."
Dr. Smirc: "Aber das ist doch etwas ganz anderes: wir sind doch nicht in stürmischer See!"
Sein Freund, der Psychagog und angefeindete Sichheraushalter Dr. Warnix: "Wie tief sind bei Euch denn die Intensivstationen unter Wasser? Redet Ihr noch oder betet Ihr schon?"
Dienstag, 7. September 2021
Was ist falsch an Polen, Ungarn, Türkei?
Coward
Von den Grenzen her fallen die Geier der Ideologie ein. Keiner von ihnen hat je einen Spaten in der Hand gehabt. Besoffen von der Aussicht auf Herrschaft. Bärtige "Brüder" des Lügenfaschismus.
Triff Dich mit Deinen Nachbarn. Vergiß die Freiheit nicht. Du mußt nicht Coward sein. Es ist Euer Land, Euer Leben! Euer...
Sonntag, 5. September 2021
The mule
Nach einem Streit mit meinem Vater über die Schuld der Nazis sagte er mir den gleichen Satz, mit dem the mule sich gegenüber dem Gewissen entschuldigt: Das Wichtigste ist die Familie. Das Problem von Romantik, Mafia, Evangelikalen und Trump. Im Knast sind sowohl Leute, die die eigene Freiheit höher schätzten als die der anderen, als auch solche, die das mit der Liebe und andere, die es mit einer egomanen Auffassung von Gerechtigkeit so hielten. Der/ die andere wird erstmal übersehen. Das Problem der Verantwortlichkeit für die Nächsten, für dessen Predigt dieser Jesus ans Kreuz musste, wird ausgespart. Das ist der Punkt, an dem Ethik die Menschen von Wölfen scheidet. Den Schwarm vom Rudel.
Und natürlich: Blumen und Koks. Das Schöne, das das schmutzige Geschäft von Herrschaft und Blut vergessen lässt. Wagner hielt es mehr mit Musik und Alc..
Freitag, 3. September 2021
Texas und Polen gegen die Republik
Abtreibungsgesetz.
Du hast die Betroffenen zu fragen, nicht die selbsternannten Priester! Es sind die Frauen! Die Frauen! Wo ist die Republik?!
Donnerstag, 2. September 2021
Beginn der Republik
Dienstag, 31. August 2021
Dilemma oder Schuld?
Das Mitleid zeigt sich. Aber der Mut verweigert sich. Er hätte verlangt, aus Gründen der Schuld zurückzutreten. Sei die Schuld auch nur darin begründet, einer höheren Notwendigkeit zu weichen. Sie hieß Afd und CSU. Vielleicht auch Verlust der Führung. Es war Schuld.
Hätte ich anders entschieden? Nicht ich war an der Stelle!
Sonntag, 22. August 2021
Lied des Hazar
Alles, was ich tue.
Ich hüte die Schafe,
Ich schneide das Korn,
Ich heize den Herd,
Ich führe das Kind in die Stadt.
Es soll alles nichts sein gegen den Mann der Gewalt.
Ich gehorche,
Ich bereite die Befreiung vor.
Die Gewalt jodelt von heiliger Herrschaft.
Ich schweige und bereite mich vor.
Ich grüße Dich, Recht der Freien!
Donnerstag, 19. August 2021
Treue
Diesen wesentlichen Unterschied hat nicht nur die afghanische Regierung bezüglich ihrer Truppen falsch eingeschätzt. Welchem Konto sollte der Soldat treu sein, wenn der Konkurs bevorstand?
Montag, 16. August 2021
Afghanischer Verrat
Hijab
Reggae auf
einen Verrat
Was wunderst
Du Dich über den Jubel der Afghanen? Du warst es doch, der/die ihnen nichts
ließ als das Streben nach privatem Glück. Und Du nahmst ihnen die Mitwirkung am
öffentlichen Wohl! Da hatte die ideologische Verblödung leichtestes Spiel, die
Sehnsucht zum Tanzen zu bringen! Jetzt lasst Ihr sie in den Massakern allein.
Ja: es gab
einen schwachen Anfang. Du hast ihn versprochen, abgebrochen, die Nachbarn
verlassen.
Sie haben
nicht den Glauben an die Republik verloren. Wer einmal davon trank..
Aber den an
Eure Ehrlichkeit. Sie sterben für ein gebrochenes Versprechen.
· Es gibt kein öffentliches Wohl im Privaten.
· A zeigt, wie Politik sich der
Prostitution des privaten Wohlstands überließ (Trump).
· Freiheit, Gleichheit, Zugewandtheit
sind keine privaten Beliebigkeiten oder Vorlieben, sondern Bedingungen des
allgemeinen, öffentlichen Wohls.
· Republik erfordert Solidarität unter
Nachbarn. Du mußt ihm nicht zu Reichtum und Glück verhelfen, aber aus der Not,
· D.h. überall und jederzeit an den
Bedingungen für ein Leben in Freiheit von Not, gerechter Mitwirkung und
gegenseitiger Zugewandtheit wirken.
· Keine Prostitution des politischen
Handelns und Verhandelns unter das private Streben nach Herrschaft von
Glücksrittern, Heilsbringern, Panikern der Reinheit.
· Hast Du Angst, gehe an ihre
Überwindung: Dein/e Nachbar/in braucht Hilfe, nicht Geld.
· Dann lebe Dein privates großes Glück.
Mittwoch, 11. August 2021
Schwarm und Wahl
Jetzt wird gewählt. Was kann man den Werbern sagen? Ein Versuch:
FDP: Du willst die Freiheit und die Freien schützen. Es muss die Möglichkeit gefördert werden, sich innerhalb des Schwarms frei zu bewegen, sich Vorteile zu verschaffen und gegen Zumutungen geschützt zu sein. Reichtum, rechtlicher Schutz, selbstbestimmtes Leben.
Vergiss nicht, dass Du nichts wärst ohne die -oft armen- Leute, die Dir helfen, und auch nichts ohne Zurückhaltung der Ordnungsmacht und ohne gesellschaftliche Offenheit.
CDU: Du willst Ordnung und ein verlässliches Regelgerüst von Führung und Folgen. Willkür, Verbrechen, Aufbegehren sind Dir ein Gräuel. Familie, Clan und Region müssen in ihrem Bestand und in ihrem nachbarschaftlichen Leben von staatlicher Ordnung sympathisch begleitet werden.
Vergiss nicht, dass Ordnung auch gerne der Willkür von Diktaturen den Weg erleichtert, dass Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich Bedingung von Frieden bleibt und dass dieser ohne ein Mindestmaß von Bewegung zum Beton einer erstarrten Tradition gegen das Heute wird.
SPD: Du ersehnst Erleichterung und Gerechtigkeit für die Bürger*innen unterhalb der Schwelle des Privilegs, Hilfe aus der Not und Angleichung der Lebens-Chancen. Die Menschen mit der schrecklicheren, langweiligeren Arbeitsbedingungen und dem geringsten Lohn sollen besser gestellt werden.
Vergiss nicht, dass auch Freiheit, Freude und Kunst zu den Bedürfnissen gehören, dass das allgemeine Wohl zum größten Teil durch die Initiative Interessierter befördert wird und, dass auch die Gerechtigkeit Polizeischutz vor Verbrechen erfordert.
GRÜNE: Du bist angetreten, die Welt, jedes einzelne Leben gegen die Zerstörung zu schützen. Gesundheit soll nicht durch industrielle Wirkung beeinträchtigt werden.
Vergiss nicht -Ihr seid auf dem Weg dahin- dass es Menschen sind, die sich in einer nicht nur freundlichen Natur ihrer eigenen Natur gemäß behelfen müssen, dass es auf deren Einverständnis es ankommt und dass das Ziel eines gut vorbereiteten Wegs bedarf.
Und Ihr alle vergesst nicht, dass Ihr eine privilegierte Position der Macht anstrebt, deren Vorrecht nur durch ordentliche Wahrnehmung der Ansprüche des menschlichen Nachbarn gerechtfertigt ist. Was der steten Rücksprache bedarf.
Vielleicht hilft ein Blick in mein Kompendium Republik, manchen Rauch zu verdrängen, den ideologisches und wildfühlendes Wollen in das Denken legen.
11.8.21 kw.
Sonntag, 11. Juli 2021
E=m*x
Zwischen Kenntnis und Erkenntnis,
Unterscheiden können!
Wenn E gleich m*c2,
dann ist die Energie der Welt ein irgendwie Mehrfaches ihres Gewichts. Wie ist es
dann mit dem Verhältnis von Oberfläche zum Inhalt des Körpers? A gleich Vc2?
Einstein beweist wohl so, dass der Raum ein von der Zeit verbeulter Teller ist.
Aber (naturgemäß?)
kannten all die Phantasten in den von der Forschung abgehobenen Regionen des abstrakten
Rechnens längst nicht mehr die Landschaft, auf der ihre Halme schwankten.
Sie ragten aus
der gehäufelten Ernte hervor und glaubten so, Grund zu haben. Aber die lagen
nur über ihm. Aus ihm hervor wuchsen andere Früchte. Und auch die glaubten,
jene seien die neue Offenbarung.
Wer wollte es
ihnen verwehren?
Raum und Zeit
sind die Folie, in der Erkennen stattfindet. Meint es, es könne sich über sich
selbst erheben, tut es das in eben der Folie. Eine vierte Dimension ist ein rechnerisches
Hilfsmittel. Ihr entspricht in der Wirklichkeit nichts. Insofern ist sogar der Gesamtbegriff
„Gott“ für all das, was die Welt außer Erscheinung ist, und jener als Möglichkeit
realer. Die Physiker sollten eins zuerst kennen: die Grenzen von Wissenschaft. Und
wer glaubt, dass eine größere Geschwindigkeit als die des Lichts (wie: eine Sekunde
pro Sekunde?!) nicht möglich ist?
Spekulationen, die
Welt als Scheibe der Scholastik, jetzt zerbeulter Teller der Theorie… Vernunft wäre
eine prima Alternative.
Und was hast denn
Du davon?!
Dr. Smirc: „Meinen
Glauben erhalten: die Spekulation auf die menschliche Vernunft.“
Freitag, 9. Juli 2021
Verschwörungs-Wellen
In einem gut gemeinten Beitrag des SWR2 zur Esotherik von Verschwörungstheorien, der sich stark den Anschein von Wissenschaftlichkeit gibt, aber doch ziemlich an der Oberfläche dümpelt, fällt auch die Bemerkung, Verschwörungstheoretiker hätten ein gestörtes Verhältnis zur Macht.
Als sei da nie eine Hannah Arendt gewesen, wird von "Macht" geredet, wo "Herrschaft" gemeint ist.
Wo haben sie das Ergebnis gefunden?
Ich nenne es eine umgekehrte Verschwörungsmythe.
Wir von der Generation 68 kommen aus der Zeit, in der noch geprügelt wurde. Wenn jetzt altersbedingt die Todesfurcht sich bei den Männern mit enttäuschter Erwartung auf rasche professionelle Rettung mischt, ist es doch nicht allzu seltsam, wenn sie einerseits auf das Heil aus einer neuen Welterklärung hoffen (sie wurden zu oft verraten) und andererseits keiner Führung mehr glauben wollen.
Herrschaft und Erfolgsmeldungen haben sie während ihres langen Arbeitslebens bis zum Überdruß erfahren und auch Enttäuschung von der Rente bis zum Altersheim. Sie sind sauer mit Recht. Und "Vulnerabel" ist auch ein Wort für die Entrechtung durch "Sorge" der Kümmerer.
Dann sehen sie noch das Schlecht-und-Recht des in Krisen überall und stets stolpernden Regierungshandelns, das Wegducken der Parlamente und das Leisetreten der Medien.
Die Eliten rückten auch diesmal zur Führung des schlingernden Kahns auf der Kommandobrücke zusammen und riefen die Mannschaft zu Hilfe, um die Reisenden, -nicht nur die auf den besseren Plätzen-, still zu halten.
So wirds erlebt. Tatest Du etwas dazu, es zu bessern?
Hat die statistische Wissenschaft noch nicht bemerkt, dass ein kritisches Verhältnis zur "Macht" nicht ohnehin mehrere Generationen, nicht nur den "kritischen" Teil in ihnen prägt? Und ist dieses kritische Verhältnis nicht eben auch durch das Erleben von Ahnungslosigkeit der Mächtigen in eben diesem neuen Geschehen befördert?
Der Eifer der Abwiegler bestärkte den Aufschrei der Wut auf der Seite der sich nicht gehört, nicht mehr zugehörig Fühlenden. Kreisende Blasen des Besserwissens, auch des anerkannten.
Mit dem Thema
"Ich weiß etwas, das Du nicht weißt ",
begannen ja doch wohl nicht die Aufgebrachten, sondern die Regierungen.
Aber okay:
Wir waren besser - oder schlechter? - als Engländer, Italiener, Russen, Franzosen pp....
Die alten Eliten rückten zusammen,
regierten recht und auch schlecht weiter,
setzen sich ab.
So verlangte es angeblich die Not.
Die Posaune vom jüngsten Tag ist schwach auf der Wut geworden, die Angstsirene des Lauterbach-Orchesters wird von der Partei gedrosselt.
Wird es Dada wie 18 oder Jazz wie 45?
Sie werden sich die Augen reiben und ihren Kindern sagen: "Laß mich! Ich hab nix gemacht!"
Wer selbst denken kann,
beginne wieder damit.
Mittwoch, 7. Juli 2021
Mittwoch, 23. Juni 2021
Explodierende Blüten
Aus
"Der lachende Fluss im Herzen des Atahualpa Yupanqui"
An diesem Tag explodieren Blütenknospen und Schweißdrüsen. Ein Ideologe geht mit beiden Kindern in die Stadt und der kleine Smirc muss mit Papa Ball spielen, der gerne Fußballstar geworden wäre. Dr. Smirc wird Klavierdarbietungen in der Geschlossenen zum Besten geben voll von Erinnerungen an eine Kindheit, die so gerne im Leben gebadet hätte. Auch ich erkenne, dass ich gar nicht so altruistisch gehandelt habe, wie Stolz und Ehrgeiz mir vormachten. Ich hoffe, dass meine Hoffnungen nicht zu viel Schaden angerichtet haben.
10.4.2013 Klaus Wachowski
Montag, 14. Juni 2021
Traumdeutung des Auguren
Freitag, 11. Juni 2021
Mit dem Stammtisch reden
Sie fragt ernsthaft, was das für eine Wut sei. Er läßt sich die Gelegenheit nicht entgehen und präzisiert: nicht Wut sei das, eher Verachtung, Haß. Daraufhin die üblichen Ausbrüche gegen Feminismus, öffentlichen Funk und Merkel.
Der Mann hat doch über 60 Jahre Zeit gehabt, seinen Haß zu befestigen. Wie kann man glauben, ein durch Berentung mit eventuell vorausgehender Nichtbeförderung entwichtigtes Streben nach Dominanz zu einer sachlichen Meinung, also Einsicht bringen zu können? Solche Selbstüberschätzung fand ich außer in belehrendem Journalismus besonders im moralisierenden Christentum.
Natürlich: Rente macht deutlich, wie unwichtig Du bist. Besonders deutlich in der "Sorge" der Aktiven, die mit der Einkommenskürzung einhergeht. Das nimmt man so hin, bevor das Schweigen kommt.
Der Pegide aber fühlt sich als Opfer. Er glaubt aus dem Anspruch auf Achtung für jede/n Bürger*in einen persönlichen Anspruch auf Privileg, Macht und Herrschaft ableiten zu dürfen. Wer den nicht respektiert, mache ihn, dessen Vorzug durch Herkunft, Geschlecht und ideologischen Glauben bewiesen sei zum Opfer von Unrecht. Dieses Unrecht hat unter Bürger*innen den Namen: freie Entscheidung, Gleichberechtigung, Zugehörigkeit,- also Republik.
Die entwichtigte Dominanz, die im Rentenalter besonders spürbar wird, entlädt sich durch Brüllen und Androhung von Gewalt im öffentlichen und gerne auch im anonymen Raum. Wo bleibt da Platz für den Glauben an die Möglichkeit einer fairen Diskussion der Argumente?
Das wusste schon Karl Kraus, daß es "gefährlicher ist, einen Kärrner zu kritisieren als einen Kaiser".
Dienstag, 8. Juni 2021
Mit 70 noch Kierkegaard?
Was schrieb ich mit 42, dem Alter, in dem er starb? Wieviel mehr habe ich seither erlebt? An Liebe! Wäre er so alt geworden wie ich, ob er sich für das Bild Erik Henningsens, "Auf dem Weg zum Friedhof" interessiert hätte?
Schopenhauer war über 70 und überlebte ihn 5 Jahre. Was der Agnostiker wirklich von dem Dogmaten des Gott und Ich hielt?
Es hat auch etwas Gutes, alt geworden zu sein. Wie leicht hätte ich mich von der Begeisterung für Kierkegaard anstecken lassen. Überhaupt bin ich bezüglich der Vergänglichkeit mancher meiner eigenen Äußerungen nicht traurig.
Jetzt sehe
ich, wie wenig bedauernswert doch sein Leben war, wie gewaltig übertrieben sein
Ruhm ist. Sein Verdienst jedenfalls: er hat die Person nicht entdeckt, ihr aber
als einer der ersten im nicht französischen Bereich zu ihrem Recht gegenüber
der Gesellschaft verholfen: Ich mit Gott, Gott mit mir gegen die Welt.
Aber am
Beispiel von Abraham, der sein Kind für Gott schlachten wollte, zeigt sich auch
die Möglichkeit zur Unmenschlichkeit solcher Vorstellungen. K. versteigt sich
zur Begeisterung in dem Gedanken, Abraham spiele vor Isaak das Böse, um Isaaks
Haß auf Gott auf sich zu lenken und den Kinderglauben Isaaks zu retten. Absurd,
unmenschlich, unchristlich.
Überhaupt
läßt sich der verehrte K als ein sich von der Verantwortung drückender Privilegierter
sehen, der sich von der Verlobten trennt, um seine Freiheit nicht zu verlieren.
Ob der Prediger der Nächstenliebe einem entlaufenen Bauern seine
Zeitungsspalten, geschweige denn seinen Geldbeutel geöffnet hätte?
Auch er ein
hochverehrter Weltbildmaler, der seine Betrachtungen zu einem System schichtete,
von dessen Brüstung aus das gerade ablaufende Leben sich leicht beschimpfen
ließ. Wie die anderen Monologen der nachrevolutionären Zeit Frankreichs Marx,
Freud, Schopenhauer, zuletzt Einstein in der Bruchbude des gekrümmten Raums,
abgeschottet gegen eine vielseitigere kritische Betrachtungsweise von Sinn und
Sein.
Was konnten sie
dem Menschen helfen, der, die von Liebe, Glück und Schmerz erschüttert sind und
Trost erhoffen von Menschen und von dem was in ihnen lebt – nenne es
Lebensenergie, Wille, Gott - .
Von Liebe
hatten ja alle drei keine Ahnung, die machten so eine Art Moral daraus.
Zeitweise
war es schon schön, etwas von ihnen zu lesen.
P.S.: Eine Arroganz gegenüber dem angeblich geliebten Nächsten, sich in seiner eigene Beziehung zu Gott einzumauern, um von da aus seine persönlichen Moralvorstellungen und Zumutungen heiligen zu lassen. Die katholische Kirche braucht eine ganze Hierarchie dazu, die Evangelikalen immerhin noch die erleuchtete Gruppe. Kann man nicht einfach nur das Nicht-Beweisbare halt mal glauben?! Oder eben nicht?
7.6.21 Klaus
Wachowski
Mittwoch, 26. Mai 2021
Platz der Menschenrechte
Auch am Haus des Künstlers – warum vergoldet man seine Hausnummer? – wächst, gedeiht und blüht das Moos.
Auf dem Platz der Menschenrechte unter
schwarzen Wolken und im Regen denke ich an die Straße der einsamen Millionäre im
Stadtteil X. Wie schrecklich, dort zu wohnen! Gerade im Sonnenschein. Ich
könnte dort nicht wachsen, gedeihen oder blühen.
Freiheit von Einsamkeit ist kein Menschenrecht. Aber Zugehörigkeit sollte dazu gezählt werden.
Mittwoch, 12. Mai 2021
Verdienstkreuzer 2
Sonntag, 9. Mai 2021
Napoleon - Gedenken an einen Vernichter der Republik
Die Geschichte wiederholt sich nicht immer. Aber der Kampf
zwischen der Republik und der Herrschaft Einzelner und Weniger neigt sich im
steten Wechsel mal der einen mal der anderen Seite zu. Unter dem Vorwand, die
Republik vor Korruption und Verbrechen zu retten, ergreifen laute und heimliche
Diktatoren aller Richtungen nach der Alleinherrschaft. Mal soll die
Vorherrschaft einer Gruppe geschützt, mal durch die Diktatur eines
"Befreiers" zementiert werden.
All die Propheten, die dem Volk für seine Folgsamkeit
Erlösung durch die Teilhabe an einem System nationaler, rassischer, religiöser
Vorherrschaft versprechen, auch durch die Herrschaft aller über Bürgerin und
Bürger, auch durch die Herrschaft des stärksten Dschungelbewohners und seiner
Gefolgschaft von Orks. Sie alle wollen, was immer sonst, die Diktatur über die
Person. Sei es die des Volks, die des Partei- oder Weltanschauungsapparats, sei
es die von Familien und Cliquen.
Schon im alten Rom versuchten sie ihre Vor- oder
Alleinherrschaft zu errichten. Einzelne Adelsfamilien im und über den Senat,
einzelne Volkstribune als Vertreter der niederen Schichten über alle anderen,
Marius und Sulla, Ehrgeizlinge mit Freunden, Catilina ein Volksbefreier gegen die
Volksvertretung, der schlaue Zocker und Insolvenzer Caesar mit Familie, Begründer
des barbarischen Kaisertums im Abendland. Auf die Frage, ob er König sein wolle
(König sein wollen war todeswürdig): „Ich bin nur Caesar!“
In den Stadtrepubliken des späten Mittelalters spielte sich
das Übel von Befreiung und Diktatur ebenso ab wie nach der Gründung der französischen
Republik von Robespierre zu Napoleon oder heute in den Nachfolgerinnen der Sowjetischen
Diktatur oder in der Türkei: Volksrepublik, Republik, autoritäre Umgestaltung,
Diktatur.
Und immer wieder erscheinen auch in gefestigt scheinenden
Republiken Verführer zu ihrer Zerschlagung. Gewählte Vertreter der Bürger
nutzen ihre Position aus zur Korruption, überlassen die Bürger schutzlos dem
Spiel von Banditen und Mafia. Jedenfalls ist das eine gute Argumentation der
Vertreter des egoistischen wie faschistisch- identitären Populismus, um
Ablösung der Volksvertreter durch Parteikader zu bewerben. Abschaffung der
Republik. Achtlose Demokraten machen den Zerstörern den Weg frei.
Womit wirbt der Marsch in Frankreich? Mit Werten der Stärke und
der Willkür des Kapitals vor Freiheit Gleichheit, Solidarität. Wie exkulpiert
sich der krasse Egoismus des seniorenlastigen, angstbesessenen England? Kolonialwahn
vor Gleichheit in Europa. Was rufen Trump, Bolzenaro, diese und jene
lateinamerikanischen Diktatoren an "neuen Ideen" und "alten
Werten" aus? Vorherrschaft der Gruppe, der Nation, der Rasse statt
Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität. Die großen Führer. Militärisches statt selbstgesteuertes
Denken.
Und plötzlich folgen brave Bürger und Bürgerinnen in Massen
den Wohltätern mit Allüren der Herrschaft. "Der Schwarm muss doch mal zu
Ruhe und Macht kommen!" Die guten alten Werte, die dem Vater die
Herrschaft über die Familie, der Mama den Heiligenschein, der Mafia das
Baugeschäft, der Familie des Bürgermeisters die Verteilung von Grundstück und
Posten sichert, solange sie zur richtigen neuen Partei gehören. Ungarn, Polen pp.
Oder wie in China, der neuen alten Parteidiktatur. Und schon wird die Verfassung
in den Müll geworfen.
Du erkennst, wie gering die Urteilskraft und der common
sense im Kopf sehr vieler "lupenreiner Demokraten" ist. Die erste
Bürgerpflicht im Schwarm scheint Gehorsam zu sein. Dem Rattenfänger folgt viel
Volk.
Aber nach einiger Erfahrung des Verlust von Rechten und
Selbstbestimmung verlangt das gleiche Volk doch wieder nach Mitbestimmung, nach
Republik.
Dann kommt der Tag, an dem es wie Schuppen von den Augen
fällt und Volk sich wieder als Gemeinschaft von Bürgern erkennt. Die
Revolution, die dann doch oft wieder in eine Republik mündet, entspreche der
vorherigen düsteren Zeit in der Stärke ihres Ausbruchs.
Verzweifle nicht. Deine Hilfe wird gebraucht. Nieder mit
Napoleon und Friedrich Wilhelm Mussolini Trump.
Macron
macht seinen Master in Machiavelli. Kreuzung zwischen Fuchs und Löwe? Muss man Menschen
statt hören führen? Was nützt es meinem Plan? Was ist der Plan? Monolog statt Diskussion…
Schröder,
der lupenreine Demokrat Putins, Blair, der Zerstörer der Hoffnung auf
Gerechtigkeit und Sicherheit, Johnson, der graue Entsolidarisierer als Mannschaftsführer.
Jetzt Macron. Mehr Verordnung, ein weniger an Demokratie wagen. Sie kennen keine
Bürger mehr, nur Volk.
Machiavelli
als Heiler. Es geht darum die Republik zu zerstören. Der Mensch als Mittel. Der
Bürger als Volk.
Ich
leitete einmal kleines Büro zur Prüfung der Macht. Es gab da Leute, die nicht
begriffen, warum ich nicht zuerst führen, sondern erstmal zusammen unter
Gleichen beschließen wollte, wohin. Sie wollten nicht reden, sondern gehorchen,
weil ihr Platz ein Oben und Unten brauchte. Rechneten sich der Chefetage zu. Schaffen,
Feiern, Faulenzen. Nur nicht fragen.
Es gab
die anderen, weshalb in meiner Zeit dann doch richtig geprüft wurde. Nämlich auch
kritisch.
Viele
rennen und intrigieren hinter jedem und jeder her, die Herrschaft in Aussicht
haben. Teil der Führung sein entschädigt für Untertänigkeit. Vergessen, woher man
kommt.
Du entscheide selbst!
Dienstag, 4. Mai 2021
Heiligenbilder gießen, Enttäuschungen aus der Wissenschaft
https://karlsruheseltsam.blogspot.com/2021/05/heiligenbilder-gieen.html
Enttäuschungen der Wissenschaft ablegen
Donnerstag, 29. April 2021
Identität statt Person, was ist erlaubter Standard?
Alter weißer Mann
zu
Frontal 21 Identität 27.4.21
Es ist ein anderer als „der weiße Vater in Washington“
Identität statt Person
Der fanatische Moralismus hat seine Heimat in vielen
Institutionen verloren und fischt in jungen wilden Köpfen nach neuer Avantgarde
der Machtergreifung.
Es klingt wie das Skandieren von kpdml-Parolen in meinen
Ohren, wenn dem weißen Rassismus der Identitären nun ein schwarzer von
neo-Identitären antwortet. Das Opfergedicht einer Afroafrikanerin wird zum
Anlass genommen, weißen Übersetzern und Übersetzerinnen ein Berufsverbot
auszusprechen. Ein alter weißer Mann wird von der Universität Hamburg
ausgeladen, weil er die Unverschämtheit hatte, die Vorstellungen Afrikas zum
weißen Kolonialismus zu erforschen und vorzutragen. Das sei Sache der POC (als einer
Art VIP der Unterdrückten).
Dies ist nicht die USA!
Die schwarze junge Dame aus Berlin, die sich zu fanatischer
Verurteilung verführen lässt, hat so ein Gehabe der 68er Avantgarde, lächelt
aber gewiss etwas bissig über solchen Vergleich. Man, frau usw. ist ja längst
weiter bis zur heiligen Identität der – Hautfarbe! gekommen. Nichts Neues.
Jetzt mal von Afrika. Soll doch jede/r ihre/seinen eigenen reinen Scheiß machen!
Nach dem Interview im TV könnte man sich solche
Vorstellungen der Reinheit auch in der Aura eines Diktators vorstellen, der seine
miese Unterdrückung mit Verfolgung der im Land verbliebenen weißen Krokodile
wett machen will. Es geht doch auch in solcher "Soziologie" wieder
nur um die Nutzung eines Opferstatus zur Begründung von
Herrschaftsvorstellungen einer über die Hautfarbe oder sonstige Betroffenheit
zusammenideologisierten Gruppe. Weltbild vom Reinsten.
In Wahrheit der Erfahrung gibt es keine andere menschliche
Selbstorganisation, die allen geöffnet, gleich und frei ist als: die Republik.
Der identitäre Aufmarsch von alten und jungen weißen Männern und Frauen nicht
anders wie der von alten und jungen POC bedroht die Freiheit der Person aus
eben dem rassistischen Anspruch heraus, den zu überwinden er -oder bitteschön
sie- vorgibt.
Der Kommunismus glaubte weiter zu sein als die Republik,
indem er sich für die Diktatur der Gleichheit erklärte. Der Kapitalismus tat
des Gleichen mit der Herrschaft der Willkür, die er Freiheit nennt. Der
Totalitarismus des Nationalsozialistischen Reinheitsgebot zog seine
Rechtfertigung aus der Brüderlichkeit des Wir-zuerst bzw. nur-Wir. Auch die
Identitären von weiß und schwarz sind wieder einmal klüger als die Republik.
Sie verlegen die Herrschaftskämpfe der Slums in die Universitäten. Das machte die
68er Avantgarde auch im Namen der unterdrückten Völker- bis zur RAF.
Die Person ist in allen Fällen hinderlich. Im Kommunismus
kleinbürgerlich, im Kapitalismus unwirtschaftlich, im Totalitarismus von Rasse
und Nation dekadent, im religiösen Totalitarismus sündig, im identitären
unrein. Der Feind ist ihnen konsequent die Republik, die das Netz aus den
Verhandlungen und Handlungen freier Personen ist.
Sie „verbessern, entwickeln weiter“ die Republik. Nein: sie
brechen ihr das Rückgrat. Der Mensch ist aber nicht Insekt mit Außenpanzer noch
Qualle ohne Form. Er hat ein eigenes Gerüst, das ihm keine Familie, Nachbarschaft,
Rudelidentität zerbreche!
Bleibt der jungen Frau Meinhof aus Berlin zu wünschen, dass
ihr die Entwicklung von der immer kleineren Gefolgschaft zum Sprung des Horst Mahler (Vorname fast vergessen) in die Blut- und Bodengemeinschaft erspart bleibt. Zumal nach dem
gewaltigen Shitstorm, den sie zu erwarten hat, den die heroischen Aufschreie
ihrer FreundInnen wohl kaum ausgleichen können
Alter weißer Knacker. Mein schwarzer Freund findet mich okay.
29.4.2021 Klaus Wachowski
Montag, 26. April 2021
die Herde treiben
Donnerstag, 22. April 2021
Nach B E R L I N
"Wenn Denken zum Ereignis wird: Peter Sloterdijk ist der heiterste aller Philosophen," ein gewisser, gewiß bekannter, Gumbrecht in der NZZ
"Jene Erwartung hat Peter Sloterdijk bis heute mit einer Gestik des Denkens übererfüllt, die Anhänger ebenso auf Trab hält wie erklärte Gegner – ohne dass ihm sichtbar an solchen Wirkungen gelegen wäre." NZZ 26.4. (über volltext)
Philosoph ist er jedenfalls nicht. Weisheit geht ihm auf den Jux. Aber was wäre des Lebens Party ohne sophistische, scholastische Weihrauchschwinger vom Trog der vergessenen Altertumskenntnisse. Sie servieren das bunte, etwas angebräunte, Allerlei in der Haltung der Tiefe.
Erkenntnis? Jedenfalls Kenntnis vom Früher. Dafür alles Lob. Als ehemaliger Schopenhauerianer setzte ich da einst vielleicht zuviel Ernst in den der Wahrheit.
Es ist Masche.
"Warum nicht", meint Dr. Warnix, Psychagog und unterlegener Mitbewerber beim Preis vom goldenen Kalb. "Zwitschert so, wie ihm der Schnabei wuchs. Lustiges, auf die Länge hin blähendes Begriffezwiebeln, das beim tollen Schopenhauer-Epigonen Nietzsche schon mal aufregen kann. Das hier ist nur Twitter auf lang."
Aber der Heiterste meint, dazu auch noch selbst denken zu müssen, was er der Aufklärung aus einem gewissen Bauchgefühl der Wetterfahne heraus ankreidet.
Da ist ihm auch der schlechte Joke (wie hieß das noch unter Ramses?) dem Nachbarn gegenüber nicht abgeschmackt und verächtlich genug. Gerne absonderliche Ecke in der FDP. Käufer braucht es schon.
Aber oh! Die Zeit der Originalitätenblase auf dem Goldenen Berg scheint vorbei. Es kommt wieder so was Kommunistisches. Man schaut die Welt mit neuen alten Augen an. Die Ikonostase verdrängt die Ideologie. "Hilfe!",woher ein neues Oniritt nehmen, den Ruhm sahnig zu schlagen? Corona war jedenfalls ein Flop.
Das ist der Punkt, wo der Mann, die Frau der Republik das Schimpfen beginnen muß. Da hat der Spaß mit der Heiterkeit auf Apanage ein Ende.
Umweg nach Berlin? Die Pummerin schweigt. Die sphärischen Klänge am ZKM rufen nach Urteilskraft auch in der Spekulation.
All die Witzboliden der Politik vom Trump über 5 Sterne bis zum kosmischen Ukrainer sind ja nicht ungefährlich. Da sollte das Weltbilder-Kiffen der Populisten auf dem Forum ein Ende haben. Maske ab!
Zurück zum Trog!, das sollte für die Welt der blubbernden Begriffe doch der Weg in die Vergessen glitzernde Ewigkeit bleiben. Das kann ja heiter werden!
22.4.2021 Klaus Wachowski
Sonntag, 11. April 2021
Poser
Ich höre von Tunern und Posern.
Ich denke an religiöse Christus-, Konfuzius-, Koran- und an atheistische Russel- Poser. Auch so mancher Corona- oder Quer-, Pegida-Poser kommt mir in den Sinn. Aber die Literatur hat auch ihre, jetzt im Altenteil betreuten Ich-Poser wie Handke, Strauß, Walser, Sloterdijk pp. Oder: Die Jugend drängt und tuned for future und Wölfe im Schrebergarten.
Sonntag, 28. März 2021
Klassenliteratur Kommentar zu volltext
Angesichts
der Vorstellung des Buches "Streulicht" von Deniz Ohne in der
volltext 4/2020 durch einen Uwe Schütte aus Birmingham, der im Ende auf eine
Interpretation von Bildungschancen als Klassensache mit mir bekannten Tönen der
Düsternis, der Vorbestimmtheit und der Sozialkäfigsexistenz hinausgeht, kommt
mir der Gedanke, daß nicht nur das Sein das Bewusstsein bestimmt, sondern auch
das Dasein, nämlich der eigene Wille und die Vernunft, die Handeln
selbstbestimmt ermöglichen. Mag auch Umfeld, Erziehung und Herkunft noch so
viele innere Schranken setzen.
Intellektuelles
Leben geht nicht ohne Kommunikation. Die praktische Möglichkeit dazu ist in den
unterschiedlichen Klassen allerdings unterschiedlich verteilt.
In
den zur eintönigen Arbeit bis zur Erschöpfung verdammen Klassen gehört
Kommunikation nicht zum Standard. Das siechen erschöpft sich zumeist in
Anweisung und Ausführung. Eigenes Denken stört, wo es nicht praktischen Zwecken
dient.
In
der herrschenden Klasse des Kapitals wird das Hauptaugenmerk auf die Sicherung
und Mehrung von Einfluß uns Herrschaft der Familie gelegt. Abweichendes
intellektuelles Interesse wird geduldet und angeschrieben.
Sich
mit sich selbst und der Welt beschäftigen ist in der zwischen der Angst vor
Abstieg und der Sehnsucht nach Aufrücken schwankenden Mittelschicht am
leichtesten. Denk ich mal.
Also
Widerstand von Familie und Umfeld gegen den Ausstieg aus dem praktischen ins
Intellektuelle scheint überall gegeben.
Warum
interessiert man sich besonders für die Erschwernisse
im Milieu der Arbeiter?
Die
in der Oberschicht sind langweilig, die der Mittelklasse sind auch nicht
dramatisch genug, es sei, es kommen andere Gruppenkonflikte hinzu. Der Aufstieg
aus der Welt der Arbeiterklasse ist mir mehr Hoffnung und Angst verbunden.
Die
Republik und ihre Philosophie mit allem, was an Kultur daran hängt, sind auf
die Kommunikation und besonders auf die der Intellektuellen angewiesen. Kein
Klassen- und kein Rassenkampf ändern etwas an der schwer auszuhaltenden
Herrschaft über die Person...
Aber
man und frau möchte doch auch etwas über die Blumen auf den Felde oder die Lust
und Wehmut des Herzens, über seine phantastischen Reisen der Sehnsucht
schreiben!
Die
Besprechung von Streulicht hat eine ideologische Färbung, die ich aus meiner
früheren Zeit kenne, verstehe und teilweise teile. Aber man sollte nach dem
berechtigten Zerfall der ideologischen Zwangswirtschaften nicht mehr vergessen,
daß all die so schönen und Reinheit glänzenden Tapeten in den Lagern und Seelen
ein Entscheidendes außer Acht lassen, was die Revolution zur Republik führte:
Sehnsucht, Wut und Wille, das eigene Schicksal selbst zu bestimmen-in der
Kommunikation mit anderen. Und da gehören denn all die unterschiedlichen
Klassen,Nationen und Rassen dazu. Und ihre Intellektuellen in der Diskussion.
Zwischen
H und N, es ist ein herrlicher Frühlingssonntag kommt mir ein Arbeiter
entgegen. Ohne den Roboter - Blick, den Du ihm unterstellst. Was unterscheidet
unsere Sehnsucht und Einsamkeit? Weniger als die Ideologie uns träumen läßt,
die ich in meinen früheren Jahren so vehement vertrat.
P.S.:
vom Klassenstandpunkt aus betrachtet: wie kann eine Frau, ein Mann aus der
DDR-Nachfolge von der Klasse in die Clique aufsteigen?
Dies
schreibe ich im betreuten Wohnen. D.h. außerhalb des Vip, unbelastet vom Ruhm aus
begehrten Trögen oder Heiligenschriften der Verehrungskultur. Nun zum alten weißen
Mann geworden enthalte ich mich jeder Empfehlung außer der: mach Deine eigenen Fehler
doch selbst, auch wenn es nach einer Wiederholung der unseren aussieht, aber unsere
bitte ohne Zwang und Mobbing.
28.3.
2021 Klaus Wachowski
Freitag, 26. März 2021
Inzidenz und Test
Erstmals aber ist auch die Anzahl der unauffälligen Fälle bekannt.
Will man haltbares Wissen über die Ausbreitung des Virus gewinnen, muss man die Zahl der auffälligen oder unauffälligen Ergebnisse durch die der Gesamten öffentlichen Testungen teilen. Dieser Wert ist belastbar.
Donnerstag, 18. März 2021
Der Film "Postman" von Costner
Fast prophetisch die Voraussage der Mittel und Wege, die eine zerschlagene Republik braucht, um aus Depression, Angst und Verzweiflung wieder zu Freiheit, Kommunikation und Vertrauen zu kommen. Und auch ihr Feind ist immer ein ni cht ausreichend verehrter, zu kurz gekommene Streber in der Art des Fernsehfexen Trump.
War er nicht vielleicht damals schon an der Verächtlichmachung eines Dramas um Republik und Freiheit beteiligt?
Beim Googeln entdecke ich, dass Neil Postman, ein Medienwissenschaftler - verstorben 2003!- den Untergang der Republik durch einen machtbesoffenen Medialen "schon vor 30 Jahren " (NZZ) vorausgesagt hat. Und ist nicht die Panik Trumps zum Ende der Wahl vor der Post - also vor dem was im Zivilen an Staat allein noch funktionierte - bezeichnend?
Und Kevin Costner, der "Postman", hat er nicht 2020 herzhaft das Wort gegen den Zerstörer von 200 Jahren Republik ergriffen?
In den USA grosses Thema. Bei Wikipedia nur der schmollende Verriss eines unerfahrenen Ästheten von gerade mal 30 Jahren.
Mittwoch, 17. März 2021
Corona endlos
Corona endlos
Angst ist kein Synonym von Leben, schon gar nicht von Liebe.
Überleben braucht manchmal Angst. Was hat es mit dem Wert Leben
zu tun?!
Nebel und Schlamm des Krieges, der Blut braucht. Vom Leben.
*
Die steigt wie Wasser in der verkalkten Hinterwandspülung.
Sie läuft über, hört nicht auf zu rinnen.
Hilft Entkalkung oder ist ein Austausch angezeigt? O je! Ich
muss wohl Handwerker anrufen, „Experten“.
Sonntag, 14. März 2021
identisch
Gott ≡ Gott? Oder ist er, sie, es gleich Welt? Oder was?
Wessen kann ich mir gewiss sein? Sokrates antwortet glaubhaft: Ich bin mir gewiss, nichts zu wissen. Und ich vermute stark, dass das auch künftig so sein wird.
Ich kann glauben, dass es einen Gott (nicht) gibt - und das Gegenteil. Ist Gott identisch, germanisch, deutsch, jüdisch, christlich, Muslim?
Du hast eine Erleuchtung? Jetzt oder schon lange? Kaufe Dir eine beim Wirt, Dealer, Guru, oder versuch‘s beim Therapeuten.
Ich halte mein Ohr an den Körper der Welt.
Ist das der Herzschlag Gottes? Meiner? Ein Echo?
Oder was?
Es ist keine verlassene Grabstätte.
Montag, 8. März 2021
Warum ich trotzdem SPD wähle
Es muß eine Gerechtigkeit sein,
Es muß Freiheit von Not sein,
Es muß Freiheit von Herrschaft sein.
Ich wähle die SPD also trotz der Kader von der Betriebswirtschaft,
Ich wähle die SPD also trotz Schröder vom Hartz,
Ich wähle die SPD also trotz Lauterbach und Autoritätsikone Schmidt pp.
Die Kumpel der Hinterzimmer können mir ebenso gestohlen bleiben wie die aufgedonnerten Boßproleten mit dem Jargon von Gewerkschaft.
Es muß eine Gerechtigkeit sein, Freiheit von Not, Freiheit von Herrschaft.
Darum wähle ich trotz allem wieder und immer noch SPD.
Dienstag, 2. März 2021
Ideal der Moderne
Montag, 1. März 2021
zwei lange Lappen aus der "Zeit"
Hast Du
gesehn? Da unten liegen zwei Blätter aus der Zeit vom Dezember. Schon etwas brüchig
und darüber ein Blättchen Kommentar eines gewissen Wachowski, auch nicht gerade
aufreizend. Komm, da vorne eine Bank. Lesen wir uns den Spaß.
Schau
an: Die Reminiscenz eines Alten auf die läppischen Reminiszenzen anderer alter
Männer. Vorne an der Backfabrik treffen sie sich, die alten 68er mit den sogenannten
alten 68ern von der Ahnungslosigkeit. Eigentlich gibt es da wenig zu lachen
oder zu weinen.
Ich
habe aber immer noch die Angst um die Jugend der Republik. Dabei läßt sie sich
sicher nicht von abgehalfterten Wähnern und Tönern einseifen. Das war meine
Generation. Die hier hat eigene Gurus.
Da ist H, Kolonialfranzose mit der Aversion des zu spät
beförderten Buchhalters auf die sich zur Würde der Person bekennende Republik.
Insofern viel Ähnlichkeit mit dem sauren Sarrazin im Schimpfen, mit Erdogan und
Orban in der Enge der Vorstellung. Er hat offenbar seine Vorurteile auf den
neusten Stand gebracht und legt sie Ein bisschen schlechter als Neue Interventionen auf.
Warum das liberale Blatt der „Zeit“ ausgerechnet
zwei neoromantische Rafflesien aus den Mangrovensümpfen der Schmolliteratur
vorstellt, Blech trommelnde Trumpisten des Ngo Ngo? Rafflesien haben etwas von
Kulturblüte: Fliegen fangen. Er wird nach der Trockenlegung der Sümpfe mit
ihnen seinen Golfplatz dekorieren. Dufte!
Das faschistische Modell besagt kurz:
Machtergreifung durch eine Kameradschaftsclique, Beseitigung des Rechts, das
von der Person ausgeht, Neuverteilung der Herrschaft, Vererbung innerhalb der
neuen Dynastien, Betonierung eines hierarchischen Gesellschaftskonzepts,
Anbetung des Ruhms der Helden, Maulhalten, Folter.
Die literarischen Protagonisten der guten alten
Zeit verlegen sich da auf das Lob der guten Seiten, regelmäßig goldene
Barockbommeln, gewaltige Hallen, Gedichteschmier im Bart neuer und uralter
Heiliger. Man zapft von Weisheiten und klebriger Phantasie. Ewigkeiten en
masse. Ein gewisser Mangel an Unendlichkeit lässt sich wohl gerade deshalb
nicht verleugnen.
Der Mensch kommt, wenn überhaupt, nur als das
störende Kind vor. Sie polieren fleißig die alte Weihe. Das Blut klebt aber an
der Innenseite der Heckscheibe. Was würden sie tun, wenn plötzlich die Tür
aufginge?
Ich sage: Nein!
Aber was hat das Liberale davon? Was fasziniert
die "Zeit" an rechtsgewalzter Literatur, die vom liberalen Looser
Nietzsche auf den sonst philosophierenden, in den beliebten Aphorismen aber oft
unerträglich schwadronierenden, Rentier Schopenhauer gekommen ist, um etwas
Seriosität über die Hektik zu hängen, um den flauen Schwulst den Schlips?
Ein Freund schenkt mir zwei lange Lappen vom
Dezember aus der „Zeit“ über Houellebecq und Sloterdijk. Ein wenig Spaßärger in
Zeiten des Aerosols.
Es ist wohl die Lust an Abwechslung, die dem saturierten
Intellekt vom goldenen Berg den Spaß am Zwirbeldenken der Menschenwurstigkeit
macht. Vernunft allein zeigt sich langweilig (Schopenhauer, Kant, Sokrates). Es
gehört schon ein Schlenker im Denken dazu, zumindest eine wagnerianische
Bommel, ein nietzschanischer Schnitzer, ein Jodeln von Ich- oder Wir-zuerst.
Aber doch bitte keine Werbezeitschriften,
kostenlose Zeitungen oder Zettelgedichte! Keine Begriffs-Schläuche vom
Zapfkönig der Weisheiten, keine Knallfrösche (Zeit zu H) vom Philoflopper. Das
Hirn zudonnern mit der Dröhnung aus den Trögen des Mittelalters und Barock, an
der sich schon die Romantik bis zum Rassismus besoffen hat? Pegida
Goldstandard. Bitte nicht an Leser*innen der Zeit, die sich ihre Ewigkeit für
die Zeit nach der Republik aufheben!
Noch ein paar schöne Zitate. Das muß dann mal
reichen für einen Wochenendspaß.
Zu H. 3.12.20 Feuilleton:
„Und erklärt sich vielleicht aus dem Glauben an
die Wirkung seiner Gedanken Hs glucksende Frohgemutheit …? Zählt er sich wohl
zu den Gewinnern der Geschichte?“
„Als .. er mit Elementarteilchen 1999 weltberühmt
wurde, wollte sich keiner seinem Sexappeal entziehen…“
„… ein beherzter Kulturkämpfer..“ , „Disruptive
Energien“, „Radikal aufrichtiger Autor“…
„H, dieser geniale Knallfrosch“, „Ein Kind
unserer Zeit, verspielt und verwöhnt“
Den Verstand verwöhnt und verspielt hat hier Ijoma
Mangold
Sloterdijk, alt gewordener Frontmann im
Lodenmantel (ein gewisser Drang zu Heideggerschem Begriffeblasen und - rühren
läßt sich nicht leugnen) am 3. 12. 20 in der Zeit:
„Es sei die These gewagt, dass die Alte Welt ...
sich seit dem 15. Jahrhundert in ein Laboratorium der Menschenformung wandelte,
autoplastisch und heteroplastisch.“ ( schon damals Menschenpark?)
„Als die aus der Mitte Vertriebenen heißen die
Sterblichen Sünder; der essenzielle Vertriebenenverband nennt sich die
christliche Religion.“ (Wallen und Schwallen)
„wie sich Sünder zu Subjekten wandeln“ (meint: vom
Gegenstand zum Ursprung von Recht, <Person>, Untertan zu Bürger)
„Man möchte meinen, man lese den ersten Artikel
einer Allgemeinen Erklärung des Komplexwerdens aller Dinge.“ (Es flirrt
vor den Augen. Aber der bunte Schmetterling ist längst Raupe)
„Fast 200 Jahre nach Schopenhauers großem Coup hat
Gumbrecht, emeritierter Romanist aus Stanford international präsenter Frontmann
...“ (Fachmann versus Philosoph?!)
„Zwischen Gracian und Schopenhauer liegt ein
Abgrund, der die Kunst des Selbstseins im 17. Jahrhundert von der des 19.
Jahrhunderts trennt.“ (Die Revolutionen des 18. Jahrhunderts, die Gründung der
Freiheit, Republik, die Emanzipation zum Bürger, kommen nicht vor. Wie das der Rennaiscence)
„Nennen wir sie die expressivistische
Revolution.“ (Klingt bedeutsam. Die Revolution war aber – bürgerlich. Und
Enttäuschung: Schopenhauer las bürgerliche Presse Englands, keine Romantik)
„abstrakt universalistische Atrappen für das
moralische Fußvolk“ (kleine Stichelei gegen Kant, dem die „denkende Rakete“ von
ca. 1980 den stabileren Ruhm nicht verzeihen kann).
Ob Trump, ob H, ob S oder andere Leuchten der
guten alten Zeit und des neuen Privilegs. Sie waren doch nie 68, profitierten aber
gerne von der sexuellen Revolution und greifen dem Publikum ins untere
Bewußtsein. Bohlen für arte. Peinliches Deutschland.
Wozu
solche müßigen Erörterungen? Die Glasscheiben am Balkon sind sauber, die
Geschäfte der Stadt quietschen ihrer Öffnung entgegen, das Mittelmeer ist voll
von Hoffnung und Angst. Und jetzt Altes vom Alten?!
Wozu der Zorn des Alten über Alte? Wir stehen doch
alle vor dem Abgrund Vergessen. Was tönen wir, als hätten wir Jahrhunderte vor
uns plus langanhaltenden Beifall der Guten und der Gläubigen des Ruhms?
Der
Vogel zwitschert noch im Augenblick des Untergangs. Warum nicht wir? Das mag
zur Entschuldigung dienen. Es bleibt müßig und Spaß…
Es gibt eine Erklärung von Wissenschaftler*innen:
Man solle doch die Freiheit der Debatte erhalten und dem Haß absagen. Dem
stimme ich zu.
Ich
diskutiere nicht mit Literaten von Trump und Co. Sie mögen ihre Lockstoffe
durch alle Welt duften. Mir liegt nichts daran, die miese Inquisitionsarbeit
eines Kurt Goller SA gegen die Literatur nun umgekehrt von der Seite der
Republik aus zu übernehmen. Aber ich möchte schon schimpfen, wenn sie weihevoll
trumpierend über dem Forum schweben.
Des
Kaisers neue Kleider sehen auch bei ihnen nicht besser aus, so wichtig und sauer
sie ihre Gesichter beim „Weben“ auch ziehen. Was ist da Hip, was VIP? Mich erinnert
das Marktgeschrei an die Meldung vom Einspritzen von Botox in Kamellippen auf Saudi-Arabischen
Märkten.
Klaus
Wachowski 1.3.2021
Sonntag, 24. Januar 2021
Ideologie aus der Wissenschaft
Die Covid auf Null Strategie sieht den ängstlichen, sorgenvollen, bedürftigen Menschen, die Sehnsucht und die Liebe nicht vor. Sie spekuliert mit dem und erwartet den absoluten Gehorsam und begründet es mit der Übermacht und Gnadenlosigkeit des Feindes Virus. Es sei doch Krieg!
Statistiken werden zu Gewißheiten. Die Grundlagen der Statistiken, das Zustandekommen werden nicht untersucht noch öffentlich kritisiert.
Die Person wird, um Covid Null zu erreichen, zur Person Null.
Wo ist der grundlegende Unterschied solcher Heilungserwartung zur Ideologie des wissenschaftlichen Wundergetreides in der UDSSR der 20er, 30er Jahre?
Nun: Null Covid der Herrschaft löscht nur Kreativität, Selbstbewusstsein und Republik. Rettet aber für solchen Verlust Leben. Vielleicht.-
Wann soll die Bevölkerung nicht nur eingezäunt, auch bestraft werden?
Für mich klingt die Wissenschaft von der Ausblendung der Kollateralschäden wie einst: "Lieber rot als tot!" So dachte auch ich einmal, als ich noch andere reine Weltbilder, das der "wissenschaftlichen" Theorie des dialektischen Materialismus in mir trug.
Dann traf ich auf die Kritik der Hannah Arendt.
Dass die Politik noch etwas eigenen Kopf hat, mein Trost.
Donnerstag, 21. Januar 2021
US, nach dem Mob, Alea iacta est
Freitag, 15. Januar 2021
die "fünfte" Macht?
Betrachten wir es doch mal klassisch:
Pandemie: Das Forum ist geschlossen. Aus den Hinterzimmern treten
die Koryphäen hervor, tönen ihre Rede. Es gibt kein Reden und Vergleichen und Streiten
unter den zur Wahl berufenen – Bürgern. Wer am lautesten auf die Büchse schlägt,
wird gewählt. CDU-Parteitag.
Facebook schaltet den Trump ab: Maulhelden, Schauspieler,
Clowns, Gangster und Gurus mischten sich unter die Bürger und hetzen sie gegeneinander
auf und zum Umsturz der Republik. Wenn die Polizei nicht eingreift, muss irgendjemand,
wer auch immer, zum Beispiel Facebook, die Lautsprecher und Megaphone abschalten.
Internet und Anonymität: Die Frage stellte sich doch schon mit der Erfindung der Druckerpresse. Anonymer Unrat, Diebstahl geistigen Eigentums gab es auch dort zuhauf. Der Versuch, in die Machtverhältnisse durch anonyme Propaganda einzugreifen ebenfalls. Im öffentlichen Streit muss die Person sich zu erkennen geben. Vertrauen, das Elixir des Politischen, gibt es nur im offenen Gespräch. Dazu muss die Person sichtbar sich beglaubigen. Sind schon verdeckte Absprachen in Hinterzimmern problematisch, so ist die Maske der Anonymität das Gift, der zur Gewalt komplimentäre tödliche Angriff der List auf die rechtliche Gemeinschaft und die sie begründende Person, genannt Bürger*in.
Mittwoch, 13. Januar 2021
Schwarm 4 Fallen
Fallen
Du verstehst Dich als freie/r Indianer/in
der 12 Nations, nicht als Marionette und Teil einer Custer-Armee. Das Recht ist
ein Netz aus Rechten zwischen Dir und den Nachbarn. So versteht sich der
Schwarm Republik. US-Republikaner haben es gerade schwer, sich von einem Ver-Führer* ab und der Republik wieder zuzuwenden.
Es gibt Fallen.
- Jemand, der oder die sein Bild von der Welt über die Wirklichkeit
legen will, die konkreten Ziele wie Erhaltung und Verbesserung mit ihren bunten
Schleiern zudeckt.
- Oder Führer, die ihre Aufgabe nutzen, die Republik in
eine Anstalt unter dem Direktorat ihrer Familie und Freunde zu pressen.
- Gefolgschaften, die sie in ein Schlachtfeld von
Gefolgschaften verwandeln.
- Auch die ganz normalen Bürger, die sich als Masse
begreifen, im Zwangsregime nichts als ihre Ruhe haben wollen und, wenn Demagogen
ihre Instinkte peitschen, als Stampede ausbrechen.
- Führer, die sich zum Priester erheben, Denker mit dem
Hang zum Handeln, Beamte, die als Patriarchen das Recht als Privileg verwalten,
freie Bürger, die aus dem Staat einen Trog zur Selbstbedienung machen und in
der Not für sich allein beanspruchen.
Gibt es Beispiele?
Trump, ein Zocker aus Show- und Casinogeschäft,
der den Staat als Trog ansieht und sich mit wutpriesterlicher Haltung Gefolgsleute
bei Leuten besorgt, die in der Not auf alle Solidarität pfeifen.
Robespierre, Lenin, Hitler und Mao, Cohumeini
und die Taliban, die Tausende und Millionen für bloße Bilder von der Welt töten
ließen.
Die wilden Gewaltausbrüche, wenn Gefolgsleute von
Trump, Lukaschenko oder Bolzenaro die Herrschaft ihrer Clique oder Familie in Gefahr
sehen, die Bürgerschaft in gegeneinander empörte Massen treiben. Gerne helfen Medien
und süchtige Kultur.
Corona hat in manchen Ländern geholfen,
die Bürger wieder zu Freien und Vernünftigen werden, umgekehrt aber auch neue beleidigte Wut entstehen lassen. Zornige Bravheit und zornige Empfindlichkeit stürmen an Deck, kämpfen ums Ruder. Die Passagiere zweifeln am Kurs, die Kriegsberichterstatter schließen sich mit der Crew im Offizierscasino ein. Die Vernunft ruft ins Leere. Die Mannschaft sieht nicht mehr nach vorn, um die Gefahr zu beobachten, sondern besorgt in den sich zusammenbrauenden Ärger. Immer mehr Reiseführer gießen stark deutende Spekulationen in die Angst. Es gäbe die Chance miteinander zu reden statt sich eintalken zu lassen.
Wo? Das Forum ist von Besserwisserbuden zugebaut.
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* Ein Mann der Show, der sich zur Führung Konkurrenz zur Seite drängt , aber nicht einmal den eigenen Wächtern traut, schon gar nicht deren Kritikern, wie will so einer Käptn eines Schiffs in Not sein? Selbst lenken? Selbst auf den Mast klettern, Ausschau halten, dass Gesehene deuten?....
Sonntag, 10. Januar 2021
Schwarm 3 Von Wächtern und Warnern
Von
Wächtern und Warnern
Lassen wir
das Modell vom Schwarm beiseite, sprechen wir von der menschlichen
Gesellschaft.
Jede/r hat von allem etwas in sich, will Führer sein, einer guten Sache folgen, seine Wahrheit verkünden, einfach in und für Gemeinschaft nur anständig leben und für den Fortbestand irgendwie zu sorgen. Es nimmt wohl bei den meisten den größten Teil des Lebens in Anspruch zu erlernen, was einem am meisten liegt, ob man am passenden Platz in der passenden Haltung lebt und wohin es einen eigentlich treibt.
Beim Scheitern als Leiter eines Prüfungsamts, man hatte mich erfolgreich kalt
gestellt und die Verantwortlichen hielten sich vornehm in ihrer Kritik
zurück, erst da, am Ende meiner aktiven Zeit, erkannte ich, dass meine
eigentliche Neigung und Fähigkeit eben im kritischen Beobachten, Beurteilen und Einordnen von allgemeinen Umständen bestand, dass eben das, was selbst
ich als störend beim Handeln und Planen fühlte, das Beste an meinen Fähigkeiten
- auch für die Gesellschaft-war. Ob und wem wozu es genügte? Vielleicht X oder
Y? Wer will es wirklich wissen?
Wie kommt
man an solchen Platz? Etwas treibt einen dahin, man wird aber auch aus dem gemütlichen
Bereich des Nichtfragens verdrängt, ist lästig. Umgekehrt kenne ich keinen Führer,
keine Führerin, die ich so verehrte, daß ich ihnen folgen oder nacheifern möchte,
dass Folgen selbst ist mir ohnehin verhasst und „nur so“ leben mit Freuden, Sorgen,Liebe
und Schmerz macht mich nervös.
So gehöre ich
schon immer zu den lästigen Rufern, Hineinschwätzern, Unterbrechern, Kritikern,
die so oft falsch liegen und als hysterisch herüberkommen, manchmal aber auch erstaunliche
neue und tiefe Erkenntnisse finden. Leuten, die vom irren Breivig bis zum weisen
Sokrates oder Schopenhauer, vom wendigen Sloterdijk zur verlässlichen Hannah Arendt
reichen, im Politischen vom eiskalten Schreibtisch-Inquisitoren über hirnlose Wutellen
und verbohrten Intellektuellen bis zum hellsichtigen Cato. In welches Lager (which
side are You on?) ich wollte und wohin ich gekommen bin (unbetreutes Nachdenken?),
diese Frage zu beantworten habe ich wohl nicht mehr Lust noch Energie.
All „meine Leute“
vom Stamm der Neugier, der Aufmerksamkeit aber auch der Rufer und Überempfindlichkeit,
all die Hypochonder von Elfenbeinturm und Guck-in-die-Luft, eine Menge von blökenden
Narzißten, Gurus aber auch von obdachloser Weisheit und Einsamkeit. Auch sie „gehören
dazu“, wie das Bekenntnis der Republik verkündet.
Sie haben ihre
Funktion, versuchen den Sinn des Lebens oder ihre fantastischen Vorstellungen davon,
der Gesellschaft in den Weg oder voraus zu werfen, um den Horizont zu erhellen oder
in der Nacht ihre Irrlichter leben zu lassen. Das Richtige vom Falschen zu trennen
obliegt Deiner eigenen Vernuft und Unvernunft. Willst Du der Republik nicht schaden,
wende das erstere an, ansonsten renne jedem nach, der die Menschen ins Unglück
stürzt, um allein zu herrschen. Vertrauen ist gut, wenn der Verstand wachsam bleibt.
Wichtig tun ist fast immer die Vorstufe zur Herrschaft. Sie wendet zwei Mittel an,
um das Recht aus der Absprache der Bürger zu brechen: Gewalt und Lüge. Das letztere
hat das amerikanische Volk gerade nochmal so abgewendet.