Dienstag, 18. Dezember 2018

Beim Lesen von Mankells Sprengmeister

Die Pyramide beim Sprengmeister. Ein Oben und Unten bleibt. So die Stimmung nach der erfolglosen Revolution.

Betrachtet man es vom Wechsel der Temperamentszustände in der Gesellschaft aus, scheint die pessimistische Spekulation zu stimmen. Nach der Herrschaft der Geldeliten drängen die Kader der Gleichheit und die Stammtische des Wir-zuerst zur Vormacht.

Mal unter dem Namen der Freiheit, mal unter dem der Ordnung.

Die Abschaffung von Herrschaft im Namen des Anarchismus scheint aber auch nicht die wirklichen Bedürfnisse aller abzubilden, sondern auch nur privaten Weltbildern, Ideologien zu entsprechen. Freiwillige Gleichheit, Freiheit für alle.

Der Anarchist, die Anarchistin werden in den Kämpfen zwischen Ordnungsfanatikern und frei schwebenden Chaoten die dritte - wohl verlorene - Kraft im Alltag bleiben müssen. Zu gering ist die Zahl ihrer Anhänger, zu schwach das Argument der Herrschaftsfreiheit gegen das von gerechter oder privilegierter Herrschaft.

Das menschliche Temperament scheint für gerechte und privilegierte Ordnung viel stärkere Ängste zur Verfügung zu stellen als Hoffnung auf gleichwertigen und freien Umgang.

Aber auch diese Sehnsucht gibt es und auch sie ist stark. Sie setzt sich einmal für Ordnung der Gemeinschaft ein, einmal für die Freiheit des Wegs.

Die Freiheit, an der ihr liegt, ist nicht die einer idealen Organisation der Gesellschaft, sondern die des miteinander Sprechens und Handelns. Der Haß des Bakunin gegen jede Elite hat noch viel mit dem Haß des Rebellen zu tun, der selbst herrschen will. Eigentlichen Anarchismus vertritt eher Kropotkin, dem es um das unendlich lange diskutierende und Handeln abstimmende Miteinander ging.

Ich habe einige Anarchisten gerade auch im Staatsdienst gekannt. Sie neigten mal eher der sozialen Gerechtigkeit, mal eher einer Ordnung individuellen Schutzes zu, mal glaubten sie gar an die Macht des Geldes. Aber immer war ihnen wichtiger, ihre Gedanken frei auszutauschen und das Handeln zur Zufriedenheit aller abzustimmen.

Eliten. Die des Geldes, des Kaders, der Uniform lassen die einfachen Bürger in der Not, profitieren vom Unterschied der Macht. Das Volk erregt sich, hängt sich dann aber doch zumeist an die Großmäuler der Herrschaft.

Die Kraft der Republik kommt aus keiner anderen Haltung als der des Anarchismus.

Freitag, 14. Dezember 2018

Trumpism

Die -uralte- Taktik aller Trumpisten.
(Kommst Du mit Gewalt nicht weiter, zerstöre die Republik mit List.)
Zerstöre das Vertrauen in den Nachbarn, um Platz für die Hoffnung auf Herrschaft zu schaffen.
Vertrauen ist gut, Herrschaft -auch durch Lüge- ist ihnen lieber.
Nicht reden, Reden halten!
Das Vertrauen als Schwäche denunzieren. Als Lüge.
Dagegen die eigene Lüge setzen.
Sobald das anwachsende Lügen alles Vertrauen zerstört hat, ist Platz für die Hoffnung auf Herrschaft.
*
Aber die Grundlage außerfamiliären gemeinschaftlichen Handelns, leben könnens, zusammen leben könnens ist: Republik. Du bekommst Diktatoren, Obligarchen, "Eliten" von jeder ideologischen Lüge,  Mafia.  Aber Du bist Fisch, brauchst Wasser. Lass es nicht vergiften. Es gibt genug Schurken, die in ihm rühren.
Es gibt Fische, die behaupten, es gäbe besseres Wasser als Wasser. Man müsse etwas Gift einrühren, das schade nicht. Und dann müsse man sich nur um die Haie scharen.
Die Mittel der List bleiben Verblödung, Lüge, Lautstärke.
*
"Vertrauen ist dumm! Glaubt meiner Lüge!
Die Methode zur Zerstörung von Vertrauen:
1. Vertraulichkeit statt Vertrauen: übertreibe das Kompliment
2. Verführe zum Selbstlob
3. Jetzt kannst Du ihn, sie ausziehen.
4. Lenke alles Hoffen auf dein Lügen!
Trump macht TV: er führt die Vernunft vor, streicht ihr um den Bart und wenn sie dann den Pullover auszieht, deutet er auf sie: "seht, wie nackt"...
Es ist mit geringen Abstrichen das Verfahren Bohlen. Er selbst singt in lächerlicher Fistelstimme auf die Dauer langweilige Lieder. Dem Hirnlos gefällt's auch noch nach dem hundertsten mal. Seinen Ruhm aber holt er sich beim Ausziehen von Leuten, die er aufstachelt, ihren Ehrgeiz zu entblößen. Je höher so eine geschminkte Kartoffel steigt, umso leichter kann er sie mit einer plötzlichen Beleidigung nackt vor das Publikum stoßen.
Manchmal vergreift er sich auch an Personen, die nur nach irgendeiner allgemeinen Anerkennung streben.
Vorsicht, Diva: Publikum!
Und so T: er macht Gleichberechtigte zu Diven oder zu Publikum.
*
Die Diva durch Nichtbeachtung trocken legen.
Ärgere sie nicht: das gibt ihrem einen Auftritt.
Schmeichle ihr nach ihrer Methode - und sie lässt ihr künstliches Gebiss blitzen. Dann: Wende Dich ostentativ gähnend ab.
Ihre Methode: sie wendet sich nicht ab, sondern zeigt mit dem Finger lachend auf Dich. Dann: Wende dich gähnend ab. Die hundertste Folge von Trouble-di ist wirklich boooring.
Und nun tue, was Erwachsene tun: hör auf mit Glauben, beginne mit dem Nachbarn zu reden. So kommt Vertrauen in die von Hoffnung auf Herrschaft geschwächte Welt.
Wende Dein Vertrauen an die anderen. Das ist das klare Wasser der Republik.
14.12.2018

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Barock-Bollen Nietzsche

Nietzsche Zarathustra

Sein Hass gegen das Mitleid:

Der Mensch wird in das Leid, in die Angst und in die Sorge gezogen: Ja, das ist er!

Der hier will mehr sein...

Ego und Liebe? - sie ist nicht Barmherzigkeit. Oft wie das Ego feind dem Mitleid. Aber wie soll ein Leben der Liebe möglich sein ohne Mitleid, ein unbarmherziger Mensch liebenswert? Begehrenswert vielleicht.

Liebe, Egoismus, Mitleid sind drei Haltungen der einen Person. Den Menschen auf eine von ihnen reduzieren entspricht dem gleichen Kurzschluß der Moral- und Unmoralphilosophie wie die trickreiche Reduktion politischer Dreifaltigkeit auf die Einfalt einer Ideologie der Freiheit, der Gleichheit, oder der Brüderlichkeit allein.

 Dieser faule Appell an den Intellekt hat nicht die grausige Wirkung wie die Einfältigkeit gehabt, nur die ohnedies von Wagner Musik und romantischer Bilderwelt verstörten Gehirne entgleisen lassen. Aber ließen sie sich so von den Orks aller Ikonostasen nicht leichter rekrutieren?

Samstag, 8. Dezember 2018

Levine

Auch ich glaube Berührung.
Sie ist nicht "Bauch", 

Moral und Nation

Moral und Nationalismus

Die AFD möchte böse Ausländer hinauswerfen. Dann wären die Ausländer ja besser als die Deutschen!

Zwei Juden wollen AFD. Ärgerlich? Umgekehrt : warum sollten Juden besser / klüger sein als andere Deutsche?