Dienstag, 31. Dezember 2019
Handken
Montag, 16. Dezember 2019
Stuhl 04
Freitag, 13. Dezember 2019
Applaus vom Zen
Donnerstag, 5. Dezember 2019
Den Nächsten wie ein Pferd umarmen
Mittwoch, 4. Dezember 2019
Was Kunst ist
Sonntag, 24. November 2019
PH
Dienstag, 12. November 2019
Der Nachsummer
Donnerstag, 7. November 2019
Jellinek seltsam
Was allerdings beweist, dass auch Künstler nicht unbedingt mit Urteilskraft begabt sein müssen.
Homo sapiens non urinat in ventum. Spruch auf einer Amsterdamer Säule.
*
Unterscheiden können zwischen Ethik und Kunstanspruch. Vielleicht gelingt es noch. Aber wie gerne bleibt der und jetzt auch die Gerühmte nach der Vergewisserung über die Unterschiedlichkeit bei der Meinung, die Kunst sei nicht und für nichts verantwortlich, weil sie per se nicht Moral sei.
Aber selbstverständlich ist eine moralische, indifferente oder boshafte Haltung auch eines Künstlers aller moralischer und unmoralischer Beurteilung unterworfen, ja auch, wenn solche Haltung sich in Büchern und Gedichten räkelt.
Das sagt der bare Menschenanstand. Er wirft Knut Hamsun seine Genialitäten über den Gartenzaun zurück. Das erwartet nicht nur mit allem ersten Recht die Frau aus Srebrenica, das erwarten auch jede sonstigen nicht vom Leid getroffenen des Mitfühlens aber fähigen Betrachtenden von den Verteilern der Mittel eines literarischen Trogs. Einen Künstler zu beschenken, der sich nicht von unglaublichen Bekenntnissen zum Unrecht löst, ist, (es mit Karl Kraus umgekehrt zu zitieren), nicht Sache des Geschmacks, sondern geschmacklos und mehr. Geschenkt!
"Wenn alle in eine Richtung rennen, müssen die Künstler als Einzige in die andre."
Es ist aber wieder eine Zeit gekommen, in der immer mehr Künstler den Ruhm nach und dem Menschen und der Menschlichkeit davon rennen.
Wer wirklich Künstler ist, der lasse sich doch von den Trögen nicht davon abbringen, auch human zu sein. Das Geschwätz vom großen Stil hat wieder Konjunktur. Bei der Literatur ohne Haltung. Und bei der von der mangelnden Urteilskraft.
Der letzte, der sich da Gedanken machte, scheint mir tatsächlich jener Österreicher gewesen zu sein, dem Kunst das Höchste und der Mensch das Wichtigste war und dem ich hier vielleicht nicht richtig aber gerne korrekt zitiert habe.
Amsterdam, 7.11.19
Ich bin kein Heiliger, habe auch einiges geschrieben, und mehr: nicht geschrieben, das ich bereue. Peinlich mein Leugnen der Pol-Pot Massenmorde gegenüber Freunden als Vietnam Propaganda der USA. Es ist doch gleichgültig in welcher Liga ich meine Tore schieße oder verschieße. Wenn ich mich so und so als Mensch erkläre, ist die Frage der Preiswürdigkeit auch für die andere relevant, ob man mich überhaupt noch auf dem Platz sehen will.
Wie nah auch immer der Guru am Weihrauch ist. Die Frage der Kreditwürdigkeit behält ihre Bedeutung.
Mittwoch, 23. Oktober 2019
Handke im Nobelsturm
Montag, 14. Oktober 2019
5 Sätze
Donnerstag, 10. Oktober 2019
Frisch zu Handke, Nobelpreis 2019
Mittwoch, 9. Oktober 2019
Nach bedrohlichem Kampf 2013
Was für ein Kampf! Eine Stunde hat er sich tapfer geschlagen. Auf der anderen Seite der Macht, der er mit seiner Kritik die Zustimmung beschädigt hatte. Drei starke Ämter hatten ihn in der Zange. Auf seiner Seite nur ein Glaube an das Recht.
Wie leicht aber fällt das Recht vor der Macht in sich zusammen! Unverrichteter dinge ging man auseinander. Erleichtert und mit dunkler Ahnung er.
Warum ist es dem guten Grund so schwer, die feste Überzeugung vom Gegenteil zu überzeugen? Er denkt an Cato: gegen Catilina hatte er die Bürger noch aufbringen können. Gegen den Wohltäter Caesar von der Betriebswirtschaft des milden Herzens half kein Gedanke. Dort war die Macht des Gewählten schon in die Herrschaft des Willens eingegangen. So mußte Cato sterben.
Nun, ein Dr. Smirc ist kein Hero der Republik. Sein Opfer reicht nur von Ungnade bis zum Verlust der Freundschaft. Aber man unterschätze nicht die Verletzung Einsamkeit, die von mächtiger Abweisung zurückbleibt.
Jetzt regnet es Erschöpfung. Aber MOCT heißt Brücke.
In einem Flüchtlings-Cafe' voll lauter Stimmen spürt er das Leben zurückkehren.
2013 Bayreuth-Knacks
Montag, 7. Oktober 2019
Das Netz 2005
Das Internet ist ein faules Versprechen
Eine Freundin, angesehene und engagierte Pädagogin wird in einem der neuen Vernichtungskämpfe, die die Politapparate der Entsolidarisierung auf allen Ebenen der Gesellschaft provozieren, geduckt. Ihrem Team wird ein laues und von Routine deprimiertes Allerweltsteam vorgezogen. Ein am PC gewiefter Schreibtischhengst spielt in diesem Zusammenhang eine Ausschlag gebende Rolle.
Woher kommt das Ansehen für die technischen Bastler einer Hirn vernichtenden Maschinerie? Die Produktivität des Verwaltungsapparats wird vervielfältigt. Aber doch nicht die Urteilskraft und Recht und Richtiges. Die Beschleunigung des Falschen und Unnötigen, der bunten Bilder und der faulen Präsentation siegt über Spontaneität, Autonomie und Kommunikation.
Der Knecht der Arbeitsexekution wird plötzlich zum Herrscher über die Organisation, über die Verteilung von Wert und Unwert. In der Hierarchie tritt plötzlich neben eine des Entscheidens nun unfähige Entscheidungsebene eine mit Geheimwissen aus der Arbeitskontrolle ausgestattete neue Macht. Der CIA der Arbeitswelt bekommt Macht über das Direktorium, das ihn zum Diktator werden ließ.
Und alle Halbintelligenz, ja auch Intelligenz, die nahe an der Urteilskraft wohnen könnte, wenn sie nur einmal sich selbst betrachten würde, kriecht in Verehrung vor den neuen Massenverwaltenr. Mein Gott 68, wohin bis Du gekommen! Dabei stammen die ersten Programmierer doch aus deinen Reihen.
Aber eben auch die ersten Verräter an der Freiheit.
2005