Dienstag, 30. Oktober 2018

Korruption in Brasilien

Chain of fools? Das kann nicht ausbleiben. Aber erst mal die Kette der Ursachen.

Nach der Wahl in Brasilien tönte alles von Vorwürfen gegen die linken Bewerber wegen Korruption.

Die Abwiegler wollen den Ruf nicht hören.

Korruption ist hier und in allen anderen Ländern des Wechsels ins rechte Lager nicht explizit zu verstehen.

Die Wähler sagen vielmehr: Du bist Teil eines politischen Willens, der uns die Republik kaputt gemacht hat, indem er sie an den Privatmann verscherbelte. Du gehörst zu denen, die seit dem Privatisierungskoller in den 80ern als Sozialdemokrat, Sozialist egal wo in Eiropa, Grüner mit Konservativen und Liberalen zusammen an der "Verschlankung" der Republik gearbeitet, aus Bürgern Kunden gemacht hat, von denen die zahlungskräftigeren bessere Leistung und Schutz bekommen.
Das Recht hast auch Du mit ausgedünnt, die Rechte in Privilegien für die Reichen und Fraß für die Looser gespalten.

Die Agenda der Entrechtung war eben das, was der fühlende und denkende Bürger unter dem erweiterten Begriff der Korruption der Republik versteht. Formal total in Ordnung, auch Macron. Aber so eine Ordnung wollte außer dem erotisierten Funktionär und Fex des Feuilletons niemand, dem die Republik wert war.

Dass sich da so mancher und manche auch gesund gestoßen hat, mag wohl sein. Das war aber nicht das Tüpfelchen auf dem i noch der Tropfen auf dem heißen Stein, sondern jener der das Fass Hass zum überlaufen brachte.

Du hast den Staat nicht nur aus der Daseinsvorsorge geschoben. Er kommt heute noch als Verspätung bei der Bahn und Verlotterung bei Netz und Post zum Vorschein. Du hast dem Bürger auch seinen Schutz ausgedünnt, die Polizei aus dem Weg geräumt, die Lehrer.

Du hast die Prüfung Deiner Tätigkeit erschwert.

Du weißt, was Ihr machen müsst: dem Staat wieder Kraft einflößen, Recht ausbauen und nicht jeden Anstand auf das Verfassungsgericht verweisen! Verbraucherschutz, wo sind wir denn! Da gehört ein schützendes Amt des Staats an die Seite. Autobahn bitte selbst bauen und kontrollieren. Wohnungsbau steuern, nicht verschenken, Staatsanwälte stärken... p p p

Der Schwenk zurück in die richtige Austarierung von Recht und Vorrecht geht nicht ohne ersten Schritt, ersten Schnitt vom Privileg zum gerechten Recht. Nicht ohne Trennung von den Figuren des Verrats. Und das unter deutlichem Bekenntnis.

Eine faule Angst: Es geht nicht Wutbürger gegen Intellekt: Die Intellektuellen habt ihr in den 70-80ern aus der Partei gemobbt. Ihr bekommt sie erst wieder, wenn der Verstand wieder Anstand vorfindet. Karriere geschenkt!

Montag, 29. Oktober 2018

Vorankündigung Tonfallstudie Eso

Eine Tonfallstudie zur Witzig des Karlsruher Philosophen, zur Eso-Waltung und Politgestaltung ganz rechts und krawehl ist in Vorbereitung.

Hier einige Absätze in vocaroo

https://vocaroo.com/i/s0CVDf3l5SY2

Aus der Kulturreserve für Einäugige

Jetzt Teil 1 auf

http://spielwiese-dada.blogspot.com

Sonntag, 28. Oktober 2018

Der letzte Satz

Der letzte Satz des Buches könnte lauten:

Sie stieg auf uns fuhr hinaus in die Weite der Zeit.

Freitag, 19. Oktober 2018

An einen SZ-Redakteur

Wird die SPDNoch gebraucht?

Ich glaube ja. Nur nicht das, was sich jetzt als Realpolitiker präsentiert.

Die Wahl von der SPD zu den Grünen zeigt, ein Bißchen Mumm muß sein.

Und Erkenntnis der Wirklichkeit: Der "Arbeiter", die Arbeiterin ist wieder aufgetaucht. Gerade in dem Moment, wo er von der Managerfraktion der Spd und nachher von den Handwerksmeistern Becks untergetaucht wurde.

Sie werden in unauskömmliche Arbeitsverhältnisse gedrückt, in unmöglichen Mieten allein gelassen und wenn sie bei Schröder Hartz angekommen sind, verspottet. Nicht von aufgeplusterten Spießern, sondern von der SPD von Golfplatz und Opernhaus, die vergessen hat, wo sie herkommt, im Ausichtsrat sich an den Eltern rächt, die sie ins Betriebswirtschaftsstudium schickten.

Ich lese gerade Strindberg. Eine so gerade Haltung ist nicht nur in einer in langweilige Seelenhotels dösenden Literatur vorstellbar, die sogenannte Partei-Elite liegt gleich nebenan im Strandstuhl.

Man hat vergessen, wofür man steht, aber man sieht auch nicht, dass man es mit einer neuen Arbeiterschaft zu tun hat. Sie hat nach dem Krieg Demokratie gelernt und will nicht mehr anmonologisiert werden, wie unter militärischen roten Ideologen, nicht mehr still gehalten wie unter Schmidt Schnauze, nicht belehrt wie unter Polier Beck noch verplant und verscherbelt wie unter den übrig gebliebenen Karrieristen.

Sie wollen, dass man sie ernst nimmt wie die Bürger von der CDU als Bürger angesprochen werden.

Man muß nicht über sie noch von ihnen reden, sondern mit ihnen. Kommunikation nicht nur am Tisch der Bescheid wissenden und auf dem Golfplatz, sondern auch in der Öffentlichkeit. Sie wollen nicht angeredet, sondern angesprochen werden. Und wenn sie zu ihrem Bürgermeister oder zu ihrer Frauenbeauftragten gehen, nicht mit dem Versprechen abgespeist werden: laß mich das mal machen.

Nicht Meinungsumfragen von fern, aus dem Geruch der Angst, sondern Rückfragen: "Was meinst - Du?". Das Milieu, vor dem der fern geschulte Funktionär zurückschreckt, ist längst nicht mehr da. Er muss sich ins Büro zu den gestressten Angestellten, in die Städte zu den sich in offener Umgebung erholen wollenden Wochenendfreien begeben und das klar machen, wofür er/sie steht:

Gerechtigkeit, Sorge für die sicherung fairer Arbeit, und Sympathie für die im täglichen Kampf unterlegenen Nachbarn. Dazu gehört Wissen (es wird wieder mal analysiert!), mehr aber noch Haltung und Aufmerksamkeit.

Mit Freundlichen Grüßen Von einem unbelehrbaren SPD-Wähler, der lange auch bei den Grünen war, als sie die Person noch vor das Weltbild stellten.

Vielen Dank für Ihren Beitrag Klaus Wachowski

Samstag, 13. Oktober 2018

AFD

Dem Nachbarn, nicht dem Stammtisch vertrauen!

Nicht Catilina, Caesar war der Tod der Republik.

Dienstag, 9. Oktober 2018

Buchpreis Nachlese

Der Tagesspiegel stellt die seltsame Frage:

"Und gegen Maxim Biller und seinen besten Roman, den er bislang geschrieben hat, „Sechs Koffer“, sprach womöglich das Geschlechterverhältnis dieser Shortlist (bei vier Frauen und zwei Männern den Roman eines Mannes wählen?); vielleicht auch die Angst, Biller würde in seiner Dankesrede (die er bestimmt vorbereitet hatte) auf die deutschsprachige Gegenwartsliteratur und den Literaturbetrieb schimpfen. Aber das ist Spekulation – "

Sie haben sich nicht wirklich mit den Hintergründen beschäftigt.

Bereits meine erste einfache Excel-Analyse zeigt:

Verteilung männlich (m) zu weiblich (w):

m, w, w., m, w, w, m, w, w, m, m, m, m,
 
Seit Beginn bis 2017 verhielt sich die Vergabe jeweils so, dass auf eine männerlastige Auswahl in der Longlist ein Zunahme des Männeranteils in der Shortlist erfolgte. Geschlechtergecht wurde dann eine peinliche Vergabe vermieden und jährlich in etwa  abwechselnd nach Geschlecht verteilt. 

Nachdem dann aber 4 mal hintereinander Männer alimentiert wurden, war 2018 auch ohne die -erstmals nach 13 Jahren- frauenlastige Jury wieder eine Frau dran.

Gesellschaftlich gerecht. Wie sieht es mit dem Verhältnis unter den Verlagen aus?

Montag, 1. Oktober 2018

Gott glauben oder Welt pur glauben

Gott glauben oder Welt pur glauben. Was ist der Unterschied? Glauben ist Kopfsache nicht Bauch.

Natürlich begeistert die Erkenntnis der Einmaligkeit des Geschenks Leben gegen das Ende zu mehr als das Aha, das ist es also! Daher das Gefühl, irgendjemandem oder irgendetwas dankbar sein zu wollen. So sag ich einfach Gott, statt "irgendwie doch wohl barmherzige Anlage des Lebens". Erscheine in manchem lächerlich pathetisch.

Die Religion hat ihre Bauchvertreter, die die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod und die Hoffnung auf eine allmächtige, schützende überirdische Macht mit dem Glauben an die Liebe der Nächsten und an eine freundliche Zugewandtheit des Lebens verwechseln und vermischen.

Aber auch der Glaube an eine Welt ohne besonderen Sinn hat seine Bäuche: Das Leben sei eigentlich nichts als ein Discount für Glück und die zugehörige Mühle. Jetzt und basta.
Warum man eigentlich gerne den Menschen hilft, Mitleid fühlt? Für die Beantwortung dieser Frage hat man keine Zeit.

Das Ego lacht über beide. Und stirbt trotz Unglaube an die Bedeutung des Geschenks nicht weniger.