Freitag, 27. Juli 2018

Spider and fly

Spider and fly

Von der Sonne beleuchtet glitzert das Spinnennetz. Das Tier, jung schon alt, fasst die darin zappelnden Worte mit spitzen, klebrigen Krallen und rollt sie geschwind zu mundgerechten Bissen. Andere Spinnen eilen herbei, die Klebrigkeit des Netzes zu bewundern, beteiligen sich an Besäufnis und Gelage. Ja, er war schäbig, rufen Sie glucksend von Brei. Na und?

Ich fand die schmierige Art des Gebrauchs von Begriffen bei Heidegger schon geschwollen wagnerianisch, als ich noch nicht wusste, daß er seinen Ruhm in Nazihallen gesucht hatte und die Menschen feige verließ.

Was ist mit den Philosophen nach Schopenhauer geschehen? Hielten sie es nicht aus, ihr Wollen an einem Erkennen geprüft zu sehen? Klebriger raunender Sermon des Ich. Er soll ja auch Nietzsche verehrt haben! Lallen aus der Droge einer selbst gemischten, gärenden Pampe Begriffsschmier.

Wie erfrischend dagegen das wenigstens praktische Denken politischer Alltagsphilosophie.

Meine Enttäuschung: Ja, es gab zu meiner Zeit wohl auch einige selbst denkende Köpfe.  Aber die Zeit der Philosophie, als Erkenntnisphilosophie, war das 18. Jahrhundert.

Sonntag, 22. Juli 2018

Faschismus, eine Abgrenzung

HAlbright warnt mit Recht vor der akuten Gefahr. Ihre Vorstellung vom Faschismus orientiert sich an durchdachter Erfahrung. Dies hier ist der Versuch, den Faschismus den drei ideologischen Tendenzen der Sprengung der Republik -durch Weitertreiben der Revolution in ein Weltbild- gegenüber abzugrenzen.

Anders als die drei Ideologien des Kapitalismus, des Kommunismus und des tribalen Totalitarimus der Nazis und IS, die sich auf je eine der drei Säulen (Freiheit,  Gleichheit, Brüderlichkeit) der Republik berufen, um dies durch die Beseitigung der anderen Säulen zum Einsturz zu bringen- mitsamt aller Politik, will der Faschismus die bürgerliche Revolution nicht in eine der Person feindliche "weitere" Revolution fortführen, sondern zurück in die "gute alte" Zeit einer Ordnung ohne Person.

Nicht Handeln und Verhandeln wie in der Republik, nicht Bewegung wie in den ideologischen Zielanweisungen entsprechen seinen Erwartungen und Versprechen, seine ideale Verfassung der Gemeinschaft geht auf eine nach Privilegien unveränderlich abgestufte Formierung der Macht und des Wohlstands. Dabei ist Durchlässigkeit und Zugang zu den reservierten Orten verboten. Und jede Änderung ist mit Gefängnis und Tod bedroht.

Politisches Handeln ist verboten, Handeln nur zur Sicherung des Systems erlaubt. Rückkehr des Feudalismus  mit neuem Gesicht. Vom herrschenden Clan, von der herrschenden Bruder- bzw. Priesterschaft, vom herrschenden großen Führer bis zum Sklaven hat jeder seinen ihm zugemessenen Teil an Ungleichheit. Mafia als System.

Das gibt Sicherheit und verführt in angsterregenden Zuständen der Gesellschaft zu faschistischen Wünschen. Selbst die Sklaven an der untersten Stufe der Gemeinschaft, wo nicht viel mehr als Not und Zwang herrschen, haben sich oft als wenig geneigt zur Befreiung gezeigt, wo Freiheit, das Unbekannte in Gestalt des Chaos droht. (Die Befreiung hatte auch in Frankreich - Vendée, in Rußland, Preußen und unter dem Sultan ihre Feinde oft bei den Armen).

Heute ist die Gefahr des Einbruchs in die alten Zeiten des Feudalismus, der absoluten Herrscher und des Tribalismus nicht geringer als zu anderen Zeiten. Die Faulheit und Ruhmsucht einer Franco- oder Mussolinitruppe, von Ordnung über alles setzenden Versprengten, die Lust des Ork am Leidzufügen, die Angst der Pegiden, von der Freiheit in den Kanal gespült zu werden, sind wieder stark genug, Vernunft und Achtung vor der Person wegzufegen. Ob in Polen, Ungarn und anderen vom Kapitalismus in Elend getauchten Oststaaten, ob in den USA, wo der Freie sich dem Elend schutzlos ausgeliefert fühlt und das Zusammenbrechen der ökonomischen Herrschaft besorgt, in Russia ist es nur noch ein Schritt, der in der Türkei des neuen Sultans nahezu vollzogen ist. Bürger sei wachsam!

Welches Programm sich die faschistischen Populisten auch auf die Fahnen zur Machtergreifung schreiben, die Antikorruption ist regelmäßig dabei: "die Mächtigen bereichern sich und lassen die Armen ohne Schutz."

Es geht dort aber nie um Gerechtigkeit, sondern um Herstellung gesicherter Privilegien in einem pyramidalen Aufbau von Vorrechten und Almosen. Um das Abschotten eines engen Wir gegen ein gefürchtetes und verachtetes sie.

Einen ernsthaften Widerstand von den Parteien der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit muß der Faschismus nicht befürchten. Sie begreifen falsch (alle Herrschaft sei Faschismus) und zu spät. Darüber hinaus winkt dem Freien bei bravem Mitwirken im Faschismus Belohnung, bei führender Parteinahme Teilhabe an  faulem Ruhm und Sektempfang. Die wagnerianische Wende vom Anarchisten zum romantischen Faschisten mit antisemitischer Auspendelung. Den Gerechten erscheint die gemeinsame Linie mit dem Faschismus gegen die Willkür schon schön und manchem davon ist die Gleichheit innerhalb der eigenen Kaste erst einmal ausreichend, die Geichgültigkeit gegen niederigere zu vergessen. Indischer Sozialist? Und der Brüderlichkeit ist die Beschränkung der Verantwortung auf einen übersichtlichen Kreis der Zugehörigkeit oft genug. Genügsamkeit im Patriarchalischen eines bayrischen Holzmichel.

Auch der Faschismus findet sein Ende, wenn die Not der unteren Schichten in die oberen schwappt und die zu verteilenden Privilegien so besetzt sind, daß es an Platz für Nachrücker fehlt. Dann erkennt der kleine Mann, oft im Militär, wie schäbig er behandelt wird, spürt er in welchem Gefängnis er sein Leben verbringen muß und wie gering die Fähigkeit der Eliten im Verhältnis zu ihrem Vorrecht sind. Dann Grandola Vila Morena....

Die 68er, die Grünen haben das autoritäre Gefängnis geöffnet, irre Kabarettisten, TV-Narzißten und Populisten jeder Form von Ruhmsucht steht eine der Angst vor Verlust ausgesetzte Gesellschaft zur Verfügung, neue gefängnisbewehrte Paläste zu errichten, neue Kriege gegen "die Anderen" vorzubereiten.

Die beste Form, der Person als Ursprung des Rechts  eben dieses Recht zu garantieren, die unveräußerliche Würde des Menschen zu schützen, bleibt die Republik wie sie in Griechenland, Rom, den Städten des Mittelalters, in England, USA und Frankreich erkämpft wurde. In den arabischen Revolutionen ist sie teilweise erfolgreich gewesen. Es gibt keine bessere Republik als die Republik. Volksrepubliken, nationale und religiöse Republiken sind Propagandabegriffe des Abfalls von der Republik. Der Faschismus aber haßt die Republik. Bürger, Bruder, Schwester,  sei auf der Hut!

Klaus Wachowski 22.7.2018

P.S. 9 2018

Sarah Wagenknecht sagt in einer Talkshow, zur Demokratie gehöre nun einmal, daß sich die Interessen der Mehrheit durchsetzen sollten.

Was ist, wenn sie ein starkes Interesse an faschistischen Werten entwickelt?

Die republik geht eben nicht von der Mehrheit, sondern von der Person aus. Und der Wille der Mehrheit mag demokratisch ermittelt werden, er hat Halt vor der Person zu machen.

Freitag, 20. Juli 2018

Sartre und das Nichts im Sein

Im Existentialismus-Café der Sarah Bakewell entdecke ich den "großen" Gedanken Sartres im Sein und Nichts. Beim Blick in die Innenseite der Welt, des Seins "für sich" erkenne man das SeIn als Nichts.
Das ist doch gestohlen bei Schopenhauer oder -ohne ihn zu kennen- mit mühseligen Studien selbst schlecht und recht erworben. Klar: das Erkennende, nicht erkennbare Subjekt, ist vom Gegenstand seiner Erkenntnis, dem Objekt als dunkler Teil der Existenz geschieden, die andere Seite der Münze.
Aber der Umstand, dass das Ding "an sich" nicht erkannt werden kann, (hier erklärt als Einziger Schopenhauer Kant deutlich,) bedeutet nicht, daß es nicht ist.
Es gibt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, daß die Materie aus dem Nichts geboren ist. Wir sind, denn cogito pp... Also wie sollten wir nichts oder nicht sein? Auch wenn wir das Innere der Welt nicht erkennen, so können wir uns noch weniger vorstellen, daß sie aus nichts besteht als daß sie aus dem Spiel einer Gottheit mit der Materie eines Urschlamms entstand.
*
Die "Freiheit" zum Handeln liegt auch bei Schopenhauer in der Entscheidung des Subjekts, so einer oder so eine und nicht ein Anderes zu sein.
Das Handeln selbst ist in vollem Umfang dem Motiv unterworfen, etwa auch dem Motiv, sich von allem Handeln befreien zu wollen, weil man das Leben als überwiegend leidend erlebt oder zu erkennen glaubt...
*
Die Faszination "Heidegger" führe ich auf die Weiterentwicklung von den aufgeblähten Begriffen Hegels zu aufgedunsenen zurück. Das Denken hat nicht nur eine Entwicklung zu größerer Klarheit, auch eine Richtung zum Gemütlich-Dunklen, wie in der Musik (Wagner).
Was ich der Philosophie nach Schopenhauer nicht übel nehme, ist der Wunsch, selbst weiterzudenken. Wer es schafft kommt zu ihm zurück, wenn auch etwas verschroben wie Sartre, aber er hat seine Gewißheit, die alte, selbst erworben. Wie Schopenhauer selbst wieder zu Sokrates und zum Buddhismus fand.

Der erste deutsche Psychologe über Fessenheim

Philipp Moritz, aus dem Tagebuch eines Geistersehers 1782
 Deutscher Klassiker Verlag - Werke in zwei Bänden

... Die Erfindungen sind unschuldig, denn sie sind von einzelnen, welche keinen Überblick des Ganzen hatten und ihrem Tätigkeitstriebe folgten. —

Allein hier ist wieder die Frage: wie weit sollten Sie dem Tätigkeitstriebe folgen? Gab es bei diesen einzelnen Menschen, die Erfinder waren, nie Grenzen ihrer Bestrebungen, die sie nach einem gewissen natürlichen Gefühl nicht hätten, überschreiten sollen?

Sobald das Eisen geschmiedet war, konnte es zum Pflugschar oder zum Schwert gebraucht werden.

Das was zugleich nützlich und schädlich sein konnte war nun da.

Vorher fand keine Wahl statt; jetzt mußte der Mensch zwischen dem Guten und Bösen, zwischen dem rechten und unrechten Gebrauch des einmal erfundenen wählen, und er bestand nicht in der Probe.

Dienstag, 17. Juli 2018

Sonntag, 15. Juli 2018

Am 5 Sterne Grill

Manches  klingt vernünftig, der übergroße Rest ist Wut des enttäuschten " ich zuerst". Europahasser, die sich mit Nationalirren von Polen bis Ungarn zu einem wilden Eurofaschismus vereinen werden, um mit einem immer faschistischer werdenden Russland gegen eine neoimperiale USA nach Trump zu intrigieren.
Die Republik wird für lange Zeit im Untergrund verschwinden müssen.
Erzähle dann bitte nicht das Märchen vom Widerstand der Sozialdemokratie weiter. Lasst aber auch das "Weg damit!" des Karl Kraus. Was nachkam war schlimmer. Das Antikorruptionistische war nur ein weiteres Einfallstor der Gewalt gegen alles, was Republik umfaßt!
Es ist doch eine irre Zeit, in der Diktaturen nicht aus festen Programmen sondern aus zerrütteten Ideen narzißtischer Schauspieler, TV-Clowns und dopsenden Kabaretisten entstehen können. Es zeigt sich, daß Republik sich ohne den Kampf vernünftig abgefasster Interessen nicht halten kann. Nicht nur die tödlichen Uniformitäten der Weltanschauung, auch das irre Gelächter von Kulturbläsern vernichten eine der Person verpflichtete -politische- Handlungs- und Verhandlungsweise. Jeder wußte es. Das letztere aber konnte keiner glauben.
Auch ein Schuster muß dazu fähig sein, die Republik als Kanzler zu vertreten. Sie ist kein philosophisches Seminar. Das würde sofort in eine sloterdeutsche Diktatur der Besserwisser führen. Vernunft, common sense muß genügen. Aber bitte: laßt keine Witzbolde an die Macht!

Montag, 9. Juli 2018

Erkenntnis- zur Existenzphilosophie

Nach Bakewell sieht Heidegger in der Entscheidung, als geschichtliches Wesen zu handeln, die besondere Möglichkeit selbst zu sein. Ich verstehe sein Ballen und Quellen nicht und muß mich auf seine Übersetzerin verlassen.

Die Philosophen von der Liebe zur Wahrheit setzen solchen Klugheiten den Wunsch entgegen, von so lästiger Bestimmung frei zum Denken zu sein.

Ich denke schon, daß auch der superkluge Intellektuelle zuerst einmal auch seiner Verpflichtung gegenüber der Menschheit-nicht gegenüber dem Michel - genügen sollte. Soweit selbstverständlich "Existenzphilosophie". Dann aber sollte auch Philosophie sein, Liebe zur Erkenntnis, Kant und Schopenhauer, die so ein geistvoll geistloses in die Welt schwatzen, damals von Hegel, unerträglich fanden.

Brüderlichkeit

Mit diesem Begriff hatte ich ziemliche Schwierigkeiten. Denn im Umfeld von dem Gefühl fernen Begriffen wie Freiheit und Gleichheit, unter denen sich rasch etwas denken und wenig fühlen läßt, erschien mir dieser  peinlich mit Gefühl befrachtet. Was hat ein Familiending wie Brüderlichkeit mit der auf die Person und ihre freien Beziehungen der gleich geborenen verschworenen Republik zu schaffen? Da ist doch Bindung und Enge und Abwehr nach Außen...

In meinem politischen Leben hatte ich auch eher Erfahrung mit einer darüber hinaus gehenden Freundschaft, mit Solidarität und Gleichheit (mein Blick ist eher sozialdemokratisch), die Brüderlichkeit erschien mir eher als ein dem Recht entgegen gesetztes Wollen der Korruption, der Mafia und der Kader.

Ich hatte ein wesentliches Erleben vergessen: die Brotherhood of man. Dem auf der anderen Straßenseite lungernden jungen Kerl gab ich nicht aus Gründen des Mitleids, der Nächstenliebe oder der 68er Konvention eine Zigarette oder Getränk aus, Geld für X. Es geschah aus einem Gefühl der inneren Verbundenheit und Verantwortlichkeit heraus, aus dem Gefühl 68.

Bei Hannah Arendt fiel mir die unangenehme Berührtheit durch den Begriff der Brüderlichkeit zum ersten mal deutlich auf. Sie ersetzte ihn durch den der Solidarität.

Die Erschütterung der modernen Republiken durch die Wut der vernachlässigten Klassen und ihre Haß tönenden Anführer aus Funk und Fernsehen schien mir dann auf einen anderen Aspekt, ein mangelndes "Wir" hinzudeuten: auf die Abwesenheit von Fürsorge. Die fürsorgliche Hinwendung an den mit mir in der Gemeinschaft lebenden nicht immer nur Not leidenden Bruder, das aufmerksame, von Empathie getragene Zuhören und das daraus folgende Handeln, das scheint mir die Erwartung der überhörten, nun als Wutbürger jedem Rattenfänger nachrufenden, mißachteten Nachbarn zu sein.

Ich würde der Republik heute an Stelle der Brüderlichkeit die Forderung der "von Fürsorge getragenen Verantwortlichkeit" unter gleich und frei geborenen Personen aufgeben. Diese ausgetüftelte Erklärung erfüllt aber nicht die einfache Verständlichkeit und Mißverständlichkeit der Forderung "Brüderlichkeit", die gleichwertig neben Freiheit und Gleichheit wirkt, wenn eine Republik stabil ist.

Heute leben wir wieder einmal in einer Zeit der Entscheidung. Die Gleichheit hatte  sich krachend im Scheitern des allein auf Soziales setzenden Staatssozialismus verabschiedet. Und die im folgenden wilden Kapitalismus fischenden Verräter der westlichen Sozialdemokratie haben ihr auf lange Zeit das Vertrauen entzogen. Die Freiheit, die vor allem die des Dschungels war, hat die Bürger zuerst am Ich gekitzelt und schließlich Massen davon in Elend und die Angst davor gestürzt. In beiden Perioden wurde gutes und schlechtes genug für und gegen die Einzelnen unternommen. Aber nie mit dem Gefühl und dem Ausdruck der Verantwortlichkeit,  der fürsorglichen Aufmerksamkeit für ihre Meinung. Vielmehr versuchten Politik und Intellektuelle ab den 80er Jahren immer wieder einzelne Bevölkerungsschichten, Klassen und Berufe gegeneinander aufzustacheln, um unter dem Lachen der Anderen Stimmen zu sammeln. Fördern und Fordern anstelle der fürsorglichen Beratung der alten Sozialhilfe, das bezeichnet gerade den Fall der gefühlsmäßigen Abwendung, Distanzierung der von der Betriebswirtschaft und ihren Gewinnerwartungen erotisierten Sozialdemokratie. Und die wegen ihres Versprechens der Fürsorglichkeit gewählten Konservativen wendeten sich mit ihnen vom Tisch des "Wir" zur Bar global.

Diese Gelegenheit, fürsorgliche Verantwortlichkeit zu versprechen, haben nun einfache Diktatoren und Halbfaschisten, großmäulige TV-Clowns und Alleinherrscher ergriffen, um die Herrschaft über die Republik zu erobern. Die Folgen sind klar: Unterdrückung von Freiheit und Ungleichheit bis zum betonierten Elend.

Wer wirklich Republik will, ist aufgerufen, sich zur Gleichwertigkeit der drei Arten des Ausdrucks von politischem, der Menschenwürde gerechtem Handeln und Verhandeln zu bekennen:

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Alle Ideologen wollen es besser wissen als dir französische Revolution. Und sie führen mit ihrer einseitigen Betonung oder Verteufelung einer der drei Hoffnungen stets an den Abgrund.

Heute benötigt das vernachlässigte brüderliche Handeln Stärkung. Dem engen Wir des "Wir zuerst" ist dabei die Gleichwertigkeit in der Menschenwürdigkeit Aller entgegen zu halten. Auch der Konservative Wille darf bei der vordringlichen Verantwortlichkeit im direkten Umfeld die für das Wir aller Menschen nicht mißachten, wenn er über dem Wir nicht das Ich und Du vergessen und so die Person unter unter einer Mauer des zum "Wir zuerst" aufgeblähten Egoismus ersticken will.

Jedes Temperament neigt seiner eigenen Wertung zu, einmal liebt jemand mehr die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit als Einschränkung erlebend, einmal sieht er/sie sich der Gleichheit verpflichtet, der Freiheit als einem Wolfsrachen, der Brüderlichkeit als einer mafiösen Zumutung mißtrauend, schließlich ruft das andere Temperament nach Sorge und Verantwortung, der Freiheit als einem Wolfsrachen, der Gerechtigkeit als einer Maschine widerstrebend. Die Republik spiegelt das Spiel und den Kampf dieser Vorlieben politischer Wertung wider. Mein Wunsch ist: Bleibe bei Dir, aber achte auf die Wichtigkeit der Balance im Handeln! Und wehre den Vereinfachern. Sie wollen das Gegenteil; Herrschaft. Es gilt: Which side are you on?

Wir leben nur diesen kurzen Augenblick Existenz, Staub von Sternen beleuchtet. Morgen waren wir.

Wir können uns entscheiden, im Glanz eines Spiegels oder eines Beifalls zu leuchten, oder das Leuchten  der Anderen zu teilen und zu begleiten. For sympathy is what we need, my friend.

Samstag, 7. Juli 2018

Gähnend wende ich mich dem Bachmannpreis zu

Man lese:

Feridun Zaimoglus Rede zur Eröffnung des Bachmannpreises in Klagenfurt

Wer Dichter ist, hört hier den Bruder. Mehr ist über diese Zeit und das Pack unredlicher, am Leid saugender Intellektueller nicht zu sagen. Und nicht besser. Gratulation zum Wort!