Sonntag, 20. Mai 2018

Relativitätstheorie

Relativitätstheorie

Ist es nicht der Schluss aus dem Fischauge in die Realität des Raums? Was wäre falsch daran? Der Umweg. Vom Fischauge auf den unendlichen Raum zu schließen, ihn zu biegen? Warum nicht aus dem Raum in den Raum schauen? Und dann die Verhältnisse im Fischauge von dort aus berechnen?

Freitag, 18. Mai 2018

Stadt und Land

In der Stadt siehst Du immer einen Jesus oder eine Caritas, die sich freundlich um jemanden kümmern.

Im Dorf machst Du den oder die zu Bürgermeistern. 

Was sollen sie anders werden außer Freund und
- korrupt?

Bei einer Einwohnerzahl von unter 20.000 dürfte Republik kaum anzutreffen sein. Da spielen Beziehung in Familie und Verein noch eine unüberwindliche Rolle gegenüber der Person. Die Abweichungen und die Notfälle werden daher aus den Füßen gekehrt.

Dienstag, 15. Mai 2018

Крым

Recht betrachtet ist die Krim den Russen trumpegal. Wie jenem die Hauptstadt der Religionen.

Freitag, 11. Mai 2018

D.H.Lawrence über Ankerzentren

TB "Etruskische Stätten" detebe Diogenes 21313

"Diese klägliche Ratten in Ladispoli hatten gewiß gesehen, wie die BK und ich ans Meer gingen und eine halbe Stunde am Strand saßen, worauf wir uns wieder zum Bahnhof begaben. Und vermutlich hatte das ausgereicht, um ihren Verdacht zu erwecken, worauf sie nach Civitavecchia telegrafierten. Weshalb müssen denn Beamte immer solche Idioten sein? Auch wenn kein Krieg ist? Was haben sie sich wohl dabei vorgestellt? "

und

"Es schien dort solch ein Argwohn zu herrschen, daß man hätte meinen sollen, es wären mehrere Kriege im Gange."

Aldo Moro

Einer, der aus dem Knast kam, erzählt. Ein anderer Linker hat in der Zeit gearbeitet und Sorgen gehabt.

Unmoral

"Haste mal n Euro? Für die Reise? "
Lange moralische Diskussionen.
"Haste mal n Euro? Für die Prunkfassade?"...

Mittwoch, 9. Mai 2018

Iran

Du charakterisierst den Spieler ganz recht: tricksen, bluffen, lügen. Eins fehlt: beendet das Spiel nicht nach einer gewonnenen Runde, sondern, wenn alles verloren ist.

Die USA werden gegenwärtig nicht von der Sorge um Interessen und Notwendigkeiten und dem Willen zur Freiheit regiert, sondern von der Hoffnung des Spielers auf den Jackpot. Und von ehrfürchtigen Lauschern der Lautstärke.

Was aber, wenn der Spieler eine Diva ist?

Samstag, 5. Mai 2018

Die Judenbuche als Comic

Wird in der FR als Krimi besprochen. Man wird dem gefühligen Verstehen der Romantik gerecht, das sich allerdings weniger mit dem Opfer abgibt.

Ich schrieb der Rezensentin:

Sehr geehrte Frau Gemmer,

Bedeutender erscheint mir hier das Abweichen der Droste vom Bericht ihres Onkels über das Geschehen. Dieser, noch ganz aufgeklärt im klassischen Zeitalter Goethes und Lessings, beschränkte sich auf einen sachlichen und bedauernden Bericht über den Mord an dem "armen Juden".

Die romantische, die Rückkehr in Mittelalter ersehnende, Droste macht aus der Geschichte eine düstere Fabel, in der sich u a. düstere Gestalten mit seltsam beschwörendem Gemurmel im Wald versammeln... Die trauernden Angehörigen...

Mitleidiges Verstehen für den Täter, dunkel schummerndes Murmeln über die fremde Welt des Opfers. Ein frühes Dokument der Abkehr der deutschen Literatur aus der kosmopolitischen toleranten Klassik in die nationalistisch antisemitische Romantik. 

Ich empfehle den Bericht des Onkels mit dem Werk der Dichterin zu vergleichen, das immer noch als Schullektüre gepriesen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Wachowski

Die Blindheit des Intellektuellen gegen den Intellektuellen. Hannah Arendt hat nicht geholfen. Sie wurde als Hitler mit Zuckerbrot und Peitsche winkte von den intellektuellen Freunden geschnitten.

Es war noch der Anfang. Verglich sie doch die reinliche Natur der Westfalen mit dem verdächtigen Charakter der Leute vom schwarzen Haar, hinter den Bergen.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Marx-Memories

Gerd Koenen (arte 5 2018)

Ist nicht Marx, hat sein eigenes Weltbild aus KBW-Resten.

Marx setzt wie Smith auf den Egoismus. Nach ihm führt die unvermeidliche Machtergreifung und - Ausbreitung des Ego auch bei den Massen zur Chance der Gleichheit im Rahmen einer letzten Revolution und ideologischen Diktatur.

Er verleugnet die (Überzeugungs-)kraft der Kritik und der Solidarität. Die Möglichkeit der anderen Entscheidung.

Der Weg aus der Republik mittels der einseitigen Betonung des einen von drei Sehnsüchten des Menschen führt über die Diktatur eines Weltbildes in einen Abgrund.

Wir können uns gegen die Herrschaft des (anderen, kapitalistischen) Ego auf einem anderen Weg bewegen. Wir können  h a n d e l n  u n d miteinander v e r h a n d e l n. Zurückkehren in die R E P U B L I K....

Dienstag, 1. Mai 2018

1.Mai 2018 Karlsruhe

Alt. Das Hochgefühl ist vorbei. Das Bauchgefühl sagt: "Flau!"

War's nicht schon immer so?

Es gab schon bewegtere Zeiten. Ich erinnere mich daran, als die SPD noch stolzer, die CDU noch gedrängter Gast war und die Grünen ihre ersten Versuche machten, bei Arbeitern anzukommen. Oder der Aufstand gegen die Schröder -SPD. Der Marsch nach Stuttgart und die SPD-Kader der Möchtegern-Manager der Veranstaltung in Alzey geschlossen fern blieben.

Heute ist Na-Ja. Aber zu uns alten Gewerkschafts-Nostalgikern gesellen sich schon wieder auch junge Leute vom Ernst und Studenten. Vom Gefühl her erscheint mir die Teilhabe aller wieder etwas bewußter.

In Karlsruhe trifft man sich im Zoo. Geschickter wäre vielleicht das Wort Stadtgarten. Die Rede hat in diesem Jahr Ver.di. Stimmig und mit etwas verwaltungsmäßig abgeblaßtem Pathos. Der Beifall macht's bewegt. Egal: Man ist da!

Wie schon oft in der Vergangenheit. Man zeigt einander Übereinstimmung der Haltung.

Wo sind die "Lyriker zum 1. Mai?" Gehört man nicht dazu? Solidarität und Gleichheit langweilen? Oder sind nur Wortfiguren? Abwesenheit im weniger als Na-Ja.

Immerhin: "Druckschrift" ist da. Ein Projekt der Zugehörigkeit. Ich bin gespannt auf die Entwicklung.

Treu sind die Kurden und die Aleviten, die anläßlich Assad wohl Probleme miteinander haben. Die DKP ist da, ein sonderbar eigenes Weltbild, das sich wohl nicht mit dem der "Linken" verwechseln lassen will. Schau: Die stramm marxistisch-leninistischen rebellen aus den Restsekten von 68. Wie können die überleben? Wenig Interesse am SPD und Grünen-Stand. Aber okay: lieber nicht noch einmal fern zu bleiben, wenn die bewußten ArbeiterInnen sich versammeln. Sehr schön die Treuen der Menschenrechte, der Gerechtigkeit und ja, auch der Barmherzigkeit. Etwas christlich-kirchliche Anwesenheit hätte in Angelegenheiten der Zugehörigkeit nicht geschadet. Der Eine, die Andre soll da gewesen sein.

Wenig beschwingt sehe ich einen OB gehen. So gewaltig war der Beifall wohl nicht. Der Mann scheint mir ehrlich und anständig. Ist doch was!

Die Kurden tanzen ihren Zusammenhalt in übler Zeit. Ich wünsche ihnen, daß es ihnen doch irgendwann gelingt. Von allen verlassen. Eine mutige Gemeinschaft.

Als wir gehen, die Sonne kommt endlich raus, singt einer -auf derSeebühne?-  das Bella Ciao aus heroischer Zeit.

Es muß nicht heroisch sein. Denn das setzte eine noch schlimmere Zeit voraus. Aber es gehört sich einfach, zu zeigen: which side are you on!

1.5.18