Dienstag, 26. Juli 2016

Putsch

Wenn man mit Türken spricht, kann man den Eindruck bekommen, er kämpfe einen Verzweiflungskampf gegen IS-Fetullah. Aber er nutzt doch die Stunde gegen Demokraten von rechts bis links. Ein cleverer Schuschnigg?

Wie soll der Faschismus dann aussehen? Den der Verwaltung (Militär) gab es doch schon...

Freitag, 22. Juli 2016

Fake SPD-Juristin

SPD-Problem mit Fake-Juristin


Warum muß man sich in der Partei der Solidarität mit den Benachteiligten als Jurist verkleiden?

Die Intellektuellen wurden ja schon in den 70ern ausgeschlossen, die Gerechten dann von Schröder-Hartz.

Die Masse an Karrieristen und Betriebswirten, die mittels SPD Reich werden wollten haben in Verbindung damit naturgemäß für einen Mangel an Urteilskraft auf Gebieten außerhalb von Fortkommen und Karrieremanagement und zur Unglaubwürdigkeit der Partei geführt, die auch mit Kulturbommel nicht mehr kaschiert werden kann. Ist der Schrei nach Bildung nicht auch heuchlerischer Lockruf nach der verprellten Intelligenz?

So entstand ein starker Drang nach Auffüllung der Lücke, die die kritische Intelligenz hinterlassen hatte, durch angepasste Intelligenz aus braven Juristen, Lehrern, arbeitslosen Soziologen. Wer hat es nicht erlebt?

So ist der Versuch einer Mimikry zu verstehen, als einer, unter Karrieristen mit Diplom mitzumischen. Das man dann zum Boß mit schlechtem Gewissen und entsprechend negativen Auffälligkeiten befördert und geduldet wird, ist dem Funktionieren im Funktionärssystem geschuldet, nicht seltsamen Zufällen in einer sonst als ordentlich vermuteten Organisation.

Solange SPD nicht zu ihrem gesellschaftlichen Auftrag zurückkehrt wird sie weiter marginalisiert werden. Ein Teil AfD ist dem zu verdanken.

Es freut nicht.

Mittwoch, 20. Juli 2016

Lipstick on a trumpet

To love Babbit.

To play with a shotgun in a gas station is more than setting a cannonball in a pool of politics.

Donnerstag, 7. Juli 2016

Deutschland-Frankreich

Es ist sicher schon von vielen gesagt worden. Aber in Zeiten wie diesen sollte es öfter wiederholt werden: Mein Patriotismus umfasst die Welt.

Wenn es mir auch lieber ist, wenn die DFB-Elf gewinnt.

Mittwoch, 6. Juli 2016

Wohnsitzauflagen

Zusammenfassung

In der Zeitschrift Publikforum wird in der Kolumne "Pro und Contra" zwei Parteien Gelegenheit gegeben, sich für oder gegen die Platzanweisung von Flüchtlingen auszusprechen. Ich war im Sozialamt beschäftigt und hatte gute wie schlechte Erfahrungen.

So dachte ich mir, es sei vielleicht praktisch, beide Standpunkte zu vereinigen. Es kam dann doch nur ein Standpunkt heraus: Eine Platzanweisung durch die Vernunft geht doch allzuoft mit einem Platzverweis für die Menschlichkeit und nicht selten auch für die Würde einher.

Integration ist gelungen, wenn die Bildung von Gettos vermieden wird. Genau darum geht es bei Wohnsitzauflagen, und deshalb sind sie so wichtig. Sie verstoßen gegen internationales Recht und sind echte Integrationshemmnisse.
Aufgrund des ungesteuerten Zustroms von Flüchtlingen arbeiteten viele Kommunen vergangenes Jahr im Krisenmodus. Die Auflagen erlauben es, Flüchtlingen, die noch keine Arbeit haben, einen bestimmten Wohnsitz zuzuweisen. Schiebt man Migranten in strukturschwache Regionen ab, in denen es keine Jobs gibt, fehlt ihnen jede Perspektive.

Mittlerweile können die Kommunen sich besser um die Menschen kümmern, die bleiben werden. Das führt zu Ausgrenzung und Gettoisierung! Die Bundesregierung greift damit eine wichtige Forderung des Städtetags auf. Integration ist keine leichte Aufgabe, wenn der Staat vorschreibt, wo Sie wohnen müssen. Es geht aber darum, vorhandene Kapazitäten sinnvoll zu nutzen.

Wohnsitzauflagen zerstören familiäre Bindungen, weil Flüchtlingsfamilien dadurch getrennt werden. Verwandte und Freunde sind eine wichtige Stütze. Wir wollen so vermeiden, daß sich Flüchtlinge in wenigen Großstädten konzentrieren, die dann überfordert wären. Dies gilt insbesondere für traumatisierte Menschen.

In den Ballungsräumen ist Wohnraum knapp. Die räumliche Nähe ist hilfreich wenn geflüchtete Frauen arbeiten wollen weil dann zum Beispiel die Oma auf die Kinder aufpassen kann.

Laut Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung haben mehr als sechzig Prozent der Flüchtlinge ihre erste Stelle durch persönliche Netzwerke gefunden. Das wird Ihnen künftig verwehrt, wenn man sie daran hindert,in bestimmte Großstädte zu ziehen. Wir dürfen niemanden überfordern, sondern müssen die Lasten gemeinsam tragen.

Wer wirklich die Integration fördern will, sollte Flüchtlingen dorthin ziehen lasse, wo sie für sich die besten Lebensperspektiven sehen.Deswegen brauchen wir ein Steuerungsinstrument wie die Wohnsitzauflage. Von dem Bürokratieaufwand ganz zu schweigen.

Diese Steuerung ist Ausdruck einer doppelten Verantwortung: gegenüber den Flüchtlingen und gegenüber der Aufnahmegesellschaft. Wieso werden diese Erfahrungen einfach ignoriert? Widerspricht sie denn allen Erkenntnissen der Migrationswissenschaft?

Gebracht hat es nichts.

Montag, 4. Juli 2016

Endo Wiedergeburt am Ganges

Ich glaube nicht, daß viele von dem Thema berührt sind. Möglicherweise werden manche dazu verführt, wenn sie sich auf die ersten zwanzig Seiten eingelassen haben und eintauchen.

Wer nichts erlitten hat, wird wohl keinen Zugang finden. Kühle Denker werden philosophische Analysen vorziehen, mit dem Bauch denkende eher quellende Romanzen.

Mich hat der Roman berührt, wiewohl ich sehr wählerisch bin und das Geschichten schwatzen in Romanen nicht mag.

Wie sich eins zum anderen fügt und die anrührenden Fragen des Lebens einander folgen, einander umkreisen und vor Dir stehen bleiben! Mit scheint es nicht konstruiert. Aber die Methode erscheint gegenüber der Betrachtung und Haltung Endos auch weniger wichtig.

Schön ist die - japanische?- Schilderung von Details der Außenwelt ohne sie gleich durch Kauen und Verdauen zum Teil des Innen zu machen. Die Harmonie führt nicht zur romantisch-klebrigen Vermischung. Und dennoch/deshalb klingt es zusammen.

Klar: die Begegnung mehrerer Schicksale beim Auftreffen auf Leid und Schrecken und Schönheit der Welt ist konstruiert. Es ist nach Jahren aber das erste Buch, das mich fesselte. Ich lass bis tief in die Nacht.

Auch Murakami gefällt mir, Akutagawa, Inoe, Kawabata pp. Hier war mir das Sich-Einlassen auf das Fremde im Anderen sympatisch.

Wie tief die Welt ist und wie stumpf oft das"Nutze den Tag!"

Klaus Wachowski 4.7.2016

Sonntag, 3. Juli 2016

Jammern auf hohem Niveau

Sebastian Herrmann -einer mehr- erregt sich in der Süddeutschen über "Jammern auf hohem Niveau". Das regt mich auf.

Warum regt mich es auf,wenn andere sich darüber aufregen, daß wieder andere sich so leicht aufregen? Gibt es nichts Wichtigeres? Sollte man sich nicht abregen?

Er nimmt den empfindsamen Narzißten mal als Prinzessin auf der Erbse. Empfindlichkeit gegen Empfindlichkeit-, dagegen bin ich wieder empfindlich.

Die Abwiegler empfehlen mehr Härte gegen uns selbst. Ich habe bei der Mehrzahl von ihnen gefunden, daß sie der Schicht angehören, die den Niederen gerne "richtige Probleme" bereiten.

Ist es aber so verwerflich, daß zum Beispiel Leute, denen Hartz die Luft zum Leben abschnürt, sich gerne auch über kleine Probleme aufregen wie Frechheiten von Trump-Anhängern und das Abwiegeln von Leuten des gemütlichen Gewissens