Donnerstag, 4. November 2021

volltext zu Maxim Biller

Biller greift Mann an, der den Antisemitismus bedient habe.

Er will den Unterschied zwischen der geistigen Haltung und dem rassistischen Furor nicht gelten lassen.

Wie viele intellektuelle Kritiker einer hochnäsigen, ichbezogenen Haltung elitären, versnobter Bürger waren zwischen der Emanzipation in der französischen Revolution und dem Aufkommen politischen Handelns aus ideologischem Rudeldenken nicht der Verführung verächtlicher Seitenhiebe auf Konkurrenten und ihre Clubs in der Öffentlichkeit erlegen?

Ein Goethe und Schopenhauer konnten sich nicht enthalten, ja ein Jean Paul ließ sich hinreißen. Sie mögen den Hass gegen eine widersprechende Haltung geäußert haben, nicht aber gegen Leben und Wert von Person und Persönlichkeit. Karl Kraus, einer der schärfsten Kritiker der primitiven germanischen Presse gab auch der jüdischen Presse keine Schonung. So wohl auch Thomas Mann. 

Ohne Zweifel hätten sie das Aufkommen des Rudelrassismus bekämpft, hätten sie die Folgen vorausgeahnt und den zugehörigen besonders großen Mut gehabt.

Nach dem Holocaust ist eine andere Haltung angezeigt. Den konnten die wenigsten - glauben.

Reich Ranicky hat Hoffnung gehabt, Maxim Biller Enttäuschung.

Eigene Sicht ja, aber ein Urteil steht mir nicht zu.

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