Donnerstag, 30. Dezember 2021

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Weihnacht und Hass

Weihnacht und Hass

 Warum denke ich an Weihnachten noch mit 70 an die Herrscher des Bösen? Es hat seine Ursachen. Präsentieren sich jene da denn besonders krass als Lichtgestalten? Die Diktatoren von Ungarn und Russland bis China, die ganze Seidenstraße lang, und dann natürlich auch die Massen, die ihnen folgen, weil sie sich Erlösung und Vorteil erhoffen.

Das Leuchten aus dem Dunkel und der Kälte ist die Botschaft von der Nächstenliebe, die man dem Kind mit der Erzählung von der Geburt im Stall nahe bringen will. Bei mir ist es gelungen.

Heute: Eichmann in Jerusalem. Die Banalität des Bösen. Wie nur ist Vernichtung unter der maßgeblichen Mitwirkung von Büroseelen  möglich?

Ja, was glaubst Du, wer die Migranten zwischen den Stacheldrähten erfrieren lässt? Monster? Ängstliche und brave Seelen in der Schutzweste einer Firma von Weltanschauung und Erfolgszwang.

Schau all die schönen Bildchen der Reinheit an, die das Böse Dir anpreist. All diese Größen sind so wenig "groß" wie der Ruhm ihrer Attentäter. Aufgedonnerte Menschen vom Ich und Du. Sieh beide -und uns- im Kinder- und im Sterbezimmer.

Es braucht eine Kommandobrücke und auch den Entschluss zur Wiederherstellung von Recht. Aber keinen Halbgott: Mensch vom Menschen ist genug. Ziel und Weg entscheiden wir im Du und Ich.

Vielleicht kann im Augenblick dieser oder jener Not niemand helfen. Was da von Bethlehem leuchtet, Dein Gewissen, sagt: Hilf!


Im ersten Entwurf hatte ich vor den Diktatoren auch die "Ideologen des Impf-Hass" angeführt, die zur Zeit ebenso heuchlerisch reine Bildchen der guten Familie vor sich her tragen ("Freiheit zusammen"). Wer möchte dort Kind sein? Man kennt das von orthodoxen Sekten aller Religionen und Ideologien. Aber dort sind zur Zeit auch Leute eingefangen, denen ich noch etwas Verstand zugestehe, der sie aus dem Irrsinn verdrehter Begriffe befreien kann. Deshalb habe ich den Hinweis erstmal wieder entfernt.

 

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Über die russische Entwicklung nach dem Putsch

Der Putsch des Militärs war abgewehrt. Dann begann lt Wikipedia das Prinzipat. Die sogenannten Intellektuellen wechselten die Fronten. Angeblich hätten sie nichts bemerkt.  Wikipedia sieht es so:

Der Prinzipat ist in einem mehrstufigen Prozess des Experimentierens (Jochen Bleicken) entstanden, in dem Octavian/Augustus die Balance zwischen der Wahrung und Pflege der republikanischen Fassade und der Durchsetzung und Legitimierung seiner Alleinherrschaft suchte und den Wechsellagen der politischen Entwicklung flexibel anpasste. Grundanliegen Octavians musste es sein, seine im Bürgerkrieg errichtete Gewaltherrschaft in eine legitime und insbesondere für die Eliten akzeptable Form zu überführen, um ihr Dauerhaftigkeit zu verleihen. Die Abläufe der richtungsweisenden Senatssitzung vom 13. Januar 27 v. Chr. dürften beiderseits einvernehmlich vorbereitet worden sein. Octavian legte zunächst alle Macht in die Hände von Senat und Volk, so dass die Republik formal wiederhergestellt war. Ob Octavian Anfang 27 außer dem Konsulat konkrete Sondervollmachten innehatte und worin diese gegebenenfalls bestanden, wird in der Forschung bereits seit Theodor Mommsen kontrovers diskutiert. Fest steht: Einige Tage später bat ihn nun der Senat, die Führungsfunktion für die Provinzen, in denen der weitaus größte Teil des Heeres stand, weiterhin zu übernehmen, und stattete ihn mit der entsprechenden Rechtsgrundlage aus, dem imperium proconsulare (Amtsvollmacht eines Prokonsuls). Damit gewann Octavian, der sich zudem zunächst jährlich zum Konsul wählen ließ, umgehend sein wichtigstes Machtinstrument zurück und wurde für seine (Schein-)Rückkehr zu den republikanischen Grundlagen in der Folgesitzung am 16. Januar vom Senat zum Augustus (dem Erhabenen) promoviert.

Dienstag, 14. Dezember 2021

Von Hartlaub und Ethik

 

Felix Hartlaub und die Ethik

Aus volltext letzte Nummer 12 21

„Einen Namen gemacht hat er sich vor allem durch die plastischen und intensiven Schilderungen eines distanzierten Beobachters über den Alltag im Führerhauptquartier, die in ihrem knappen Stil bereits auf die Kahlschlagliteratur der Nachkriegszeit hindeuten.“

Zum Tagebuchschreiber Wasistschondabei Hartlaub. Eine vernünftige Soziologie sollte sich mit den Verbindungen der Nachkriegs- mit der Naziliteratur befassen, um Hilfen z.B. für die Wertung von Nachtaliban- mit Terrorliteratur anzubieten. Arno Schmidt wäre aufzuarbeiten, Günter Eich? Warum überlässt man das Feld der Wissenschaft vom Anstand Literaten, die doch nur im Lobschreib zum Ruhm gelangen.  Wie auch hier wieder versucht wird.  "Kahlschlagliteratur" - Vorbild beim Nazihistoriker?

Von Werten. Auch Ethik gehört dazu. Nicht im Sinne von „Nachhaltigkeit“, welches Bekenntnis in der neuen Koalition das der „Brüderlichkeit“ „erweitert“ hat, sondern im ursprünglichen Sinn von Gemeinschaft, Hinwendung, Verantwortlichkeit, Sympathie, eben Brüderlichkeit gegenüber dem Mitbewohner dieses Lebens.

Das, was eben im Gesang aus der Hecke klingt: Gewissen, daß innere Gesetz des Schwarms, der kategorische Imperativ. Das, was die Fanatiker von Tradition, Ideologie und die des Ego verachten, verlachen, bekämpfen.

Du brauchst keinen Gott. Auch nicht dazu, um fähig zu sein, die Welt und die Nächsten zu lieben. Aber, wo Dir die Nächsten nichts bedeuten, hast Du keinen.

Einen  kannte ich, der wurde wegen seiner tiefen Stimme Boss. Sonst hatte er nichts als Schweigen in wichtigen Fragen. Er handelte in der Gleichgültigkeit des Jobs gegen Menschen, die zu ihm kamen. Er hatte nie lange Probleme mit seinen Entscheidungen in ihren Folgen. Angesehen bei den Großen hatte er auch viele Lobredner bei den Kleinen, die selbst größer werden wollten. Sein Gewissen schien ihn nicht zu drücken.

So gibt es bei Literaten, die es oft durch gegenseitige und höhere Protektion, selten durch Begeisterung des Publikums in die Zeitung und ans Mikrophon geschafft haben, verbreitet das Bewusstsein, Ethik sei ein Käfig, der die künstlerische Freiheit einschränke. eine ganz besonders wertvolle Freiheit von den Freiheiten der Person. Ja, moralische Vorwürfe werden der Folter gleichgestellt.

Besonders seit Nietzsche der wohl unter den Regeln seines Vaters und dem Ansehen Schopenhauers gerade bei seiner geliebten Lou litt und so etwas ganz Neues, die Freiheit von Anstand in den Mittelpunkt seines Denkens stellte und mit Weihrauch vom Wagner vernebelte.

Stolz auf und Ruf nach dieser Sorte Freiheit, das ist häufig in Deutschland und Österreich festzustellen, wo man sich ja öfter von Nazi-Anhaftungen und angetragenem schlechtem Gewissen reinigen musste. Der Nobelpreis hat sich mit Gründen der Kunst, die höher stehe als alle Vernunft, von der Verantwortung für die Preisverleihung an einen Milosevic-Vergolder loszubegründen versucht.

Die Ethik hat in der Literatur den schlechtesten Stand. Auch in der Familie und in der Freundschaft gibt es starke Wichtigkeiten, die gegen den Anstand gegenüber den Menschen vorgebracht werden. In den herrschenden wie in denen, die aus der Benachteiligung ins Licht wollen: „Familie zuerst“ oder mit Freunden „Pferde stehlen“. Korruption als Wert. Bei Impfgegnern und lachenden Coronaspreadern soll es inzwischen eine „Familienbewegung“ geben und auch die Hassfreunde von Rechts schüren die Angst vor den öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen.

Es gibt aber auch die Ethik. Sie sagt bei der Stoa, im Christentum und mit Sicherheit in zig anderen philosophischen und religiösen Quellen: Du bist neben dem eigenen Wohl auch für das der Anderen verantwortlich. Das sagt Dir Dein Gewissen, wenn Du zuhörst, und es klingt aus jeder Vogelhecke.

Bleibe dabei, Marc Aurel sagt es schon: Anstand ist, was in Deinen letzten Tagen soviel zählt, wie es schon immer zählte. Was sind da Preisungen und Einträge im Guinness Buch der verschwiegenen Anhaftungen?

Klaus Wachowski 14.12.2021

Sonntag, 5. Dezember 2021

Stoische Einsicht

Auf die Dauer des Lebens betrachtet, so kurz es sei, ist Aushalten ungleich vernünftiger als Austeilen.

Mehr Übung der Kraft im Ertragen als im Zurückschlagen: Bald wirst nicht mehr Du es sein, der/die schlägt.

Freitag, 3. Dezember 2021

Zu volltext über Ewers - zu Recht vergessen

Zu Ewers-Artikel im volltext (über zu Recht vergessene Größen)

Bleibt das Wort des Karl Kraus prophetisch in der Fackel vom 5.2.1913 S.11 -auch zu Strobl- unter „Auch wurden sie alle gefragt“:

„Auch wußte ich, daß dieser Autor beliebt und dämonisch sei, am Ganges zu Hause wie an der Panke, und als Vertreter angesehener Verlagsfirmen  sogar bis ins Jenseits vorgedrungen. Ein transzedenlet Weinreisender. Wir in Österreich haben Strobl, aber was das Grauen betrifft, sagen alle von der Branche, er sei zwar gut, jedoch in puncto Leistungsfähigkeit mit Evers nicht zu vergleichen.“

Dem Mann sehr ähnlich erscheint mir Arno Schmid.

3.12.21 Klaus Wachowski