Donnerstag, 30. Dezember 2021
Mittwoch, 22. Dezember 2021
Weihnacht und Hass
Weihnacht und Hass
Das Leuchten aus dem Dunkel und der Kälte ist die Botschaft von der Nächstenliebe, die man dem Kind mit der Erzählung von der Geburt im Stall nahe bringen will. Bei mir ist es gelungen.
Heute: Eichmann in Jerusalem. Die Banalität des Bösen. Wie nur ist Vernichtung unter der maßgeblichen Mitwirkung von Büroseelen möglich?
Ja, was glaubst Du, wer die Migranten zwischen den Stacheldrähten erfrieren lässt? Monster? Ängstliche und brave Seelen in der Schutzweste einer Firma von Weltanschauung und Erfolgszwang.
Schau all die schönen Bildchen der Reinheit an, die das Böse Dir anpreist. All diese Größen sind so wenig "groß" wie der Ruhm ihrer Attentäter. Aufgedonnerte Menschen vom Ich und Du. Sieh beide -und uns- im Kinder- und im Sterbezimmer.
Es braucht eine Kommandobrücke und auch den Entschluss zur Wiederherstellung von Recht. Aber keinen Halbgott: Mensch vom Menschen ist genug. Ziel und Weg entscheiden wir im Du und Ich.
Vielleicht kann im Augenblick dieser oder jener Not niemand helfen. Was da von Bethlehem leuchtet, Dein Gewissen, sagt: Hilf!
Im ersten Entwurf hatte ich vor den Diktatoren auch die "Ideologen des Impf-Hass" angeführt, die zur Zeit ebenso heuchlerisch reine Bildchen der guten Familie vor sich her tragen ("Freiheit zusammen"). Wer möchte dort Kind sein? Man kennt das von orthodoxen Sekten aller Religionen und Ideologien. Aber dort sind zur Zeit auch Leute eingefangen, denen ich noch etwas Verstand zugestehe, der sie aus dem Irrsinn verdrehter Begriffe befreien kann. Deshalb habe ich den Hinweis erstmal wieder entfernt.
Donnerstag, 16. Dezember 2021
Über die russische Entwicklung nach dem Putsch
Dienstag, 14. Dezember 2021
Von Hartlaub und Ethik
Felix Hartlaub
und die Ethik
Aus volltext
letzte Nummer 12 21
„Einen Namen
gemacht hat er sich vor allem durch die plastischen und intensiven
Schilderungen eines distanzierten Beobachters über den Alltag im
Führerhauptquartier, die in ihrem knappen Stil bereits auf die
Kahlschlagliteratur der Nachkriegszeit hindeuten.“
Zum Tagebuchschreiber Wasistschondabei Hartlaub. Eine vernünftige Soziologie sollte
sich mit den Verbindungen der Nachkriegs- mit der Naziliteratur befassen, um
Hilfen z.B. für die Wertung von Nachtaliban- mit Terrorliteratur anzubieten.
Arno Schmidt wäre aufzuarbeiten, Günter Eich? Warum überlässt man das Feld der Wissenschaft
vom Anstand Literaten, die doch nur im Lobschreib zum Ruhm gelangen. Wie auch hier wieder versucht wird. "Kahlschlagliteratur" - Vorbild beim
Nazihistoriker?
Von Werten. Auch
Ethik gehört dazu. Nicht im Sinne von „Nachhaltigkeit“, welches Bekenntnis in
der neuen Koalition das der „Brüderlichkeit“ „erweitert“ hat, sondern im
ursprünglichen Sinn von Gemeinschaft, Hinwendung, Verantwortlichkeit, Sympathie,
eben Brüderlichkeit gegenüber dem Mitbewohner dieses Lebens.
Das, was eben
im Gesang aus der Hecke klingt: Gewissen, daß innere Gesetz des Schwarms, der kategorische
Imperativ. Das, was die Fanatiker von Tradition, Ideologie und die des Ego verachten,
verlachen, bekämpfen.
Du brauchst
keinen Gott. Auch nicht dazu, um fähig zu sein, die Welt und die Nächsten zu
lieben. Aber, wo Dir die Nächsten nichts bedeuten, hast Du keinen.
Einen kannte ich, der wurde wegen seiner tiefen
Stimme Boss. Sonst hatte er nichts als Schweigen in wichtigen Fragen. Er
handelte in der Gleichgültigkeit des Jobs gegen Menschen, die zu ihm kamen. Er
hatte nie lange Probleme mit seinen Entscheidungen in ihren Folgen. Angesehen
bei den Großen hatte er auch viele Lobredner bei den Kleinen, die selbst größer
werden wollten. Sein Gewissen schien ihn nicht zu drücken.
So gibt es
bei Literaten, die es oft durch gegenseitige und höhere Protektion, selten
durch Begeisterung des Publikums in die Zeitung und ans Mikrophon geschafft
haben, verbreitet das Bewusstsein, Ethik sei ein Käfig, der die künstlerische
Freiheit einschränke. eine ganz besonders wertvolle Freiheit von den Freiheiten
der Person. Ja, moralische Vorwürfe werden der Folter gleichgestellt.
Besonders seit
Nietzsche der wohl unter den Regeln seines Vaters und dem Ansehen Schopenhauers
gerade bei seiner geliebten Lou litt und so etwas ganz Neues, die Freiheit von Anstand
in den Mittelpunkt seines Denkens stellte und mit Weihrauch vom Wagner vernebelte.
Stolz auf und
Ruf nach dieser Sorte Freiheit, das ist häufig in Deutschland und Österreich
festzustellen, wo man sich ja öfter von Nazi-Anhaftungen und angetragenem schlechtem
Gewissen reinigen musste. Der Nobelpreis hat sich mit Gründen der Kunst, die höher
stehe als alle Vernunft, von der Verantwortung für die Preisverleihung an einen
Milosevic-Vergolder loszubegründen versucht.
Die Ethik
hat in der Literatur den schlechtesten Stand. Auch in der Familie und in der
Freundschaft gibt es starke Wichtigkeiten, die gegen den Anstand gegenüber den Menschen
vorgebracht werden. In den herrschenden wie in denen, die aus der Benachteiligung
ins Licht wollen: „Familie zuerst“ oder mit Freunden „Pferde stehlen“.
Korruption als Wert. Bei Impfgegnern und lachenden Coronaspreadern soll es
inzwischen eine „Familienbewegung“ geben und auch die Hassfreunde von Rechts schüren
die Angst vor den öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen.
Es gibt aber
auch die Ethik. Sie sagt bei der Stoa, im Christentum und mit Sicherheit in zig
anderen philosophischen und religiösen Quellen: Du bist neben dem eigenen Wohl
auch für das der Anderen verantwortlich. Das sagt Dir Dein Gewissen, wenn Du
zuhörst, und es klingt aus jeder Vogelhecke.
Bleibe dabei,
Marc Aurel sagt es schon: Anstand ist, was in Deinen letzten Tagen soviel zählt,
wie es schon immer zählte. Was sind da Preisungen und Einträge im Guinness Buch
der verschwiegenen Anhaftungen?
Klaus
Wachowski 14.12.2021
Sonntag, 5. Dezember 2021
Stoische Einsicht
Freitag, 3. Dezember 2021
Zu volltext über Ewers - zu Recht vergessen
Zu Ewers-Artikel im volltext (über zu Recht vergessene Größen)
Bleibt das Wort des Karl Kraus prophetisch in der Fackel vom
5.2.1913 S.11 -auch zu Strobl- unter „Auch wurden sie alle gefragt“:
„Auch wußte ich, daß dieser Autor beliebt und dämonisch sei,
am Ganges zu Hause wie an der Panke, und als Vertreter angesehener
Verlagsfirmen sogar bis ins Jenseits
vorgedrungen. Ein transzedenlet Weinreisender. Wir in Österreich haben Strobl,
aber was das Grauen betrifft, sagen alle von der Branche, er sei zwar gut,
jedoch in puncto Leistungsfähigkeit mit Evers nicht zu vergleichen.“
Dem Mann sehr ähnlich erscheint mir Arno Schmid.
3.12.21 Klaus Wachowski