Sonntag, 28. Mai 2017

Auftritt Dr. Seltsam

Making law a joke again.

Man sollte eher die Reaktion der Düpierten untersuchen.

Und wer fühlt sich verpflichtet, bei der Party anwesend zu sein?
Du mußt Dich nicht einladen lassen, wenn der auch kommt.
Sag es den Freunden. Deinen und seinen.

Sonntag, 21. Mai 2017

Vereifachung

In den Nachfolgestaaten der SU gibt es die folgende Anzeige der Geschäftszeiten. Man könnte auch im Westen lernen.

Freitag, 19. Mai 2017

Der Alte

Der böse Alte

Andere schließen bei wütenden Gefühlen die Lippen, damit die Spucke nicht versehentlich über den Konferenztisch spritzt. Das nennt man landläufig Weisheit.

Ich habe solche Alte, beginnend mit Adenauer, nicht erlebt.

Sollte man lieber jung wählen? Der Konferenztisch wäre dann reiner. Aber genügt das?

Hat er noch alle Tassen im Schrank oder sind da nicht schon zu viele davon aus seinen erregten Fäusten gefallen?
Räumt schon mal die Scherben weg!

*

Impeachment? Doch auch für Berater!!

Montag, 15. Mai 2017

Von den Frommen

Bei einer Konfirmation höre ich: Wir alle sind Christen: Christis-  Ware Mensch und Ware Gott.

Freitag, 12. Mai 2017

Umbau

Die Trumpfiliale vom wechselnden moralischen Verfallsdatum. Mehrheitseigner Ego schlägt neue Produktlinie cool ruthlessness vor.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Kreuzmeditation

Im Schmerz, im Glück, in der Zuwendung, in Angst und Sehnsucht bist Du auf Augenhöhe mit Gott.

Montag, 8. Mai 2017

Soziologische Spekulationen

Zwei Themen beschäftigen mich:

ein Beitrag Pasolinis aus dem Jahr 1974 über Konsumismus (angsterfüllter Drang zur Uniformität) und
Wadim Damiers Bemerkung zur Korruption in Rußland in der letzten Publik-Forum: "Korruption ist ja ein Lieblingsthema von rechts populistischen Kreisen."

Pasolinis Wut richtete sich damals gegen den Terror des Konsumismus, der die Menschen nivelliere. In seiner kommunistisch priesterlichen Klage ging er so weit, sogar den Heimatdialekt mit einem Heiligenschein zu umgeben. Bei dieser trüben Gelegenheit ging mir auf, was mich an der Einseitigkeit der mich in früheren Jahren so begeisternden Redeweise nun eher irritiert: der verengte Blick. Früher, so Pasolini, lachte der Bäckerjunge, der Dir die Brötchen brachte über das ganze Gesicht. Seine Hosen waren alt, sein Hemd zerrissen. Heute sieht Dir ein Langhaariger vom ununterscheidbaren Aussehen mürrisch ins Gesicht. Der frühere Bäckerjunge sei sich seiner Armut bewußt gewesen aber unter seinen Leuten glücklich, der heutige fühle unglücklich seine Unterdrückung. Die Verbesserung der sozialen Lage begrüßte der Kommunist Pasolini, aber er verfluchte die "von oben" verordnete Angleichung der Person an ein allgemeines graues Niveau.

Heute ist der Konsumismus weiter fortgeschritten. Die Dame in Shanghai trägt den gleichen schrägen Billigrock von X und Y wie der Teenager in Vilnius oder Oberfimmel. Populistische Slogans ergreifen die Hirne fast gleichzeitig und gleichartig in allen Ländern, das Regal in Kapstadt fällt so schnell auseinander wie das in Toronto. Die Glatze entpersonalisiert mehr als es damals die langen Haare taten.
Ich bestreite, daß die Angleichung der äußeren Haltung und der Lebensbedingungen irgendeine Auswirkung auf die Unterschiedlichkeit der Person, des inneren Menschen mit sich bringt. Ich bin manchem im Leben begegnet. Aber weder einem Roboter noch einem Clone in Menschengestalt.

Menschen rannten zu allen Zeiten dem Wunsch nach Konformität hinterher, gerade auch in den von Pasolini geliebten Räumen der so genannten bäuerlichen Kultur (in denen kein Bäckerjunge Platz hatte). Man betrachte den Versuch Kambodschas oder Nordkoreas Menschen zu biologischen Maschinen mit voreinstellbaren Reflexen zu gestalten. Die Uniform als Seelenformer.

Sobald der äußere Zwang in der unvermeidlichen Erhebung gebrochen ist, wird sich die ungeheure Vielfalt menschlichen Wollens, Fühlens und Handelns in einem seiner Wucht entsprechenden erschreckenden politischen Chaos zeigen, das erst einmal wieder einen konservativen Rückschlag provozieren wird, bevor die Republik gesichert ist.

Der lachende Bäckerjunge ist heute allerdings verschwunden. Seine Stelle müssen nun bezahlte Kabarettisten einnehmen. Aber es ist nicht "von oben verordnet", sondern von Deinem eigenen Konformismus, den ich inzwischen wiederum nicht allzu übel finde angesichts des aufschäumenden Narzißmus. Der Bäckerjunge lacht nicht mehr. Ließt er nun Breivig? Mancher kommt auch zu sich, gar zur Kirche.
Wadim Damiers Bemerkung zur Korruption in Rußland: "Korruption ist ja ein Lieblingsthema von rechtspopulistischen Kreisen".

Auch hier eine bezeichnende Beobachtung, die zu stark verallgemeinert wird. Was spricht für sie? Das angstbetonte rechte und auch das konservative Denken des Wir-zuerst ist stärker auf Recht und Ordnung fixiert als die Richtungen des liberalen und sozialen Spektrums. Es ist hier argwöhnischer als jene auf den Schutz vor fremden Einbrüchen in die angestammte Sicherheit des gesellschaftlichen Platzes bedacht. Zu diesen Einbrüchen zählen neben den üblichen Verbrechen der Gewalt auch die hinterlistigen der Freundschaften im Betrug.
Freundschaft ist eher ein Thema der auf Gleichheit zielenden Vereinigungen sozialer und kommunistischer Tendenz. Mag die Ursache für Korruption zuerst ein finanzielles Interesse sein (wer soviel für andere arbeitet hat doch wohl auch etwas mehr an Entschädigung des Aufwands verdient!), die Freundschaft ist ein ideales Gefäß für Geschenke. Ich habe in meiner Tätigkeit als Prüfer immer mehr Annäherung von Sozialdemokratie und Bau gefunden als von anderen tendenziellen Orientierungen. (Trotz allem bin ich meinem Temperament entsprechend Sozi geblieben). Oft kommt man wohl aus der gleichen Kneipe. Einschränkend muß ich zugeben, daß in meinem Wirkungsfeld auch mehr Sozialdemokraten an für Korruption interessanten Machtpositionen saßen.

Wo aber die Macht starke Fußtruppen an Unterstützern hat, das rechte Gefüge eher bei Ordnungs- und Schutzverbänden (Polizei, Feuerwehr, Fußball), das liberale eher im gut verdienenden Segment des Managements, der Ärzteschaft, im Immobilien und Medienbesitz pp dürfte sie nicht weniger verführbar sein.
Und anderswo? Was für ein Sumpf kann die Kultur sein, wo sich um wenige Tröge Tausende drängen und die Sehnsucht nach Ruhm einheizt? Was ist mit den Kirchen? Zählt da nur Verdienst oder auch Posten?
Ich fragte einen Freund aus einem ehemals sovjetischen Land, wie es denn bei ihnen mit der Korruption sei. Gegenfrage: "Was hast Du gegen Freundschaft?" Der Mafioso hätte abgewandelt ..:" gegen Familie?".
Wadim Damiers weiß doch auch, daß Rußland nicht gerade links regiert ist. Sein Verdacht gegen die Rechten ist wohl eher Beschwichtigung als von der Wirklichkeit getragen. Wo kein Recht im Staat gesichert ist, wo nicht ordentlich bezahlt wird, ist Freundschaft, Kameraderie und Verwandtschaft bewährtes Mittel zur Korruption. Dagegen steht jeder ordentliche Bürger von links bis rechts auf, der auf solche Hilfsquellen des Rechts gerne verzichtet. In Rußland sind es wohl die anständigeren unter ihnen.

Die beiden soziologischen Betrachter schlossen von einer einzelnen Betrachtung auf ein Gesamtverhalten der Gesellschaft. Interessant aber mit der Gefahr der Ideologisierung verbunden: ein Bild zur Vorlage politischen Handelns machen. Davor sei mit Karl Kraus gewarnt. Sein maßgebendes Verdienst in einer Weltanschauung kochenden Zeit war, strikt zwischen Politik und Kultur zu unterscheiden. Vielleicht war sein Urteil gerade deshalb in beiden Sphären so treffend.

Korruption: Ein unendlich weites Feld, stete Aufmerksamkeit erfordernd.

Wie ein korrupter James Bond im kommunistischen Kapitalismus Chinas Korruption bekämpft und dabei mit "bloßen Händen einen weißen Fuchs fängt" lese ich gerade sehr interessiert in dem Krimi "Rote Ratten" von Qiu Xiaolong bei dtv mit Vergnügen. Wie der Roman es wohl ins Regal geschafft hat?

8.5.2017 Klaus Wachowski

Samstag, 6. Mai 2017

Global

Statt Globalisierung der Bereicherung, sollte die Politik die globale Regionalisierung als Ziel annehmen. Das Zwangskorsett der Nationalstaaten mit kriegerischen Folgen des Hochmuts ist nicht besser als der Abbruch der Zäune gegen die Raubtiere des Dschungels. Wir sollten uns sehr wohl als eine Welt verstehen mit vielen selbstverwalteten und unterschiedlich des Schutzes bedürfenden Regionen verstehen. Statt Filialleiter Trump ein Rat der Regionen.

Die Wendung nach rechts erzeugt allerdings statt Regionen Provinz.

Homer

H Simpson wählt Crusty for president