Dienstag, 31. März 2020

Corona Republik

Die Republik ist ausgesetzt, nur noch als Versprechen der Herrschaft vorhanden. Nicht nur virtuell wie in Polen und Ungarn. Aber auch hier ausgesetzt. Sei wachsam wie noch nie!

Du hörst die Führer sprechen. Mit Lust und Spaß oder weniger gern. Merke Dir ihr Tun und Reden. Not schlägt die Freiheit tot.

Du spürst den Unterschied zwischen Republik und Herrschaft am eigenen Leib. Aber auch den Unterschied von Republik und Demokratie:

Die Herrschaft der Mehrheit über Dich. Sie stimmt wieder einmal der Führung zu. In Zeiten der Not schon mal erforderlich, um eine bedrohliche Klippe zu umschiffen - nachdem man die Leute an Bord gefragt hat...

Die andere Seite aber ist, dass der Demokrat  Dein Recht darauf, gehört und beachtet zu werden seinem Führer überträgt. Die Republik, wo Recht aus dem Handeln und Verhandeln gemacht wird, ist ausgesetzt. Der lupenreine Demokrat fragt nicht Dich oder wenigstens das Parlament. Er hat ja den Kreis der erwählten Berater. 

Hat irgendwer während dieser Zeit Dich nach irgendeiner Zustimmung gefragt? Das ist Diktatur auf Zeit nach dem Recht der römischen Republik. Sie aber musste sich danach rechtfertigen!

Man verspricht, zur Republik zurückzukehren. In Deutschland musst Du da weniger wachsam sein als dort, wo der Populist mit Zustimmung der auf Republik pfeifenden Gefolgschaft (er nennt es "Volk") seine Herrschaft, die seiner Familie, Freunde oder Ideologie vorbereitet hat. Schon vor Corona. Jetzt holt er sich noch mehr Mehrheit gegen die "anderen" aus der Not. Gegen Dich.

Noch etwas zu "Republikaner" und "Demokrat". Verkehrte Welt der USA. Die Republikaner vertreten die Herrschaft gegen die in Not lebenden Minderheiten, haben sich einen Ver-Führer der Underdogs zur Vernichtung des Mittelstands gewählt, um die Bereicherung der Reichen zu schützen. Die Demokraten setzen sich für die Rechte des Einzelnen und der Minderheiten auch gegen den Alleinvertretungsanspruch der braven Mehrheit, für die Achtung auch mal des einzelnen Underdogs aus.

Sie haben allerdings selbst ihn zu fragen vergessen. Und verlieren daher zur Zeit wie hier -lang ists her, aber nicht vergessen- die von Betriebswirten erotisierte SPD die Zustimmung.

Republikaner in der USA sollten sich eigentlich Demokraten nennen, Herrschaften der Mehrheit.  Demokraten sind eigentliche Republikaner, Wächter des Respekts. - Wenn sie ihr Bekenntnis ernst nehmen. Auch in Zeiten der Not, die das Gebot der Achtung nicht vergessen machen sollte.

Der Austausch der Meinungen im Kontaktverbot? Weiß soll das gehn in der Befehlskette und strammiertem Netz? Hörst Du sie nicht auch, die Monologe von oben, den Befehlston von unten, das Zischen, ja Schreien des Nachbarn im Discount. Die Orgien von Wagner und Wiedergeburt im offenen Röhren des Radios? Und was ist das für ein Lied? Die Stimme des Blockwarts.

Hast Du nicht auch schon für Fakes gespendet wie andere für Verschwörungsmärchen?

Es hilft nichts: Du musst selbst denken! 

Letztbezüglich

Was mir aufgeht, als ich meinen News - letter aus anderen Gründen einstelle: in Zeiten von Krieg und Plage gibt es keine Literatur von kritischen Leuten.

Es scheint, daß mit der Freiheit auch das Denken aufhört. 

Jeder und jede schreiben jetzt Wichtigkeit. Zur Beschränkung von Intelligenz durch Beziehung kommt die durch produzierte Langeweile hinzu. Das Denken erleidet den heftigsten Rückschlag. 

Gegenüber der Bibliothek öffnet die Kirche ihre Tore. Ich schreibe:

Kein Raum zum gemeinschaftlichen öffentlichen Nachdenken. Du darfst kaufen und leihen. Ansonsten sind die Büchereien geschlossen. Ich verstehe die Mönchsbewegung. Die Elfenbeintürme und die Lautsprecher wachsen in die Höhe. Monolog und Verkündung übernehmen die Macht.
Wo ist der Bürger. Wo ist der Mensch. Wo ist Gott?

Auch der öffentliche Raum selbst, die Republik, wird eingeschränkt. Ausgerechnet von denen, die ihm die Berechtigung zu ihrer Macht verdanken. Sie bemerken es nicht. Ihnen geht nichts verloren. Sie haben Amt, Macht, servile Beratung, Umgang mit Menschen. Wie sollen sie erkennen, was Bürger fühlen, denen die Unmittelbarkeit der Kommunikation, Begegnung und Austausch im Spontanen abgeschnitten sind. Und besonders deutlich spürbar geht ihnen das Verständnis für Kinder ab, wo sie nur Angst, gegen Mitgefühl zelebrieren.

Wo sind die Ideen für Begegnung ohne Gefahr, wenn nur die Angst vor Begegnung psalmodiert?

Ja das alte Rezept der Diktaturen gegen die Bürger: Bewegung statt Begegnung, setzt der Corona-Republik die Krone des Ordnungsstaats auf.

Gesundheit oder Wirtschaft? Wo bleibt die Republik?

Ist der einzige Ort von Gemeinschaft wieder einmal die Kirche? Nein. Auch sie fliegt auf mit dem Angstschrei.

Die Covid- Maske ist wie geschaffen dafür, die Gesichter der Vulnerablen vor der Welt zu verbergen.



31.3.20 bis 20.4.20



Donnerstag, 19. März 2020

Sicherheitsdienste

Ich höre dass die Zahl der Sicherheitsleute größer ist als die der Polizisten.

Was soll den Schuldenbuckel Caesar davon abhalten, noch ein paar Milliönchen auftunehmen, um mit ihnen die Republik zu übernehmen? 

Sakashwili entläßt alle ("korrupten") Polizisten, um sie als billige Türsteher in seinen Casinos einzustellen. Das Rückgrat des georgischen Nazismus. 


Samstag, 7. März 2020

Führung und Republik

Auch die Republik braucht Führung.

Sie ist kein ziehender Nomadenstamm mehr, wo Führung und Orientierung bedeutsamer ist, etwa bei den Schimpansen in Ngogo oder umherstreifenden Germanen- und Kosakenclans.

Aber auch die Republik braucht Wachsamkeit z.B. gegen die Machtübernahme durch Clans, und grausame Herrscher, Orientierung über die Ressourcen und deren gerechte Verteilung, über die nicht täglich im Parlament diskutiert werden muss. So braucht sie auch eine Verwaltung mit Auftrag und eine Spitze, die die tägliche Überwachung und die Steuerung übernimmt.

Und sie braucht wegen der Machtfülle gerade auch eine Überwachung der Führung.

So kann die Führung nur dann ein nicht zerstörerisches Instrument der Republik sein, wenn die Herrschaft beim Parlament bleibt. Schon die präsidiale Form neigt sich mehr einem schmutzigen Gewaltverein nach General Custer zu als der Gemeinschaft der Freien,die ihren Friedensrichter wählt und kontrolliert.

Die USA befindet sich auf dem Weg zurück in eine Gesellschaft der Clans und des Führerkults. Vom freien Bürger zum braven Gefolgsmann, vom Parlament zum Einparteiensystem.

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Es liegt an Dir

Donnerstag, 5. März 2020

Insolvenz der Freiheit

Der Lügner und Konkursbetrüger Caesar kauft Herrschaft, Ruhm und Wähler mit Geschenken aus günstigen Krediten. Sponsoren für günstige Meinungen und Wahlergebnisse.

Nein, er ist keine Bestie. Er begnadigt seine Feinde regelmäßig.  Er will ja nicht Rache, sondern Herrschaft. Die Willkür, die Bosheit, die Unbarmherzigkeit und schließlich Grausamkeit werden seine Erben, von Augustus bis Caligula pflegen können und gerne nutzen. Durch die von ihm geerbte absolute Macht. 

Erfolg und Gefolgschaft ehren seine Leiche, um die Berechtigung zum Mord am restlichen Widerstand zu bekommen und an der Bürgerkriegsbeute ein wenig zu genießen.

Es muss nicht so kommen, wenn die alten Männer nun Stimmen kaufen und das Volk seine Freiheit dem Geldsack hinwirft.

Achte auf Deine Freiheit. Sie besteht nicht darin, in Ruhe gelassen zu werden, sondern im Recht, mitzureden und mitzuhandeln.

Die Republik der USA hat nur zwei Werte zu verwirklichen gesucht: die Freiheit,seine Ruhe zu haben und sie bewaffnet zu verteidigen und die Gemeinschaft nach außen, die jetzt zu einem primitiven nationalen Egoismus mutiert. Die Gleichwertigkeit im Handeln und Verhandeln hat sie aber in die Tatzen der großen Räuber gelegt. Es ist die Gleichheit von Gefängnisinsassen vor der Mafia.

Du träumst von der gleichen, freien, solidarischen Republik? Du träumst. Das meint jedenfalls Dein Nachbar, der verärgert zuschaut, wie Du Wahlzettel in die Briefkästen legst.

Ich meine, Du kannst diesen Traum beruhigt wirken lassen. Es ist der von Kennedy und King.

Montag, 2. März 2020

Republik III, Caesar meint, sie sei ein Nichts.

Warum über die Republik reden? Sie liegt krank und keiner weiß, ob sie sich vom Krönungsvirus erholt.

Ungeheures Geschwätz über die Unfähigkeit der Politiker verdeckt die Unlust des Schwätzers, sich für die Sache Aller einzusetzen, die Hoffnung auf persönlichen Vorteil und die Wut auf das unverschämte Glück der Nachbarn. 

Beziehung, Privileg, List von oben, Gewalt von unten und umgekehrt. Die Erosion nimmt zu, der Populismus hat seine Orks schon gesammelt. Das Kabarett macht seine Witze dazu. 

Brot und Spiele in Rom, Hartz und Hartz TV heute. Der Reichtum kauft sich Einfluß und Herrschaft, die Armut weiß nicht wohin mit ihrem angstbedingten Haß. Es gibt noch Anstand, ja Menschlichkeit. Aber es wird weniger. 

Also, was jetzt? 
Reden wir. 

Ich bin für Republik. Ich möchte nicht nur gefragt, sondern auch beachtet werden. 

Familienwerte habe ich ausreichend kennen gelernt. Schön, aber sie vertreten nicht mich. Und Freunde gab es, die mich gegen die Menschen benutzen wollten. Das politische Gespräch, das Handeln und Verhandeln zwischen Ich und Du, das ist meine Welt als Bürger. Ich möchte nicht als Volk angerufen und eingepeitscht werden. 

Alla Hopp

In mehreren Stadien wird der Mäzen Hopp plötzlich von brutalen Fangruppen angebrüllt. Sie vereinigen sich mit Rassisten zum Exzess der Gewaltandrohung.

Der Bodensatz der Gesellschaft findet sich bereit, dem nächsten Führer gemeinen Dienst zu leisten. Sie haben sich einen in der Gemeinschaft schwelenden Ärger zu eigen gemacht, um aus der Opferrolle das moralische Recht auf Brutalität abzuleiten. 

Der Ärger hat seinen Grund: die Gemeinde Hoffenheim mit 3000 Einwohnern könnte sich die Bezahlung von Bundesliga -Spielern nie leisten, wäre nach einem Spiel Konkurs. 

Der Sinn von Fußballspielen, Wettkämpfe zwischen regionalen Clubs auszutragen, geht auf den Stolz eigener örtliche Kraft und Geschicklichkeit. Damit werden die örtlichen Fans gehalten und die der konkurrierenden Orte herausgefordert. Es versteht sich von selbst, dass dieser Stolz der Gruppe, der Nachbarschaft verletzt wird, wenn das große Geld, Kraft und Mut ersetzen durch Zukauf von ortsfremden Kräften und technischer Unterstützung. 
Warum wird nicht der Kanzler von Gazprom in Schalke niedergeschrien? So lange die Mittel so genannter Sponsoren in etwa der Wirtschaftskraft einer Fußballgemeinde entsprechen, ist der Fan noch zufrieden, da das Gleichgewicht zwischen den Kräften der Gekauften und der Größe der Gemeinde ungefähr stimmt. Der Fan sagt sich: "Das ist unser Verein. Von uns bezahlt." Stimmt natürlich längst nicht mehr, hält aber den Verstand ruhig. Hopp hätte nie ein Mobbing-Problem, wenn er -wie andere- in eine größere Stadt in seiner Nähe, hier etwa Mannheim, investiert hätte.

Wird aber das Kräftemessen zwischen München und Dortmund, Hamburg und Kaiserslautern durch einen mit Millionärsgeld aufgeblasenen Klickerverein gestört, der zu 96% einer Privatperson gehört, erhebt sich die Empörung des Sports mit einigem Recht aus dem "Wir" gegen das "Ich".

Kein konkurrierender Vereinsvorstand wird stark genug sein, die Wut seiner Fans über die Ohnmacht gegen den Einfluß des großen Geldes zu unterdrücken. 

Es ist nicht in Ordnung, eine Person, die ihr Privileg als Recht nutzt, niederzumachen. Man könnte ja bei etwas Mut die Möglichkeiten zu Privilegien beschneiden, um über Vereinsgeld mitzubestimmen. Höhere Steuern wären ein Weg.

Der Vernichter und Insolvenzer der römischen Republik Cäsar raubte Völker aus, um Fechter einzukaufen. So konnte er beim Volk durch Spiele gute Stimmung für seine Herrschaft machen und hatte gleichzeitig ordentlich Security, um das Parlament zu bedrohen. Der Senat wehrte sich, indem er die erlaubte Zahl der Spiele begrenzte.

Unsere Cäsaren haben nicht geringere Möglichkeiten. Sie können sich Einfluß durch Meinungskauf in Zeitungen, Instituten und Fernsehen, bald wohl auch im Netz kaufen. Und wer oder was hindert den Versuch, Politiker zu besseren Freunden zu machen? 

Der Populist nutzt wie der Hetzer im Stadion den Ärger, um mit der Wut der Überhörten Haß auf "das System", auf die Republik zu machen. Er geht ins Parlament, um es zu sprengen und seine Alleinherrschaft vorzubereiten. Ganz wie die „Popularen“ zum Ende von Roms Republik. 

Für anständige Bürgerin und Bürger bleibt nichts als Wachsamkeit. Hätte Cäsar nicht viele gekaufte und gleichgültige Bürger hinter sich gehabt, die plötzlich -aber nicht aus dem Nichts heraus- "Imperator, Imperator!" schrien, die römische Republik hätte überlebt.

2.3.20 Klaus Wachowski