Samstag, 23. Juni 2018
Montag, 18. Juni 2018
Sarah Bakewell über Heidegger
Durch seine Schriften hallten Hammerschläge, -" bzw. Dummheiten", ergänze ich.
Ewigkeit und Mensch
Die Ewigkeit?
Leben wir nicht schon darin?
Und was den Menschen betrifft, so bedarf es zum Helfen nur dessen, was Du an Dir hast.
Atomisierung
und Individualisierung.
Die Republik und die Person - Individuum. Mit allen Problemen der Vereinzelung.
Die Totalität der Ideologie und die Masse. Mit der Vernichtung des Ich. Atomisierung im Kapitalismus, Kommunismus, Rassismus pp.
Die narzißtischen Taten sind nicht Heldentaten einer Individualität, die Individuen bekämpft, aber anerkennt,
sondern verwirklichte Vernichtungsphantasien von beschädigten Individuen, die ihrer Atomisierung durch Anschluß an eine Masse und Vernichtung von etwas aus einer anderen Masse betäuben wollen.
Forster, Reise durch die Niederlande
Habe ich mir aufs Kindle geholt, nachdem ich von Schillers Buch über die niederländische Revolution doch positiv überrascht war, was Klarheit der Betrachtung und allgemeine Sensibilität betrifft. Förster, der Mainzer Demokrat und Wissenschaftler, der müsse doch wohl auch interessantes über eine spätere Niederlande zu sagen wissen.
Tatsächlich, auch hier politisch kluge Analysen. Aber in einem überheblichen Ton gegenüber dem "Volk" aber auch gegenüber dummen Adeligen und Pfaffen vorgebracht, der mich sofort gegen ihn einnimmt. Denkt ein Demokrat so verächtlich über die Leute, für deren Befreiung er eintritt?! Wie Marx über das "Lumpenproletariat"?
Ich treffe da auf eine Erscheinung unter Intellektuellen, die mir immer wieder aufstößt, wo ich sie reden höre, sind sie erst mal auf dem Weg zu einer privilegierten Stelle. Sie haben das Wissen um eine ideale Welt gepachtet, einen klugen oder scheinbar klugen Gedanken ausgearbeitet, eine heilig heilende Weltanschauung erkannt, ein Prinzip der Erlösung entdeckt. Und alle die, die das nicht einsehen, gehören zum dummen Pöbel, der das Gute zertritt. Es kommt schon vor, daß man von der Klugheit des Gedankenführers abweichend anderes will. Aber das ist beleidigend und pöbelhaft.
Ist denn nicht Menschlichkeit das erste, Hinwendung zum Bruder, zur Schwester? Haben denn diese arroganten Bescheidwisser überhaupt die Republik im Herzen und nicht eine faschistische Herrschaft von Bescheid wissenden Planern über das dumpfe Volk. Die Edelpegiden, was halten sie von den in Angst und Haß getauchten Armen, die sie auf die Straße schicken? Die Avantgarde der Revolution, was hielten sie von den malochenden Arbeitern, denen sie sich in den Fabriken anschmiegten?
Ich kenne das Volk nicht! Auch nicht als Gegenentwurf zu mir. Die aufgestachelte Masse lernte ich bei bestimmten Gelegenheiten kennen, Einzelne, zu einem Haufen zusammengefasst von Lehrer oder Cliquenleader.
Ich kenne und liebe aber in der Regel den Einzelnen, die Einzelne, nachdem sich die Masse wieder aufgelöst hat. Mit ihm, mit ihr würde ich gerne die Republik stärken, die gerade wieder einmal Spielball von besonders klugen Ideologen, erleuchteten Heiligen der Unbarmherzigkeit ist - und von beifallgeilen Narzißten verspottetes Projekt der Achtung unter Menschen.
Dienstag, 12. Juni 2018
Bericht über Bengasi
Omar Muftar
Die Republik ist keine Erfindung des Westens, sondern Erbe der Menschheit.
Das Recht geht nicht von einer Idee, sondern von der Person. vom Ich und Du aus. Sprecht ernsthaft und mit Respekt miteinander.
Und ganz wichtig: Freundschaft ist wichtig. Aber das Recht ist Sache der Person. Jeder Person.
Samstag, 9. Juni 2018
Die Currywurst vor 15 Jahren
Die Currywurst
Eine Vase,
eine Rose,
Schnecke in der Cola-Dose.
Der Obdachlose denkt an
"Kanzler".
Ein Bier‚
ein hohes Tier,
kaputt getragene Unterhose.
Ein roter Boss speist nicht im
„Kranzler"-
Er weiß, wie er’s dem Leuten sagt,
bei Currywurst von Armut klagt.
Der aber, zahnlos per Gesetz, spürt
ich soll jetzt wohl verschwinden,
wo nichts daran vorbeiführt,
dass Recht und Reichtum sich verbünden.
23.5.03
Links und Flucht
Tagung der Linken
Wagenknecht für Grenzen.
Die alte Geschichte:
Kosmopolitik oder Nation. Keine Frage von Links, der nur Gerechtigkeit, Einförmigkeit, nicht Vielfalt oder enges Wir Gegenstand des Willens ist . Daher stets Konfusion in der Frage der Entscheidung zwischen Offenheit oder Beschränkung.
Weltrevolution oder Stalinknast im eignen Haus mit anschließender imperialer Ausbreitung.
Barmherzigkeit ist da nicht Thema.
Rosa fragt sich, ob sie wieder einmal austreten muß.
Freitag, 8. Juni 2018
Untersuchungsausschuss
Selbstverständlich muß aufgeklärt werden, ob ein Schmarotzer den Staat ausgetrickst hat. Oder waren es einige? Dafür gibt es doch Institutionen! Aber diesem Klagen geht es doch darum, gewaltige Schäden aus Vermutungen zu konstruieren, um am Haß und an der Angst vor dem Fremden zu profitieren, was auch immer dabei für die um Hilfe bittenden Fremden herauskommt. Tausende (?!) wurden bevorteilt? Wieviele Tausende wurden zu Unrecht abgebügelt?
Die Republik stirbt weniger an der Überwältigung durch den demagogischen Populismus als an der Flucht der Parteien aus ihren Überzeugungen.
Welcher Liberale ist noch der Freiheit der Person und nicht zuerst dem Gewinn zugewandt? Wieviele Konservative legen noch Wert auf ein stabiles Gefüge statt auf die Eroberung der Herrschaft aus der VIP-Lounge? Und die Sozialdemokratie kommt aus dem Verdacht nicht heraus, statt Solidarität mit dem schwächeren Nachbarn die Kumpanei mit der Macht zu pflegen.
Ein Alptraum:
Die Wut der Verlierer schickt sich an, das Fundament der Gemeinschaft zu überschwemmen. Schon sind die drei Säulen unterspült. Die zur Verteidigung aufgerufenen Wächter fallen übereinander her, während sie die Rucksäcke packen.
Und die Intellektuellen suchen verzweifelt nach guten Positionen, vom Rücken des Lastesels Duldsamkeit, auf die wild bewegten Rücken der von Agitatoren eingepeitschten Massen zu springen. Längst hören sie Dir nicht mehr zu, Bruder, Schwester. Sieh ihre ängstlich und gierig hinüber schielenden Blicke, ihr geducktes und leckendes Schreiben. Höre ihre winselnden Angebote an die Unbarmherzigkeit!
Es ist wieder einmal an Dir!
Donnerstag, 7. Juni 2018
Dies bist Du
Dienstag, 5. Juni 2018
Skully
Er macht sich so allerlei kluge Gedanken zu seinen Bildern. Können stimmen oder nicht. Ich denke: Gedanken über das Malerische und über das Musikalische haben immer Recht (Karl Kraus), nur sehr wenig mit dem Ding zu tun, das sich hier zeigt. Die Farbe und der Ton drücken das Gefühl aus, nicht Erkenntnis. Mit der Form, nicht mit der Färbung kann man Gesehenes nacherzählen oder umlügen. Aber hier ist nicht die Rede von der Zeichnung.
Der Kritiker beschreibt, mehr: beschwärmt oder behasst einen Nebel des Gefühls. Er kann versuchen, es poetisch nachzufühlen, aber etwas Gescheites kommt dabei nicht heraus. Das wollen wir ja auch nicht. Oder willst Du tatsächlich die Formel eines Bildes, um danach ein eigenes zu malen? Oder um etwas über die Beschaffenheit jener anderen, fernen inneren Welt zu erkennen? Sorry, das geht nicht.
Skully hat hier also ein warmes, kaltes, dickes, klappriges Gefühl ausgedrückt. Und weiter? Ist Dir nun geholfen? Lass uns miteinander freuen.
Er legt Wert darauf, dass es sich bei seinen Bildern nicht, um Konstruktionen oder um ein unwillkürliches Zucken handelt, sondern um den Ausdruck seelischer Bewegung. Okay. Was hilft es Dir bei der Frage nach der Bedeutung für Dich und andere?
Die Besprechung eines Bildes wie eines Stücks Musik ist daher immer als eigenes, mehr oder weniger weit vom Gegenstand der Betrachtung entferntes Werk zu betrachten, zu genießen oder zu hassen. Viel Verstand ist da nicht zu erwarten. In der Welt des Traumes stimmt alles ineinander. Für den wachen Verstand ist dieses Feld vermint wie das, das es eventuell zu spiegeln versucht.
Mir gefallen die Stücke Skullys besser als das Ineinanderschmieren mancher romantischer Landschaftsmaler. Sie haben so etwas von Bach gegen Wagner, dessen Musikpampe besser für großes Brausen als für weite Gefühlshorizonte geeignet scheint. Man kann es lieben oder hassen.
-Und liegt dabei doch allein: Das Würgen eines Wagner verstehe ich als passenden Eindruck seines Rassenhasses. Wie aber ist es mit dem Würgen von Pink Floyd? Und was ich als Würgen empfinde, fühlt X, dem und der ich freundschaftlich verbunden bin als heilsames Bad im Lotusduft. So bleibt Lassen besser als Hassen.-
Aber dem Gedanken, so fern der Gefühle, daß er sich nur im Wort zu erkennen geben kann, ist auch dieses "Nachspüren" nebelhaftes Gelände. Er kann sagen: "Dieses Stück läßt mir Platz zum Denken" oder "Dieses Stück erstickt jeden klaren Gedanken." Und nicht viel mehr.
Also redet und denkt um Musik und Malerei herum: Wundervolles oder hassenswertes Pathos, erquickende oder leere Kühle. Es hat nichts bis wenig damit zu tun. Vielleicht aber ist es schön oder interessant an sich selbst.