Freitag, 27. Juli 2018

Spider and fly

Spider and fly

Von der Sonne beleuchtet glitzert das Spinnennetz. Das Tier, jung schon alt, fasst die darin zappelnden Worte mit spitzen, klebrigen Krallen und rollt sie geschwind zu mundgerechten Bissen. Andere Spinnen eilen herbei, die Klebrigkeit des Netzes zu bewundern, beteiligen sich an Besäufnis und Gelage. Ja, er war schäbig, rufen Sie glucksend von Brei. Na und?

Ich fand die schmierige Art des Gebrauchs von Begriffen bei Heidegger schon geschwollen wagnerianisch, als ich noch nicht wusste, daß er seinen Ruhm in Nazihallen gesucht hatte und die Menschen feige verließ.

Was ist mit den Philosophen nach Schopenhauer geschehen? Hielten sie es nicht aus, ihr Wollen an einem Erkennen geprüft zu sehen? Klebriger raunender Sermon des Ich. Er soll ja auch Nietzsche verehrt haben! Lallen aus der Droge einer selbst gemischten, gärenden Pampe Begriffsschmier.

Wie erfrischend dagegen das wenigstens praktische Denken politischer Alltagsphilosophie.

Meine Enttäuschung: Ja, es gab zu meiner Zeit wohl auch einige selbst denkende Köpfe.  Aber die Zeit der Philosophie, als Erkenntnisphilosophie, war das 18. Jahrhundert.

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