Freitag, 20. Juli 2018

Sartre und das Nichts im Sein

Im Existentialismus-Café der Sarah Bakewell entdecke ich den "großen" Gedanken Sartres im Sein und Nichts. Beim Blick in die Innenseite der Welt, des Seins "für sich" erkenne man das SeIn als Nichts.
Das ist doch gestohlen bei Schopenhauer oder -ohne ihn zu kennen- mit mühseligen Studien selbst schlecht und recht erworben. Klar: das Erkennende, nicht erkennbare Subjekt, ist vom Gegenstand seiner Erkenntnis, dem Objekt als dunkler Teil der Existenz geschieden, die andere Seite der Münze.
Aber der Umstand, dass das Ding "an sich" nicht erkannt werden kann, (hier erklärt als Einziger Schopenhauer Kant deutlich,) bedeutet nicht, daß es nicht ist.
Es gibt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, daß die Materie aus dem Nichts geboren ist. Wir sind, denn cogito pp... Also wie sollten wir nichts oder nicht sein? Auch wenn wir das Innere der Welt nicht erkennen, so können wir uns noch weniger vorstellen, daß sie aus nichts besteht als daß sie aus dem Spiel einer Gottheit mit der Materie eines Urschlamms entstand.
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Die "Freiheit" zum Handeln liegt auch bei Schopenhauer in der Entscheidung des Subjekts, so einer oder so eine und nicht ein Anderes zu sein.
Das Handeln selbst ist in vollem Umfang dem Motiv unterworfen, etwa auch dem Motiv, sich von allem Handeln befreien zu wollen, weil man das Leben als überwiegend leidend erlebt oder zu erkennen glaubt...
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Die Faszination "Heidegger" führe ich auf die Weiterentwicklung von den aufgeblähten Begriffen Hegels zu aufgedunsenen zurück. Das Denken hat nicht nur eine Entwicklung zu größerer Klarheit, auch eine Richtung zum Gemütlich-Dunklen, wie in der Musik (Wagner).
Was ich der Philosophie nach Schopenhauer nicht übel nehme, ist der Wunsch, selbst weiterzudenken. Wer es schafft kommt zu ihm zurück, wenn auch etwas verschroben wie Sartre, aber er hat seine Gewißheit, die alte, selbst erworben. Wie Schopenhauer selbst wieder zu Sokrates und zum Buddhismus fand.

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