Freitag, 25. August 2017

Loslassen

Loslassen

Inflationärer Gebrauch einer Empfehlung, der ein Gefühl des Widerwillens auslöst.

Ja, wenn das Kind schwimmen kann, lass es sein eigenes Brett in den Weiten des Meeres suchen.

Aber ich gebe Dir Recht in dem Willen, es bis dahin und dorthin zu beschützen. Du spürst selbst, wann und wie es schwerer wird.

Wenn Du untergehst, ergreife die rettende Hand. Ein Mensch reicht sie Dir. Aber die des Kindes darfst Du nicht mit hinunternehmen.

Steht der Tod vor der Tür? Ich soll das "Sinnlose", das Denken, die Liebe, die Freundschaft, das Vertrauen in Menschen lassen? Das mache es leichter?! Da sind Haie, da ist die Nacht, da ist kein Halt im Strom. Aber warum sollte ich das Brett lassen, das mich auf dem Wasser hielt?

So hat Loslassen und Festhalten seine Bedeutung. Die Empfehlung zum Loslassen sollte berichtigt werden: Unterscheide gut, was hier und jetzt notwendig ist!

Wahnsinn und Bösartigkeit dieses Zeitalters zeigen sich in einer Haltung, die den Flüchtlingen im Mittelmeer die Entscheidung als eine zwischen eigenem Tod und dem der Nächsten auferlegt.

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