Dienstag, 3. Januar 2017

Vertrauen

Ein Ehrgeiz
soll angekommen sein. Ausländerbeauftragte sollen angeblich Ausländer abschieben.

Nichts daran wäre falsch als früheres Vertrauen.

Aber nicht Vertrauen ist falsch, wäre es auch dieses gewesen: Die Alternative hieße Mißtrauen.

Marx und Smith vertrauen nur in den Egoismus als treibende Kraft der menschlichen Art. Die Ideologien des Kommunismus und Kapitalismus, die wie alle anderen Totalitarismen durchaus auch Terror als Mittel ihrer Absichten anwenden, verachten Philosophien, die die schwächere Kraft der Solidarität, des Mitleids oder der Fürsorglichkeit in ihre Überlegungen einbeziehen als kränklich, schwach, leicht gaga. Herrschaft spitzt gerne auf Machiavelli.

Eben diese Kraft aber ist es, die unter dem zusammengefassten Begriff der Menschlichkeit das Leben zu etwas machen, das jenes "Fressen" erst lohnt, das angeblich vor der Moral kommt, also vor ihr.

Und so setzt jede Revolution, die eine Republik der frei und gleich Geborenen gründet, auch die "Brüderlichkeit" zum Wert, die mehr ist als nur Verantwortlichkeit voraussetzt gegenüber irgendeiner Idee, irgendeinem Prinzip, irgendeinem Weltbild, nämlich Sympathie gegenüber der real existierenden Person und Vertrauen!

Ohne Vertrauen keine Republik, keine Politik.

Der Spruch, dass Kontrolle besser ist als Vertrauen, stammt daher auch von einem ihrer größten Feinde.

Die Republik kontrolliert nicht, wirkt nicht lähmend in den Entscheidungsprozess der Freien ein, sondern überprüft kritisch im Nachhinein, inwieweit privilegierte Machtausübung die Grenzen von Auftrag und verfassungsmäßiger Ordnung einhielt. In der Republik wird nicht kontrolliert, sondern verhandelnd gehandelt und kritisch, öffentlich, nicht geheim und hinterlistig geprüft.

Wo Vertrauen aber nur zwischen Cliquen zur Eroberung oder Festzurren von Herrschaft herrscht, sonst aber Mißtrauen, schleicht dieses gerade in den Raum des Privilegs ein, isoliert die Mächtigeren auch von den Mächtigen, grüßt mit Stalin, Hitler, Mao, Nixon.

Vielleicht konnte ich ordentlich prüfen, weil ich Vertrauen ernst nahm, indem ich sein Versprechen an seinem Handeln öffentlich messen und die Ergebnisse öffentlich zeigen wollte.

Ich habe mich -wie viele- in manchen getäuscht. Zumeist waren es solche, die sich über Vertrauen privilegierte Ausübung von Macht erworben hatten.

Es gab aber auch andere, die das Vertrauen in sich durch sorgsames Handeln rechtfertigten. Meine Spekulation: Trotz allem und allem: Vertrauen lohnt sich!

Wäre es anders: was wäre Wert?

3.1.17

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