Man schont einander. Als der
Philosoph aber davon spricht, es sei doch das gleiche, ob man von universeller
Energie oder von Gott spreche, reagiert die Nonne leicht gereizt: Gott sei
personal.
Von frommer Seite möchte man doch
kein kaltes Wirken anbeten, von philosophischer kann man diesem Wirken nun doch
kein Individuum zuordnen, gar personalisierten Willen.
Nach Schopenhauer ist die Welt
von der einen Seite aus betrachtet, ganz und gar Vorstellung und nichts
darüber, von der anderen Seite aus ganz und gar Wille und nichts darüber.
Beide Diskutanten gehen davon
aus, daß da ein Etwas in der Welt ist, nicht Nichts.
Gott scheint ihnen der Name für
das Leben zu sein, wie es dem Ich gegenübertritt und wie es sich bei seiner
An-wesenheit fühlt.
Nun, es tritt ihm gut und böse
gegenüber, liebend und hassend, Glück der Liebe, Hölle des Verlusts. Gott
scheint also doch nicht allmächtig zu sein.
Als Buddhist wäre mir das
Entkommen aus solchem Wollen wichtig.
Ich habe aber die Menschen und
die Liebe überwiegend als Freude erlebt. So glaube ich, dass diese Erscheinung
„Gott“ oder „Energie“ Liebe zum Menschen ausdrückt und nahelegt. - Als sei, mit
Spinoza gesprochen, die Welt eine Person namens Gott.
Die Mühseligen und Beladenen
sollen sich nicht auch noch allein gelassen fühlen in der Welt. Niemand braucht
besondere Beachtung, Narzißmus geht in die Verlassenheit, - aber jedem gebührt
Achtung und -wo er mensch-lich ist- liebende Achtung.
Schwierig und viele müssen dafür
leiden. Andere leiden für anderes oder ohne eigenes Zutun. Es kommt wohl auch
hier viel weniger auf das Wie einer Entscheidung an, mehr auf das Was des
Lebens.
Wir spekulieren und hoffen, wir
lieben und trauern, jubeln vor Lust, seufzen,
weinen, schreien manchmal. Ich fühle bisher ein mir helfen wollendes
Leben, zu dem ich das Bedürfnis habe, Ja zu sagen. Mein kleiner Bruder Jesus
–„Johannes 15,15 "Ich nenne euch nicht mehr Knechte. Vielmehr habe ich
euch Freunde genannt!“ meint, das wäre
wohl schon okay.
15.1.17
Prämisse: Eine Frage des Glaubens
nicht zu einer des Wissens oder Wertes hochstilisieren.
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