Samstag, 21. September 2019

Teemeister 2009

"Er den Weg des Tees gewählt hat, gibt sich nicht mit Banalitäten ab." Yasushi Inoue

Was waren das für seltsame Leute, die Teemeister? Nicht Samurai, nicht Priester. Sie scheinen eine Lebenshaltung getragen haben.

Das erscheint mir in gewisser Weise ähnlich Beamten. Wen sie es ernst meinen, tragen auch sie die Haltung weiter. Den "einfachen", geraden Weg der Verfassung. Auch gegen die Absichten man Buches Mächtigen, in dessen Dienst sie ihr dienen.

Täglich sehe ich Beamte sterben wie im "Tod des Teemeisters". Sie begehen Selbstmord der Würde auf Geheiß des Fürsten. Als Gerücht leben sie weiter.

Unverhofft treffe ich den anderen Beamten, der noch weit ab vom Weg des Zen steht. Uns beiden ist es peinlich. Er vermutet bei mir rebellische, chaotische Gesinnung. Mir ist seine schwer in Zaum gehaltene und umso deutlicher polternde Arroganz unangenehm. Sein Leben findet in offiziellen und kulturellen Beziehungen statt. Die Kommunikation unter frei und gleich geborenen mit all den Risiken, die Vertrauen eröffnet, ist ihm verhasst.

Wie gesagt: er steht noch vor dem Tor der persönlichen Entwicklung - und traut sich nicht, anzuklopfen.

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