Mittwoch, 25. Oktober 2017

Innere Mission

60 Jahre später sitze ich wieder in einem Saal, in dem man sich mit Afrika beschäftigt. Damals war es eine fromme Versammlung der inneren Mission, zumeist Mucker, ältere Frauen, die mitleidsvoll den Worten eines Missionars lauschten. Heute lauschen wir Alten, zumeist links kritisch mit frustrierten Hoffnungen, mitleidsvoll den Worten einer NGO-Expertin.

Was geschah in der Zwischenzeit? Begeisterung in den Zeiten der Brotherhood of man,  Depression nach dem Mauerfall, als Freiheit die Gleichheit in eine unglaublich tiefe Ohnmacht schlug. Die Zeiten der  sich verantwortlich fühlenden war vorbei. Gebunden in den Kämpfen einer neuen Orientierung. Sie verließen die Politik und machten in Familie und persönlichem Erfolg. Die ermutigende Erfahrung des  brüderlichen, schwesterlichen Gefühls wurde durch das Gefühl von Einsamkeit durch Ohnmacht ersetzt.

Was konnten unsere Kinder insofern lernen? Sie wurden nicht in Massen zu Egoisten, aber naturgemäß könnten sie so etwas wie Hoffnung der Solidarität nicht erfahren. Angst, nicht Vertrauen war die Perspektive.

Jetzt sehen wir: War-lords, brutale Isolierung, Landraub, Kollateralschaden Hunger entschuldigt mit dem Mangel an"Resilienz".

Die nächste Generation muß durch zwei Prüfungen: durch den Abgrund der elterlichen Frustration und auf den Berg Vertrauen. Ich bin Optimist und glaube an die Saat Du in jedem Ich.

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