Samstag, 30. Januar 2016

Maria-Jo Simenon im volltext

Einer entdeckt das literarische Talent von Simenons Tochter. Sie habe sich an übergroßer Sehnsucht nach ihrem berühmten Vater leidend getötet, der Vater habe ihr Werk durch eigenes Einwirken entwertet. Wie war es mit Klaus Mann?

Ich vermute, dass dem Retter kein Kind an einer psychischen Krankheit gestorben ist. Er spräche von diesem Kind als Person, nicht als Patientin. Die Kliniken sind voll von Töchtern und Söhnen, die an psychischen Erkrankungen leiden und mit Blick auf die Einschränkungen nach dem Tod als Ausweg suchen, ohne literarische Väter. Und all die spekulativ Wissenden vom erschlagenden Ruhm der Väter, die kein Wort von Müttern sagen.

Diese Frau hat offensichtlich ergreifend geschrieben. Klaus Mann - nach meiner Meinung - war dichter am Leben als sein Vater. Die Beschreibung einer Person als Opfer nimmt ihr stets einen wichtigen Teil ihres Lebens. Besonders traurig, wenn sie über sich hinaus an uns geschrieben hat.

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