Freitag, 2. November 2018

Sascha Anderson, ein Fall für Schuld und Reue

Ich kann doch nicht hingehen und sagen:
"Ich bereue, entschuldige mich!"

Sascha Anderson (Verräter in der kulturellen Opposition der DDR)

Es reicht oft, wenn einer sagt: "Ich bereue!" Das ist das Schwerste.

Ich habe verächtlich gehandelt. Ich war verächtlich. Bin ich es noch?

Der (neue) Mensch in Dir bereut. Er ist nicht verächtlich, denn er findet sein Handeln so.

Nur kann man Dir vertrauen? Du hast rundum gelogen, Vertrauen enttäuscht.
Das ist der zweite Teil der Frage: Die Bitte, Deiner Reue zu glauben und zu verzeihen.

Dass dieser Wunsch erfüllt wird, damit kannst Du nicht rechnen. Was hindert, ihn auszusprechen?

Und was ist denn die Schuld? Vertrauen des Freundes wird oft getäuscht. Auch etwa von Agenten des Verlagsgeschäfts. Dieser Teil dürfte geschäftsbedingt sein. Aber Du hast die Freiheit nicht an freie Betrüger verraten, sondern an Knechte einer Herrschaft. Und das faulste daran war wohl die Propaganda im Zeichen der freisten Freiheit.

Sehr schwer, sich in so einen nietzscheanischen Diensteifer zu versetzen, wenn man nicht unter diesem Druck lebt. Aber haben denn andere Künstler ihren Ehrgeiz auch durch Ducken gesichert?

Dieser Blick in den Spiegel dürfte das Härteste sein. Wende ihn ab und betrachte Deine Tat nach dem Ergebnis. Wenn Du es erkennst und bereuen kannst, wird Dir der Spiegel ein anderes Gesicht zeigen.

Schmink ab! Und hör auf, von "Größe" zu schwatzen, wo es um Achtung geht.
Wenn Du Zustimmung der frei und gleich geborenen wirklich ersehnst.

*

Freunde suchen, um sie zu verraten.  Das mag schizo aussehen. Aber einen Freund verriet er nicht: den Staat, der ihn benutze.  Das Spiel heimlicher Herrschaft.

Es gibt zwei Waffen der Feinde von Politik und  Republik: Gewalt und List. Über die Gewalt wird viel, über die List, wiewohl genauso stark (Trump), kaum. A spielte mit der Täuschung. Eine besonders verführerische Form der Spielsucht. Warum sollte er bereuen, wo er das Spiel verloren hat? Was ist schlimm am Spielen? Die Konsequenz ist dem politischen Spieler unwichtig. Hauptsache sein Spiel geht so oder so weiter.

An zwei politischen Spielern scheiterte ich:

1. Als ich dem Freund eines politischen Freundes unsauberes Verwalten unterstellte (Er wollte sich keine Mühe mit  Profiteuren des Unrechts machen).
2. Als ich das Spiel mächtiger Baukameraden störte, indem ich mangelnde Kontrolle feststellte.

Am diesem Punkt waren die guten Freunde plötzlich in ihrer sonstigen Leutseligkeit gestört und beendeten das Spiel plus Freundschaft. Ich hatte irrtümlich geglaubt, das Spielfeld sei ordentliches Verwalten. Sie zogen vor zu "gestalten".

Politischer Freund gleich welcher Coleur: sieh Dich vor vor sich Dir sympathisch zuneigenden Spielern der Macht.  Es beginnt mit einem Augenzwinkern...

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