Donnerstag, 29. November 2018

Barock-Bollen 2

Solipsist aus der Uckermark und Neugläubiger Hamann

Der kritisierte Bescheidwisser will sich mit poetischen Verbrämungen des Ich-Ich herausreden, jener verzweifelte am Sturz Gottes in die Ungewißheit. 

Daß einer sich den Nietzsche zum Götzen macht, ist in Zeiten des Narzißmus nicht außergewöhnlich. Das Problem der fallen gelassenen Startexter Handke, Strauß, Sloterdijk ist der Entzug nach dem Ruhmesbesäufnis. 

Die Sprache verkrampft sich in Barockbollen, die Moral in Wutverknotungen des Pegida.
Schon vor dem Tod ins Vergessen fallen, was kümmert es die, die für Menschen schreiben, aus ihrem Leben, ihrer Phantasie? 

Wer aber, auf ihrem Beifall hinaufgezogen, surfen will, denkt an die sanft an den Stränden der Ewigkeit auslaufenden Wellen mit Schrecken. 

Sie sind ins Wasser gefallen, in dem wir längst planschen. Warum sind sie nur so mürrisch über die Erfrischung? 

Oder: Warum wollen all die alten Goldesel plötzlich Einhörner sein?

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