Sonntag, 2. August 2020

zu Wittgenstein- philosophische Untersuchungen 1

573. "Eine Ansicht haben ist ein Zustand.——-Ein Zustand wessen? Der Seele? des Geistes? Nun, wovon sagt man, es habe eine Ansicht? Vom Herrn N.N. Zum Beispiel. Und das ist die richtige Antwort."

Ist das so?
Eine persönliche, von den Wertungen und Auffassungen anderer unterschiedene, sich aber nicht unbedingt unterscheidende Vorstellung haben.

Die Haltung einer Person scheint auch mir mit "Zustand" ihrer Vorstellung und ihres Wollens stimmig bezeichnet zu sein.

Was ist daran Problem?

"Man darf eben von der Antwort auf die Frage noch keinen Aufschluss erwarten."

Aufschluss worüber?

Ich darf sehr wohl von der Antwort auf meine Frage Aufschluss erwarten. Ein mehr an Gewissheit. Hier etwa darüber, dass es zum Zustand des "Ansicht habens" auch ein Subjekt gibt, N.N. zum Beispiel.

"Fragen, welche tiefer dringen, sind: Was
sehen wir, in besonderen Fällen, als Kriterien dafür an, dass Einer
die und die Meinung hat?"

Weitere Fragen... Dringen Sie tiefer? Ich denke, sie betrachten eine weitere, eine andere Sache. Die Kriterien unterschiedlicher Motive, deren Gründe und Absichten interessieren in Fällen der Beurteilung von Handlungen und Haltungen. Was geht da tiefer? Der Wunsch das Rätsel von Wahrheit zu lösen...

"Warum sagen wir: er sei damals zu dieser Meinung gekommen? Wann: er habe seine Meinung geändert? usw. "

Warum? Aus diesen und jenen Gründen der Beobachtung, des Interesses, der Spekulation und Ansicht.
Wann? Das kommt auf die Umstände meines interesses an.

"Das Bild, welches die Antworten auf diese Fragen uns geben, zeigt was hier grammatisch als Zustand behandelt
wird. "

Wittgenstein philosophische Untersuchungen.

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wird hier überhaupt etwas "grammatisch" behandelt? Wenigstens philosophisch?
Das zweite bezweifle ich nicht. Wittgenstein sucht die Wahrheit, will verstehen. Nur wo windet sich sein Weg?

Daß, wie und warum und inwiefern wir einander verstehen, geht doch wohl auf die Spekulation zurück, daß das Gegenüber nicht ein Schatten in meiner Vorstellung ist, sondern ich-noch-einmal in anderer Gestalt wie der deutsche Buddhist Schopenhauer das Vertrauen in der Schwarmintelligenz benennt. 
Das Vertrauen in das Verstehen des anderen hat eine Gewißheit, die fast an die - "tiefer" in der Natur verankerte- heranreicht, nach der rechts nicht links ist. 

Was ist beweisen? Das Zurückführen eines Ungewissen auf ein gewisseres (AS).

Die Bohrungen, in Kreisen reisenden Fragen Wittgensteins führen schließlich auf die nicht weiter beweisbar Antwort, nach der wir alle ein gleiches bis sehr ähnliches Verstehen der Welt haben und dies im anderen Menschen voraussetzen. 

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