Donnerstag, 20. August 2020

Großes Dau und Forum Maidan, An die neuen Fürsten

Es braucht keinen Kaiser, gerecht zu handeln.
Die Versammlung der Bürger weiß besser, was sie will.

Zerfällt ein ideologisches Wahngebilde haben alle Möglichkeiten des Handelns wieder ihre Freiheit.

Es zeigt sich, dass zuerst die Freiheit missbraucht wird, um reich auf Kosten von anderen zu werden. Um den Reichtum nicht gleich wieder zu verlieren, kauft man sich Macht über Korruption der Apparate oder Geschenke an die Wähler, und sei es nur die Droge Sport, Kunst, Medien.

Rasch gibt es gewaltige Armut und Ohnmacht im Verhältnis zur Vorzeit. Der unter Korruption an Verlust des Ansehens leidende Apparat, das mit dem Verbrechen allein gelassene Volk schliessen sich zusammen, um einem Intriganten der Herrschaft zu folgen. Man verachtet, ja belauert die Freiheit und ihre Verfechter. Populismus und autoritäre Lumpen errichten neue Familienherrschaften. Es ist nicht mehr der Fürst, es ist der Führer. Nicht der Sultan, der Einpeitscher. 

Du befindest Dich wieder in der vorrevolutionären Zeit. Danke, Ideologe! Die Republik erstarrt im Faschismus.

Was sagt das "Buch der Riten" über den Untergang der "Großen Gemeinsamkeit"?

(Aus dem Ruf der Phönixflöte 1973)
" ...Das nannte man Große Gemeinsamkeit.

Heutzutage aber ist das Große Dau in Vergessenheit geraten, alles unter dem Himmel ist zum Alleinbesitz vornehmer Familien geworden, jeder sieht nur in den
eigenen Eltern seine Eltern, nur in den elgenen Kindern seine Kinder und trachtet danach, brauchbare Dmge und seine Kräfte nur zum eigenen Vorteil zu verwenden. Die
Mächtigen haben die Erblichkeit ihrer Herrscherrechte zum obersten Gesetz aller Riten gemacht; Wälle und Gräben werden zum Schutz ihrer Herrschaft errichtet; mlt Ritual- und Verhaltensregeln zähmen sie die Menschen, um zwischen Herrscher und Untertan Loyalität, zwischen Vater und Sohn Pietät, zwischen älterem und jüngerem
Bruder Eintracht, zwischen Mann und Frau Harmonie herzustellen. Standesunterschiede wurden festgesetzt,
Acker und Anwesen abgegrenzt, die Kühnen und Listigen ausgezeichnet, und Verdienste nahm man nur für sich selbst in Anspruch. So begann man hinterhältige Pläne
auszuhecken, und damit setzte der Gebrauch von Waffen ein. Aus diesen Gründen wurden die weisen Herrscher des Altertums Yu, Tang, Wen, Wu und der Herzog von Dschou auserkoren. Diese sechs erlauchten Persönlichkeiten bemühten sich allesamt geflissendich um die Riten. Sic benutzten sie, um rechtschaffenes Verhalten und Vertrauenswürdigkeit darzutun, und wiesen damit Fehler nach, setzten Beispiele von Güte und übten höfliches Betragen, um dem Volk feste Regeln zu geben. Wer diese Regeln mcht befolgte, wurde beseitigt, und wenn er auch zu den Mächtigen zählte; denn das Volk sah in ihm einen Schädling. Das nennt man Kleines Wohlergehen."

Du bist Bekenner/in der Republik. Das Beratschlagen höherer Gewalttäter mit schlauen und dummen Knechten über die beste Lenkung und Nutzung "des Volkes" ist Dir mehr als genug Zumutung. Aber mit diesem alten Weisen aus China teilst Du die Einschätzung Deiner Lage, wie nicht anders als mit den Schriftstellern Roms, Athens Frankreichs ppp. Laß Dich nicht blenden vom Wir allein des Alleinherrschers, vom Ich der Dschungelwelt und vom Du der Oligarchie, nicht von den Märchen der Ideologien.

Und gehe mit Deinen Nachbarn und den Schildern "Freiheit", "Gleichheit" und "Brüderlichkeit" auf den Maidan!

Die Beobachtungen des alten Chinesen finden sich in der Sammlung "Der Ruf der Phönixflöte" DDR-Verlag Rütten & Loening, Berlin 1973 Band 1 S 168/169 Aus dem Buch der Riten

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