Sonntag, 5. Juli 2020

Punkt, eine Betrachtung

Es heißt "Einstich"? Also sticht Dr. Smirc in die Orange. Von oben sieht der Einstich aus wie die Fläche eines gleichseitigen Dreiecks. Etwas seitlicher sind die Linien eher rund.

Die Linien scheinen weiterhin teilbar zu sein.     Er schneidet in die eine der Teil-Linien. Er wiederholt das Schneiden, bis ihn die Lust verläßt. 

Es bestätigt sich die unendliche Teilbarkeit von Körpern, die unendliche Teilbarkeit von Schnittflächen/Oberflächen, die unendliche Teilbarkeit von Schnittlinien/ Linien.

Dr. Warnix, Psychagog und outgesourcter Mondgenerator wirft ein, die Schnitt"punkte" stellten aber lediglich nicht sichtbare, lediglich vorgestellte Orte, Positionen eines Schnitts von Körpern oder Flächen und ihrer Begrenzungslinien mit Körpern, Flächen, Linien dar.

Na klar, -Smirc zieht die Hasskappe von Corona ab-: Körper, Flächen und Linien teilen mindestens in einer Dimension die Eigenschaft des Raums: Ausdehnung, Teilbarkeit.

Von einem Punkt könne also keine Kraft ausgehen?

Nun, auch Kraft sei Teil des Raums, ausgedehnt, der Ausbreitung nach unendlich teilbar. Sie wirke aus einem ausgedehnten Körper in Körper im ausgedehnten Raum. 

Zeitlich habe sie zwar möglicher Weise einen Ursprung in der Umwandlung einer anderen Gestalt von Kraft. Aber auch dieser Ursprung könne nicht auf einen Zeit"punkt" gelegt sein, sondern komme aus einem Zeitraum.

Wie? Es gäbe keinen Zeitpunkt, in dem die Wärme ganz verschwunden sei und die Bewegung gerade erst anfange? 

Versuche, Dir vorstellen, was das wäre, ein Zeitpunkt, in dem etwas nicht mehr und ein daraus folgendes, anderes noch nicht geschehe? Wäre das nicht eine nicht stattfindendes Geschehen? Zeitenstillstand?

Dr. Warnix, Psychosoph des Fühlens: Na! Wo etwas nicht in der Zeit stattfinde, da sei doch ebenso noch Zeit da, wie dort, wo nichts im Raum liege, doch noch Raum sei!

Smirc weiß alles besser: Allerdings. Aber ich kann so wenig einen Zeitpunkt fotografieren, wie einen Punkt im Raum. Das Licht, das auf die Platte fällt, ist ein Ausschnitt, ein ausgedehnter Abschnitt aus der Zeit, nicht ein ausdehnungsloser Moment, nicht das Bild eines ausdehnungslosen Licht"punkts".

Betrachten wir den Punkt erneut: Eine Spitze ist kein Punkt. Das gilt ebenso für die Ecke. Das Ende einer Gerade ebenso wenig wie der Schnittpunkt mit einer anderen: zumindest an einer Seite dehnt sich Fläche oder Linie eines Körpers im Punkt aus. Für das Beispiel Ecke, betrachte etwa eine kleine Strecke im Kreis, der ja, so gesehen aus einer unendlichen Anzahl aneinander liegender Ecken besteht, alle wieder unendlich teilbar, eben nicht nichts, nicht Null.

Geometrie behandelt die Welt der Körper in der Projektion, Verkürzung des Raumes in die Fläche oder auf das Nichts des Punktes und versetzt räumliche Gebilde zueinander ins Verhältnis. Irgendein Verzweifelter schlug vor, den Punkt als unendlich kleinen Kreis zu betrachten. Wie kam er darauf, etwas nicht ausgedehntes mit einer Form auszustatten?

Vieles der Mathematik und Physik ergibt sich aus der Schätzung aus solcher Projektion in andere Räume, vorgestellte Dimensionen. Mit dem Ergebnis der Spekulation ähnlich der Betriebswirtschaft in die Realitäten kapitaler Potenzen (nicht selten stellt sich der Flop einer Insolvenz heraus). Mit gekrümmten Räumen und Zeiten.

Eine Spekulation heißt Relativitätstheorie. Es gäbe nichts, das sich schneller bewege als die Lichtgeschwindigkeit. Die Quantenphysik weißt auf solche Kräfte hin. Es gibt Überschallgeschwindigkeit. Warum soll Überlichtgeschwindigkeit unmöglich sein? Glaubst Du lieber, ein Quantum sei an zwei Orten gleichzeitig?

Mit welcher Geschwindigkeit wird ein Impuls eine Kraft übertragen?  




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen