Montag, 6. Juli 2020

Impuls, philosophische Sichtungen

Impuls

Die Theorie vom Urknall legt nahe, daß es nicht wenige Wissenschaftler gibt, die daran glauben, Kräfte aus dem Nichts entstehen.

Die Bedingung für einen Impuls ist das Aufeinandertreffen mindestens zweier Körper, Bewegung und Berührung ihrer Oberflächen.

Ist ein Anfang dieses Impulses vorstellbar? Es ist wohl der Zeitpunkt der Berührung. Die Zeit, das Erfolgen, aufeinander Folgen, wird durch die Veränderung eines Zustands nicht unterbrochen. Teilt Veränderung das Wesen der Zeit: ununterbrochene Ausdehnung, unendliche Teilbarkeit, ununterbrochenes Nacheinander, so ist zwischen dem Ende eines Zustandes und dem Beginn des daraus folgenden keine trennende Grenze in der Zeitenfolge, keine im Übergang der Zustände erkennbar, wenn sie auch zu Zwecken der Berechnung durch Näherungswerte erspekuliert wird.

Im Zeitpunkt der Berührung zweier Körper tritt die Veränderung nicht ein, sondern in der Veränderung (Bewegung) ein neuer Zustand. Die Bewegung ändert sich in andere Bewegung oder in frei werdende Wärme pp. Der Beginn des Neuen, das Ende des alten Zustandes sind lediglich Vorstellungen, die der Vorstellung -in der Geometrie- des Punktes entsprechen. Sie projizieren einen zeitlich ins unendliche teilbaren Vorgang in einen Zeitpunkt. So das Erscheinen eines Impulses, wo mit der Berührung der beiden Gegenstände nach beiden Richtungen der Zeit hin ausgedehnt, das Ende der einen Bewegung der Anfang der anderen ist. Die Ursache, zwei im Raum sich aufeinanderzu bewegende Körper und die Wirkung, zwei sich voneinanderweg bewegende Körper scheinen im "Zeitpunkt" des Wechsels still zu stehen. In Wahrheit geht die Bewegung weiter.

So scharf und genau Du aber hinsieht, welche Instrumente Du zur Schärfung menschlicher Sinne Du auch hinzuziehen wirst, Du wirst diesen Punkt Deiner Vorstellung, Berechnung, Spekulation nicht finden können. Die menschliche Vorstellung lässt die Vorstellung einer in Teile zerhackten Vorstellung denken aber nicht anschauen, -auch mit feinsten Instrumenten- erkennen, wissen. Solcher Gewissheit stünde stets die fester verankerte, primäre Gewißheit von der Unendlichen Teilbarkeit von Raum und Zeit entgegen. Aus eben dieser Gewißheit heraus wird ein gekrümmter Raum, eine vierte Dimension und anderer Unfug theoretischer Spekulation nie überzeugte Anhänger finden. Natürlich gibt es auch auf diesem Sektor Gefolgschaft genug anstelle von Urteilskraft. 

Anfang und Ende

Ein Kind wird geboren. Ist es ein Anfang, ein Ende? 
Samen und Eizelle verschmelzen. Ist es das Ende zweier für kurze Zeit lebender Zellen? Ist es der Anfang eines Individuums? Individuum, das Unteilbare. Es kann nicht mehr in zwei lebensfähige Zellen aufgespalten werden. 

Wo und wann begann nun das Bewusstsein? Sicher irgendwann später. Aber das Leben dieser Einheit? War es nicht schon in Ei und Samen angelegt, vorhanden? Und davor in den Zellen der Eltern und davor in denen der Ahnen, der biologischen Vorfahren, der chemischen Substanzen, physikalischen Körper und Kräfte? 
Ursachen, Wirkungen, Motive und Handlungen kulminierten in diesem Kind, das die Materie und Energie übernahm, weiter handeln zu können als ein Individuum. Unter Zwängen und frei. Um sich schließlich wieder in Elemente aufzulösen, die das Spiel der unendlichen Gestaltung und Umgestaltung weiter und weiter zu spielen. 

Es wird nach der Auflösung dieses Ich wieder Individuen geben. Ein gleiches. Aber nicht das Gleiche. Denn dies setzte voraus, daß auch die verstrichene Zeit mit all ihrem Geschehen wieder zu wirken käme. Jedes mir gleiche Individuum an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit wäre im ersten Fall durch einen anderen Einfall des Lichts pp, im zweiten durch eine größere Strecke von Geschehnissen, andere Entfernungen in der Zeit – ungleich. 
Eine Wiedergeburt des Alls findet überall und immer neu statt, nicht erst irgendwann. Eine Wiedergeburt des Ich können wir uns vorstellen. Aber nur gegen alle Gewißheit aus Erfahrung und Erkenntnis. 

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