Montag, 7. Oktober 2019

Das Netz 2005

Das Internet ist ein faules Versprechen

Eine Freundin, angesehene und engagierte Pädagogin wird in einem der neuen Vernichtungskämpfe, die die Politapparate der Entsolidarisierung auf allen Ebenen der Gesellschaft provozieren, geduckt. Ihrem Team wird ein laues und von Routine deprimiertes Allerweltsteam vorgezogen. Ein am PC gewiefter Schreibtischhengst spielt in diesem Zusammenhang eine Ausschlag gebende Rolle.

Woher kommt das Ansehen für die technischen Bastler einer Hirn vernichtenden Maschinerie? Die Produktivität des Verwaltungsapparats wird vervielfältigt. Aber doch nicht die Urteilskraft und Recht und Richtiges. Die Beschleunigung des Falschen und Unnötigen, der bunten Bilder und der faulen Präsentation siegt über Spontaneität, Autonomie und Kommunikation.

Der Knecht der Arbeitsexekution wird plötzlich zum Herrscher über die Organisation, über die Verteilung von Wert und Unwert. In der Hierarchie tritt plötzlich neben eine des Entscheidens nun unfähige Entscheidungsebene eine mit Geheimwissen aus der Arbeitskontrolle ausgestattete neue Macht. Der CIA der Arbeitswelt bekommt Macht über das Direktorium, das ihn zum Diktator werden ließ.

Und alle Halbintelligenz, ja auch Intelligenz, die nahe an der Urteilskraft wohnen könnte, wenn sie nur einmal sich selbst betrachten würde, kriecht in Verehrung vor den neuen Massenverwaltenr. Mein Gott 68, wohin bis Du gekommen! Dabei stammen die ersten Programmierer doch aus deinen Reihen.

Aber eben auch die ersten Verräter an der Freiheit.

2005

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