Donnerstag, 3. August 2023

Aktion und Religion, der Koranverbrenner und Sinnead O'Connor

Sinéad O’Connor

Sie zerreißt ein Foto von Johannes Paul II, der viel Unglück über die Menschen gebracht hat.

In Schweden verbrennt ein offensichtlich psychisch Gestörter den Koran. O'Connor hat nicht das Neue Testament verbrannt.

In beiden Fällen wurden Gefühle verletzt.

O'Connor greift unmenschliche Übergriffe großer Gruppen im Namen einer angemaßten Meinungsmacht an. Im Namen Christi wird die Freiheit der Person, die Christus meinte, erwürgt.

Die Hooligans von Gefolgschaft und Herrschaft verfolgen sie wütend. Die Christen unter den Christen beginnen nachzudenken.

Das Neue Testament steht so wenig für die angemaßte Regulierungsmacht von Päpsten, Pastoren oder sonst erleuchteten Lehrern wie jede andere "heilige" Schrift.

Den Koran kenne ich nicht. Das Wort von der Nächstenliebe scheint dort nicht besonders gepflegt zu werden. Offensichtlich steht aber auch dort die Achtung der Person unter Gottes Schutz.

Der besonders clevere Atheist und Verächter des Korans mißachtete bei seinem verletzenden Tun, dass die Grundlage aller Religion -auch der atheistischen- und der sie gründenden Bücher ein Gefühl gegenseitiger Verantwortung, von Anstand und Moral zwischen den Menschen als Person ist. Ein Lachen begleitete die beleidigende Aktion, das klärende Argument schien ihm unnötig.

O'Connor forderte im Sinn ihrer Religion den Schutz der Person gegen die Familie und die Übergriffe von Institutionen der frömmelnden Macht.

Dieses Handeln der personalen Achtung war das Gegenteil der Aktion der Menschenverachtung eines Koranverbrenners:

Es ist das Gegenteil der achtbaren Selbstbefreiung der Frau (Kant), die den Shador verbrennt,

wenn ein Mann -wütend vor Moral der Befreiung (Robespierre)- ihn ihr vom Kopf reißt, den Koran aus der Hand schlägt. 

Die Gesellschaft hat Sinnead O'Connor zu spät ihr Recht gegeben, und sie hat versäumt den fanatischen Aktionisten festzunehmen.

Aber natürlich: Wir wissen. Im Irak wie im gesamten Raum, in dem die alten Turbane die Republik der Menschen in Blut gebadet haben, herrscht auch wieder schlimmste Unterdrückung der Person im Namen einer Religion, die Achtung der Person verlangt. 

Eine islamische Sinnead O'Connor hätte hier wohl im Namen des Koran den Sturz der herrschenden Frömmler gefordert. Wie eine protestantische den Sturz einer frömmelnden evangelikalen Trumpschaft. 

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