Mittwoch, 13. Januar 2021

Schwarm 4 Fallen

Fallen

Du verstehst Dich als freie/r Indianer/in der 12 Nations, nicht als Marionette und Teil einer Custer-Armee. Das Recht ist ein Netz aus Rechten zwischen Dir und den Nachbarn. So versteht sich der Schwarm Republik. US-Republikaner haben es gerade schwer, sich von einem Ver-Führer* ab und der Republik wieder zuzuwenden.

Es gibt Fallen.

-       Jemand, der oder die sein Bild von der Welt über die Wirklichkeit legen will, die konkreten Ziele wie Erhaltung und Verbesserung mit ihren bunten Schleiern zudeckt.

-       Oder Führer, die ihre Aufgabe nutzen, die Republik in eine Anstalt unter dem Direktorat ihrer Familie und Freunde zu pressen.

-       Gefolgschaften, die sie in ein Schlachtfeld von Gefolgschaften verwandeln.

-       Auch die ganz normalen Bürger, die sich als Masse begreifen, im Zwangsregime nichts als ihre Ruhe haben wollen und, wenn Demagogen ihre Instinkte peitschen, als Stampede ausbrechen.

-       Führer, die sich zum Priester erheben, Denker mit dem Hang zum Handeln, Beamte, die als Patriarchen das Recht als Privileg verwalten, freie Bürger, die aus dem Staat einen Trog zur Selbstbedienung machen und in der Not für sich allein beanspruchen.

Gibt es Beispiele?

 Trump, ein Zocker aus Show- und Casinogeschäft, der den Staat als Trog ansieht und sich mit wutpriesterlicher Haltung Gefolgsleute bei Leuten besorgt, die in der Not auf alle Solidarität pfeifen.

 Robespierre, Lenin, Hitler und Mao, Cohumeini und die Taliban, die Tausende und Millionen für bloße Bilder von der Welt töten ließen.

 Die wilden Gewaltausbrüche, wenn Gefolgsleute von Trump, Lukaschenko oder Bolzenaro die Herrschaft ihrer Clique oder Familie in Gefahr sehen, die Bürgerschaft in gegeneinander empörte Massen treiben. Gerne helfen Medien und süchtige Kultur.

Corona hat in manchen Ländern geholfen, die Bürger wieder zu Freien und Vernünftigen werden, umgekehrt aber auch neue beleidigte Wut entstehen lassen. Zornige Bravheit und zornige Empfindlichkeit stürmen an Deck, kämpfen ums Ruder. Die Passagiere zweifeln am Kurs, die Kriegsberichterstatter schließen sich mit der Crew im Offizierscasino ein. Die Vernunft ruft ins Leere. Die Mannschaft sieht nicht mehr nach vorn, um die Gefahr zu beobachten, sondern besorgt in den sich zusammenbrauenden Ärger. Immer mehr Reiseführer gießen stark deutende Spekulationen in die Angst. Es gäbe die Chance miteinander zu reden statt sich eintalken zu lassen. 

Wo? Das Forum ist von Besserwisserbuden zugebaut.

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* Ein Mann der Show, der sich zur Führung Konkurrenz zur Seite drängt , aber nicht einmal den eigenen Wächtern traut, schon gar nicht deren Kritikern, wie will so einer Käptn eines Schiffs in Not sein? Selbst lenken? Selbst auf den Mast klettern, Ausschau halten, dass Gesehene deuten?....

Sonntag, 10. Januar 2021

Schwarm 3 Von Wächtern und Warnern

Von Wächtern und Warnern

Lassen wir das Modell vom Schwarm beiseite, sprechen wir von der menschlichen Gesellschaft.

Jede/r hat von allem etwas in sich, will Führer sein, einer guten Sache folgen, seine Wahrheit verkünden, einfach in und für Gemeinschaft nur anständig leben und für den Fortbestand irgendwie zu sorgen. Es nimmt wohl bei den meisten den größten Teil des Lebens in Anspruch zu erlernen, was einem am meisten liegt, ob man am passenden Platz in der passenden Haltung lebt und wohin es einen eigentlich treibt. 

Beim Scheitern als Leiter eines Prüfungsamts, man hatte mich erfolgreich kalt gestellt und die Verantwortlichen hielten sich vornehm in ihrer Kritik zurück,  erst da, am Ende meiner aktiven Zeit, erkannte ich, dass meine eigentliche Neigung und Fähigkeit eben im kritischen Beobachten, Beurteilen und Einordnen von allgemeinen Umständen bestand, dass eben das,  was selbst ich als störend beim Handeln und Planen fühlte, das Beste an meinen Fähigkeiten - auch für die Gesellschaft-war. Ob und wem wozu es genügte? Vielleicht X oder Y? Wer will es wirklich wissen?

Wie kommt man an solchen Platz? Etwas treibt einen dahin, man wird aber auch aus dem gemütlichen Bereich des Nichtfragens verdrängt, ist lästig. Umgekehrt kenne ich keinen Führer, keine Führerin, die ich so verehrte, daß ich ihnen folgen oder nacheifern möchte, dass Folgen selbst ist mir ohnehin verhasst und „nur so“ leben mit Freuden, Sorgen,Liebe und Schmerz macht mich nervös.

So gehöre ich schon immer zu den lästigen Rufern, Hineinschwätzern, Unterbrechern, Kritikern, die so oft falsch liegen und als hysterisch herüberkommen, manchmal aber auch erstaunliche neue und tiefe Erkenntnisse finden. Leuten, die vom irren Breivig bis zum weisen Sokrates oder Schopenhauer, vom wendigen Sloterdijk zur verlässlichen Hannah Arendt reichen, im Politischen vom eiskalten Schreibtisch-Inquisitoren über hirnlose Wutellen und verbohrten Intellektuellen bis zum hellsichtigen Cato. In welches Lager (which side are You on?) ich wollte und wohin ich gekommen bin (unbetreutes Nachdenken?), diese Frage zu beantworten habe ich wohl nicht mehr Lust noch Energie.

All „meine Leute“ vom Stamm der Neugier, der Aufmerksamkeit aber auch der Rufer und Überempfindlichkeit, all die Hypochonder von Elfenbeinturm und Guck-in-die-Luft, eine Menge von blökenden Narzißten, Gurus aber auch von obdachloser Weisheit und Einsamkeit. Auch sie „gehören dazu“, wie das Bekenntnis der Republik verkündet.

Sie haben ihre Funktion, versuchen den Sinn des Lebens oder ihre fantastischen Vorstellungen davon, der Gesellschaft in den Weg oder voraus zu werfen, um den Horizont zu erhellen oder in der Nacht ihre Irrlichter leben zu lassen. Das Richtige vom Falschen zu trennen obliegt Deiner eigenen Vernuft und Unvernunft. Willst Du der Republik nicht schaden, wende das erstere an, ansonsten renne jedem nach, der die Menschen ins Unglück stürzt, um allein zu herrschen. Vertrauen ist gut, wenn der Verstand wachsam bleibt. Wichtig tun ist fast immer die Vorstufe zur Herrschaft. Sie wendet zwei Mittel an, um das Recht aus der Absprache der Bürger zu brechen: Gewalt und Lüge. Das letztere hat das amerikanische Volk gerade nochmal so abgewendet.

Dienstag, 29. Dezember 2020

Schwarm 2 Ein Gefolgsmann

Folgen

In meiner Dienststelle gab es so manche Gefolgsleute. Je niedriger im Stand, umso gerechter, je höher, umso gleichgültiger. Einer fällt mir ein,  das war so ein recht gemütlicher Typ, genannt die Stille.

Er verstand seine Aufgabe so, dass er dem Chef gegenüber treu zu sein hatte und sonst - nichts! Er hielt seine Miarbeiter an der Leine und die Bürger fanden in ihm einen von Wichtig ohne Ahnung, der sie weiter oder zurück verwies. Er machte durch ausgeprägte Langsamkeit und Desinteresse im Fach einen höchst seriösen, beamtenhaften Eindruck nach Vorstellungen des 19. Jahrhunderts, sodass manche unbedarften Antragsteller sich reflexhaft in die Rolle der Bittsteller begaben. Seine Zunge war mit allen Weinchen bekannt, sein Outfit von tadelloser Spießigkeit. Dem Chef  gegenüber jeweils jovial, den Kollegen gegenüber loyal, ruhte er sich durch einige Beförderungen bis zur Pension hin aus, brav, unauffällig, den Mitarbeiter*innen das Denken überlassend, durch stark gebremsten Schaffensdrang zu geölter Beförderung warm empfohlen und pünktlich zur Stelle. Ein preußischer Beamter in der freien Republik.

Was ich gegen ihn hatte? Von mir verlangte man argwöhnisch ein Treuebekenntnis zur FDGO, zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung, der machte nichts kaputt, genügte durch Gehorsam. Ob er auch dem Hitler mit Füße-still-halten gedient hätte? Das will ich nicht vermuten. Bei Trump hätte er sich jedenfalls auch nach oben geschlängelt.

Die Republik war ihm  lästig -was hatte er mit Politik am Hut?-, die Bürger*innen störten seinen leeren Schreibtisch. Für Führer war solcher Gefolgsmann nicht unbedingt hilfreich, aber er hielt Füße und Belegschaft still, war also gegenüber selbst denkenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorzuziehen, sofern nicht die Parteifreundschaft vorrangig Bedarf anmeldete.

In solcher Entwicklung wird der Staat mit der Zeit träge, österreichisch 1900, selbstgefällig, am Auftrag der Verfassung und an Kompetenz desinteressiert. Meine Erfahrung rät mir also zu, für öfteren Wechsel in der politisch verantwortlichen Spitze zu sprechen. 

Was aber, wenn neben karrieregeilen Plakatklebern der Partei zur Hauptsache Personal aus Pegidenstämmen zur Ablösung bereit steht? 


Klaus Wachowski 29.12.2020

Samstag, 26. Dezember 2020

Der Schwarm

Stell Dir vor, die Menschen wären in einem Schwarm organisiert.

Wo wäre Dein Platz?

Wäre es ein Schwarm von Spatzen, wäre wohl jede/r mal Führer/in mal Folgende/r, Beratende/r, Tragende/r.

In einem großen Schwarm von Staren ist während der Wanderung vermutlich eine Führungsgruppe für längere Zeit fest anerkannt, ordnet sich der Schwarm für längere Zeit als Gefolgschaft. Das lieben die autoritären Herrscher von Erdogan bis Orban, Putin und Trump. Sie brauchen Konflikte, am Besten nach Außen.

Vielleicht siehst Du Dich aber auch eher als eine/n auf der Warte. Etwas ausgeschlossen, weil niemand gern Deine Warnungen und Angstschreie hört. Sie sind seltsam, schril und fordern zur Bewegung auf. Die Führer sehen sich in ihrem Entschluss, die Gefolgschaft und Gemeinschaft in ihrem Trott gestört. Und ehrlich: wie oft war Deine Sicht der Gefahren übertrieben, aus einem engen Blickwinkel bedingt.

Oder bist Du lebender, webender, das Leben tragenden, forttragender, pflegender Grund des ganzen Wesens und Sehnens.

Woher soll der Schwarm sein Gesetz nehmen, wenn nicht aus dem Willen jeder Einzelnen? Wenn der Schwarm sich niederlässt, ist die Zeit der Planung und der Rechtfertigung gekommen. Zeit der Ruhe, Stärkung, des Schauens und der Kultivierung. Auch Zeit der Wachablösung und Ordnung, Neuordnung der Macht.

Hoffen wir auf ein baldiges Ende der Pandemie, auf den Frieden. Wie der Schwarm sagt: Liebe Deine Nachbarn und glaube an den Sinn des Ganzen. Und denke selbst!

Montag, 27. Januar 2020

Ngogo

Rückkehr zum Planeten der Affen

"Ngogo in Uganda, Afrika: Dies ist die Geschichte von unzerstörbaren Freundschaften und packenden Rivalitäten innerhalb eines Schimpansen-Klans. Über 20 Jahre lang beobachteten und filmten Anthropologieprofessor David Watts und sein Kollege John Mitani die Ngogo-Schimpansen und gaben ihren treuesten Gefährten Namen. Jetzt präsentieren die Primatenforscher ihre Erkenntnisse in einer packenden Dokumentation - harte Machtkämpfe und soziale Hingabe inklusive. Schimpansen als faszinierende Tiere mit einer hohen Ähnlichkeit zu uns Menschen - in ihrem Verhalten und ihrem Körperbau. Der Gewinner vom Jackson Hole Wildlife Film Festival....

Im Vorteil sind zudem diejenigen Schimpansen, die es verstehen, ein soziales Netzwerk an Verbündeten aufzubauen - pure Kraft und Gewalt ist auch bei ihnen nicht die herrschende Macht." Aus der Filmankündigung von arte.

Sehr ärgerlich! 

Das wissenschaftliche Vorgehen erinnert an das der Rassenforschung vor 100 und mehr Jahren. Jene diente rassistischen Ideologien. Dies hier zwinkert den populistischen Zerstörern der Republik zu.

Der Clan, die Gruppe, die Familie. Die Affenforscher zeigen dem Menschen, wie nahe das Tier ihm steht. Der Kampf um die Vorherrschaft im Clan wird als "Politik" präsentiert. Es wird gezeigt, dass Herrschaft und Gefolgschaft, die Scheidung in Herr und Volk nicht nur durch Gewalt, sondern auch durch List und Freundschaft herbeigeführt werden. Und unausgesprochen steht die Überzeugung im Raum, dass eben das es ist, was auch die menschliche Gesellschaft unausweichlich, nämlich per DNA bestimmt. So bestimmt die stille Ideologie schon den Gang der Forschung:

Frauen, Kinder, der Einfluss von friedlichen Bedürfnissen auf das Leben und Verständnis der Gruppe wird ausgeblendet. Schöner ist es, dem als Räuberbande auf Streifzug gehenden Trupp zu folgen. Erleichterung, als der asoziale Usurpator den alten Herrscher zwar stürzt , dann aber doch der andrer, mehr der List und der Freundschaft als der Gewalt zuneigende. Affe aus der zweiten Linie zur Herrschaft kommt. Die Zustimmung der Klugen scheint Erfolg zu bedeuten. Hoffnung gegen die Maul trommelnden Populisten?

Sie jagen, wie Menschen. Und machen sich keine Gedanken, sondern teilen die zerrissenen Opfer untereinander auf, um Allianzen zu schließen? Wie Menschen? Bekommen daher die Frauen bei den Menschen, wenn auch nicht keine, so doch die kleineren Schnitzel?

Sie bestrafen oppositionelle Usurpatoren fast mit dem Tod, die mit Unterdrückung der Kleinen zur Herrschaft kommen wollen? Wie Menschen? In Mafia und Rocker - Gang? Oder auch im demokratischen Staat?!

Sie töten rivalisierende Affen aus der Nachbarschaft. Wie Menschen?

"Schimpansen als faszinierende Tiere mit einer hohen Ähnlichkeit zu uns Menschen - in ihrem Verhalten und ihrem Körperbau..."

Körperbau eines Forschers? Ja, es scheint eine Frau unter den Forschern gegeben zu haben. Was meint sie wohl zu "Ähnlichkeiten"?


Ein Schimpanse hebt den Kadaver seiner Beute hoch, wie Priester es mit Opfertieren taten. Glaubt er etwa an eine unsichtbare, allmächtige Himmelsmacht? Von da oben wird uns Manna zugeworfen? Könnte ja sein, meint der Forscher. 

Ja es gibt sicher solche egomane Frömmigkeit. Religion aber beginnt mit Gottes Einspruch gegen die Opferung Isaaks.

"Faszinieren" . Gegen diesen Begriff bin ich allergisch wie gegen Musik von Wagner und Co: das Gehirn wird ausgeschaltet. 

Möglicher Weise haben Schimpansen gewisse Ähnlichkeiten mit Menschen, besonders wenn man die Beziehungen unter Hooligans betrachtet. Müssen Menschen daher den Schimpansen ähnlich werden? 

Auch Menschen haben Fortschritte gemacht. Und ihre Staaten haben sich seit der französischen Revolution vom Prinzip der Herrschaft und Gefolgschaft weg in Richtung auf Menschenwürde entwickelt. 

Der Sprung aus dem Affenstand in das Leben in Freiheit, Gleichheit und Sorge nennt sich Revolution zur Republik. Wie wenig Würde in solcher "Faszination"!  Wie wenig Wissenschaft.

Biologie, Abstammungslehre, Verhaltensforschung haben eine facherotische Nähe zu vorrepublikären Gesellschaften. Wo dies der ernsten Wissenschaft in Soziologie, Politikk in die Quere kommt, sollte diese sie in die Reviere der philosophischen und politischen  Ahnungslosigkeit zurückweisen.

Ich erwarte eine wissenschaftliche, durchdachte Antwort auf die "Gewinner vom Jackson Hole Wildlife Film Festival"! Auf die schönen Bilder der Nuba von Kau...

27.1.2020