Mittwoch, 12. Mai 2021

Verdienstkreuzer 2

Höchste Würden vom Karadciz-Nachfolgestaat für den Nobel-Poser über den Gräbern von Srebrenitza. Mai 2021, Zeit des Erdbeer-Riechers. In Sarajewo die Fußabdrücke ermordeter Kinder.

Serbiens Ernst Jünger ist alt geworden. Streicht noch die letzten schäbigen Ehren ein. Mit seinem Stil ist kein Geschmack mehr zu machen. Es verkauft sich, das Feuilleton bläst noch eine Salve Weihrauch über das Massengrab. Man muss ja auch leben. 

Prost Europa! 

Donnerstag, 18. März 2021

Der Film "Postman" von Costner

Film 1997. Ein Epos der Republik. Im Wahn des kritischen, also kritiklosen Ästhetizismus als schlechtes Machwerk denunziert. (Einer,  der vom Mut der Republik keine Ahnung haben kann, weil erst 1967 geboren). In Wahrheit ist die Schilderung der Machtergreifung und des Chaos sehr gut vorausgefühlt (Aufstieg von Imperialismus und Größenwahn in den Stufen 2003 und 2016.).

Fast prophetisch die Voraussage der Mittel und Wege, die eine zerschlagene Republik braucht, um aus Depression, Angst und Verzweiflung wieder zu Freiheit, Kommunikation und Vertrauen zu kommen. Und auch ihr Feind ist immer ein ni cht ausreichend verehrter, zu kurz gekommene Streber in der Art des Fernsehfexen Trump.

War er nicht vielleicht damals schon an der Verächtlichmachung eines Dramas um Republik und Freiheit beteiligt?

Beim Googeln entdecke ich, dass Neil Postman, ein Medienwissenschaftler - verstorben 2003!- den Untergang der Republik durch einen machtbesoffenen Medialen "schon vor 30 Jahren " (NZZ) vorausgesagt hat. Und ist nicht die Panik Trumps zum Ende der Wahl vor der Post - also vor dem was im Zivilen an Staat allein noch funktionierte - bezeichnend?

Und Kevin Costner, der "Postman", hat er nicht 2020 herzhaft das Wort gegen den Zerstörer von 200 Jahren Republik ergriffen?

In den USA grosses Thema. Bei Wikipedia nur der schmollende Verriss eines unerfahrenen Ästheten von gerade mal 30 Jahren.

*

Du sagst, in dem Film gehe es doch gewalttätiger als 2020 in den USA zu? Denke an die Stürmung des Capitols durch irre Orks zur Bestätigung der Abwahl! Aber Dir brennt das Herz nicht spürbar für die Republik, Du wüßtest, dass ihre beiden Feinde Gewalt und List, Krieg und Propaganda nur zwei Seiten des gleichen Terrors sind: der Zerstörung des Vertrauens unter Bürgern durch Angst und Verunsicherung. Im Film ein Vertreter mit Gewaltphantasien, in der Realität 2020 ein Fernsehclown mit Jubelszenarien von Massen. Der eine ruft Hannibal, der andere zitiert Mussolini. 

Ja und Sinclair Lewis, hat er nicht schon gewarnt? Und wieviele andere zur Zeit des Lügners Nixon? Aber die Intelligenz hatte anderes zu tun als den Schwarm zu warnen. Angst verlegte sich aufs Ästhetische, Karriere lockte, die vom Rüpel freigetretenen Mikrophone mit faulem Ruhm, doch Ruhm. 

Wer schreibt nun eine anständige Kritik des Films? Gibt es noch Schriftsteller/innen der Republik, die das ästhetische Geklimper mit einem beherzten Chor an die Freude beantworten können?

Montag, 8. März 2021

Warum ich trotzdem SPD wähle

Warum ich trotz allem und allem SPD wähle:

Es muß eine Gerechtigkeit sein,
Es muß Freiheit von Not sein,
Es muß Freiheit von Herrschaft sein.

Ich wähle die SPD also trotz der Kader von der Betriebswirtschaft,
Ich wähle die SPD also trotz Schröder vom Hartz,
Ich wähle die SPD also trotz Lauterbach und Autoritätsikone Schmidt pp.

Die Kumpel der Hinterzimmer können mir ebenso gestohlen bleiben wie die aufgedonnerten Boßproleten mit dem Jargon von Gewerkschaft.

Es muß eine Gerechtigkeit sein, Freiheit von Not, Freiheit von Herrschaft.

Darum wähle ich trotz allem wieder und immer noch SPD.

Nach der Wahl: 
Lauterbach zu späz zurückgepfiffen,
Auf Schröder nicht deutlich genug zurückgenommen,
Bei Schmidt die staatsmännische Attitude der Boßkultur verehrt.
Tja...
  

Mittwoch, 13. Januar 2021

Schwarm 4 Fallen

Fallen

Du verstehst Dich als freie/r Indianer/in der 12 Nations, nicht als Marionette und Teil einer Custer-Armee. Das Recht ist ein Netz aus Rechten zwischen Dir und den Nachbarn. So versteht sich der Schwarm Republik. US-Republikaner haben es gerade schwer, sich von einem Ver-Führer* ab und der Republik wieder zuzuwenden.

Es gibt Fallen.

-       Jemand, der oder die sein Bild von der Welt über die Wirklichkeit legen will, die konkreten Ziele wie Erhaltung und Verbesserung mit ihren bunten Schleiern zudeckt.

-       Oder Führer, die ihre Aufgabe nutzen, die Republik in eine Anstalt unter dem Direktorat ihrer Familie und Freunde zu pressen.

-       Gefolgschaften, die sie in ein Schlachtfeld von Gefolgschaften verwandeln.

-       Auch die ganz normalen Bürger, die sich als Masse begreifen, im Zwangsregime nichts als ihre Ruhe haben wollen und, wenn Demagogen ihre Instinkte peitschen, als Stampede ausbrechen.

-       Führer, die sich zum Priester erheben, Denker mit dem Hang zum Handeln, Beamte, die als Patriarchen das Recht als Privileg verwalten, freie Bürger, die aus dem Staat einen Trog zur Selbstbedienung machen und in der Not für sich allein beanspruchen.

Gibt es Beispiele?

 Trump, ein Zocker aus Show- und Casinogeschäft, der den Staat als Trog ansieht und sich mit wutpriesterlicher Haltung Gefolgsleute bei Leuten besorgt, die in der Not auf alle Solidarität pfeifen.

 Robespierre, Lenin, Hitler und Mao, Cohumeini und die Taliban, die Tausende und Millionen für bloße Bilder von der Welt töten ließen.

 Die wilden Gewaltausbrüche, wenn Gefolgsleute von Trump, Lukaschenko oder Bolzenaro die Herrschaft ihrer Clique oder Familie in Gefahr sehen, die Bürgerschaft in gegeneinander empörte Massen treiben. Gerne helfen Medien und süchtige Kultur.

Corona hat in manchen Ländern geholfen, die Bürger wieder zu Freien und Vernünftigen werden, umgekehrt aber auch neue beleidigte Wut entstehen lassen. Zornige Bravheit und zornige Empfindlichkeit stürmen an Deck, kämpfen ums Ruder. Die Passagiere zweifeln am Kurs, die Kriegsberichterstatter schließen sich mit der Crew im Offizierscasino ein. Die Vernunft ruft ins Leere. Die Mannschaft sieht nicht mehr nach vorn, um die Gefahr zu beobachten, sondern besorgt in den sich zusammenbrauenden Ärger. Immer mehr Reiseführer gießen stark deutende Spekulationen in die Angst. Es gäbe die Chance miteinander zu reden statt sich eintalken zu lassen. 

Wo? Das Forum ist von Besserwisserbuden zugebaut.

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* Ein Mann der Show, der sich zur Führung Konkurrenz zur Seite drängt , aber nicht einmal den eigenen Wächtern traut, schon gar nicht deren Kritikern, wie will so einer Käptn eines Schiffs in Not sein? Selbst lenken? Selbst auf den Mast klettern, Ausschau halten, dass Gesehene deuten?....

Sonntag, 10. Januar 2021

Schwarm 3 Von Wächtern und Warnern

Von Wächtern und Warnern

Lassen wir das Modell vom Schwarm beiseite, sprechen wir von der menschlichen Gesellschaft.

Jede/r hat von allem etwas in sich, will Führer sein, einer guten Sache folgen, seine Wahrheit verkünden, einfach in und für Gemeinschaft nur anständig leben und für den Fortbestand irgendwie zu sorgen. Es nimmt wohl bei den meisten den größten Teil des Lebens in Anspruch zu erlernen, was einem am meisten liegt, ob man am passenden Platz in der passenden Haltung lebt und wohin es einen eigentlich treibt. 

Beim Scheitern als Leiter eines Prüfungsamts, man hatte mich erfolgreich kalt gestellt und die Verantwortlichen hielten sich vornehm in ihrer Kritik zurück,  erst da, am Ende meiner aktiven Zeit, erkannte ich, dass meine eigentliche Neigung und Fähigkeit eben im kritischen Beobachten, Beurteilen und Einordnen von allgemeinen Umständen bestand, dass eben das,  was selbst ich als störend beim Handeln und Planen fühlte, das Beste an meinen Fähigkeiten - auch für die Gesellschaft-war. Ob und wem wozu es genügte? Vielleicht X oder Y? Wer will es wirklich wissen?

Wie kommt man an solchen Platz? Etwas treibt einen dahin, man wird aber auch aus dem gemütlichen Bereich des Nichtfragens verdrängt, ist lästig. Umgekehrt kenne ich keinen Führer, keine Führerin, die ich so verehrte, daß ich ihnen folgen oder nacheifern möchte, dass Folgen selbst ist mir ohnehin verhasst und „nur so“ leben mit Freuden, Sorgen,Liebe und Schmerz macht mich nervös.

So gehöre ich schon immer zu den lästigen Rufern, Hineinschwätzern, Unterbrechern, Kritikern, die so oft falsch liegen und als hysterisch herüberkommen, manchmal aber auch erstaunliche neue und tiefe Erkenntnisse finden. Leuten, die vom irren Breivig bis zum weisen Sokrates oder Schopenhauer, vom wendigen Sloterdijk zur verlässlichen Hannah Arendt reichen, im Politischen vom eiskalten Schreibtisch-Inquisitoren über hirnlose Wutellen und verbohrten Intellektuellen bis zum hellsichtigen Cato. In welches Lager (which side are You on?) ich wollte und wohin ich gekommen bin (unbetreutes Nachdenken?), diese Frage zu beantworten habe ich wohl nicht mehr Lust noch Energie.

All „meine Leute“ vom Stamm der Neugier, der Aufmerksamkeit aber auch der Rufer und Überempfindlichkeit, all die Hypochonder von Elfenbeinturm und Guck-in-die-Luft, eine Menge von blökenden Narzißten, Gurus aber auch von obdachloser Weisheit und Einsamkeit. Auch sie „gehören dazu“, wie das Bekenntnis der Republik verkündet.

Sie haben ihre Funktion, versuchen den Sinn des Lebens oder ihre fantastischen Vorstellungen davon, der Gesellschaft in den Weg oder voraus zu werfen, um den Horizont zu erhellen oder in der Nacht ihre Irrlichter leben zu lassen. Das Richtige vom Falschen zu trennen obliegt Deiner eigenen Vernuft und Unvernunft. Willst Du der Republik nicht schaden, wende das erstere an, ansonsten renne jedem nach, der die Menschen ins Unglück stürzt, um allein zu herrschen. Vertrauen ist gut, wenn der Verstand wachsam bleibt. Wichtig tun ist fast immer die Vorstufe zur Herrschaft. Sie wendet zwei Mittel an, um das Recht aus der Absprache der Bürger zu brechen: Gewalt und Lüge. Das letztere hat das amerikanische Volk gerade nochmal so abgewendet.