Ich nähere mich zum letzten Mal in meinem Arbeitsleben dem 1.Mai in Alzey. Ich bin dankbar, als Rechnungsprüfer darauf achten zu dürfen, dass die Republik nicht von faulen Interessen gekapert wird. Aber, wenn ich mich dem Platz nähere, auf dem wirkliche Menschen zusammen kommen, ihre Sehnsucht nach Freiheit, Gleichheit und Zugehörigkeit aus gedrückten und unterdrückten Verhältnissen ausdrücken, da geht mein Herz auf, wie sonst nur im Frühling. Dieses Gefühl hat nichts mit Erfahrungen der Kindheit oder der Arbeitswelt zu tun, das ist nach meiner Überzeugung jedem Menschen eingeboren. Kindheit und Leben können da etwas kaputt machen, das Geburtsrecht aber haben Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, diese drei Hoffnungen der Liebe und des Menschlichen.
Das deutsch-französische Trio Manijou spielt internationale Lieder der Freiheit und Gewerkschaftskämpfe. Mich erinnert das an die des Gewerkschaftschores Ludwigshafen vor guten Jahren. Mehr als Erinnerung aber sagt das Lied. Lass es Wirken! Ich sehe die begeisterten Jungen, den ängstlichen und den tollkühnen vor der Festung des Hasses und der Herrschaft durch den Schlamm kriechen, ich sehe den Alten im Schmutz eines Gefängnisses dahin siechen. In diesen Liedern beglaubigt die Hoffnung das Versprechen der Zugehörigkeit, die Solidarität. Ein Dach gegen den Regen.
Die Reden werden gehalten. Die Beschäftigten der Metro sind in diesem Jahr dabei. Wann habe ich hier in der Kreisstadt vor oder nach Walter Zuber je einen Landrat gesehen? Was einem so wichtig ist.- Der Verrat des Schröder ist nicht vergessen. Wie war das noch als keiner der Genossen auf dem Platz erschien, weil die Gewerkschaften 2004 eine halbe Million Menschen gegen den Ruck in den Kapitalismus mobilisiert hatten? Die Betriebswirte in Amt und Würden blieben, die Eliten haben das Vertrauen verloren. Die Bürger wählen nicht mehr und der Mob sieht seine Chance. Nach dieser Erfahrung glaube ich, dass die demagogischen Erfolge von totalitären und terroristischen Bewegungen zu einem großen Teil auch auf den Verrat des bürgerlichen Vertrauens durch Eliten zurückgehen. Mühsam hat die Partei wieder auf den alten Weg zwischen Forderung der Gerechtigkeit und Nachgiebigkeit gegenüber zu starker Gegenmacht gefunden. Die SPD erklärt sich solidarisch mit den Metro-MitarbeiterInnen.
Als frische Hoffnungsträger erscheinen die Familien und Anhänger bewusster türkischer, kurdischer Arbeiter. Zeit, den Platz auch einzunehmen, den die Republik frei hält. Er muss nicht mehr erobert werden. Jetzt gilt es, den festgestellten Anspruch umzusetzen. Depression ist eine Anfälligkeit, die bevorzugt aus der Zugehörigkeit stürzende, früher angesehene Bürger befällt. Hier ist spürbar Solidarität, der Boden für Hoffnung. Das Herz sagt: Das ist das Richtige.
Es regnet. Viele Rentner sind zu Hause geblieben, noch mehr Junge verstehen nicht den Sinn so eines Tages. Ich befürchte nicht, daß hier auf dem goldenen Berg die Gleichgültigkeit der Bürger untereinander so sehr anwächst wie im alten Rom und die erneute Machtergreifung durch einen Cäsar und mächtige Familienclans unabwendbar ist. Aber ich kann es auch nicht ausschließen.
So werde ich wohl auch als Rentner noch zum Birmayo, wie die Türken singen, gehn. Sgw noch lange. Vielleicht wie X, dem die Nase tropft, das Haar struppige steht, die Geldbörse offen aus der Jacke ragt, und der vergeblich mit trüben Augen Ausschau nach den Weggenossen aus den alten Zeiten Ausschau hält, mit denen und für die er damals hier den ersten Stand nach Jahren des gewerkschaftlichen Rückzugs wieder aufgebaut hatte. Wohl keiner da heute. Aber die Hoffnung aus dem Glauben an die Menschen und dem Vertrauen unter ihnen.
In Moskau, Istanbul, Budapest die Polizei der Herrschaft, in Weimar, dem Geburtsort von freier Kultur und Politik, der Terror des Hasses.
Ich sehe alles in allem auf eine gute Zeit des Arbeitslebens zurück. Etwas pathetisch, aber auch mein Herz singt ab und zu gerne Lieder der Freiheit, Gerechtigkeit und der Solidarität. Wenn Du Lust hast, gehe hin und tue desgleichen.
Das deutsch-französische Trio Manijou spielt internationale Lieder der Freiheit und Gewerkschaftskämpfe. Mich erinnert das an die des Gewerkschaftschores Ludwigshafen vor guten Jahren. Mehr als Erinnerung aber sagt das Lied. Lass es Wirken! Ich sehe die begeisterten Jungen, den ängstlichen und den tollkühnen vor der Festung des Hasses und der Herrschaft durch den Schlamm kriechen, ich sehe den Alten im Schmutz eines Gefängnisses dahin siechen. In diesen Liedern beglaubigt die Hoffnung das Versprechen der Zugehörigkeit, die Solidarität. Ein Dach gegen den Regen.
Die Reden werden gehalten. Die Beschäftigten der Metro sind in diesem Jahr dabei. Wann habe ich hier in der Kreisstadt vor oder nach Walter Zuber je einen Landrat gesehen? Was einem so wichtig ist.- Der Verrat des Schröder ist nicht vergessen. Wie war das noch als keiner der Genossen auf dem Platz erschien, weil die Gewerkschaften 2004 eine halbe Million Menschen gegen den Ruck in den Kapitalismus mobilisiert hatten? Die Betriebswirte in Amt und Würden blieben, die Eliten haben das Vertrauen verloren. Die Bürger wählen nicht mehr und der Mob sieht seine Chance. Nach dieser Erfahrung glaube ich, dass die demagogischen Erfolge von totalitären und terroristischen Bewegungen zu einem großen Teil auch auf den Verrat des bürgerlichen Vertrauens durch Eliten zurückgehen. Mühsam hat die Partei wieder auf den alten Weg zwischen Forderung der Gerechtigkeit und Nachgiebigkeit gegenüber zu starker Gegenmacht gefunden. Die SPD erklärt sich solidarisch mit den Metro-MitarbeiterInnen.
Als frische Hoffnungsträger erscheinen die Familien und Anhänger bewusster türkischer, kurdischer Arbeiter. Zeit, den Platz auch einzunehmen, den die Republik frei hält. Er muss nicht mehr erobert werden. Jetzt gilt es, den festgestellten Anspruch umzusetzen. Depression ist eine Anfälligkeit, die bevorzugt aus der Zugehörigkeit stürzende, früher angesehene Bürger befällt. Hier ist spürbar Solidarität, der Boden für Hoffnung. Das Herz sagt: Das ist das Richtige.
Es regnet. Viele Rentner sind zu Hause geblieben, noch mehr Junge verstehen nicht den Sinn so eines Tages. Ich befürchte nicht, daß hier auf dem goldenen Berg die Gleichgültigkeit der Bürger untereinander so sehr anwächst wie im alten Rom und die erneute Machtergreifung durch einen Cäsar und mächtige Familienclans unabwendbar ist. Aber ich kann es auch nicht ausschließen.
So werde ich wohl auch als Rentner noch zum Birmayo, wie die Türken singen, gehn. Sgw noch lange. Vielleicht wie X, dem die Nase tropft, das Haar struppige steht, die Geldbörse offen aus der Jacke ragt, und der vergeblich mit trüben Augen Ausschau nach den Weggenossen aus den alten Zeiten Ausschau hält, mit denen und für die er damals hier den ersten Stand nach Jahren des gewerkschaftlichen Rückzugs wieder aufgebaut hatte. Wohl keiner da heute. Aber die Hoffnung aus dem Glauben an die Menschen und dem Vertrauen unter ihnen.
In Moskau, Istanbul, Budapest die Polizei der Herrschaft, in Weimar, dem Geburtsort von freier Kultur und Politik, der Terror des Hasses.
Ich sehe alles in allem auf eine gute Zeit des Arbeitslebens zurück. Etwas pathetisch, aber auch mein Herz singt ab und zu gerne Lieder der Freiheit, Gerechtigkeit und der Solidarität. Wenn Du Lust hast, gehe hin und tue desgleichen.
Nach der Erpressung der Gemeinschaft durch eine Gewerkschaft von Leuten, die aus ihrer anvertrauten Macht Privilegien schlagen wollen, statt zu verhandeln, sehe ich den ganzen Wahn einer Zerschlagung eines Staatsbetriebs durch die Schröder-Betriebswirtschaft. Die Entrechtung von beamteten Lokführern ermöglicht konsequent, umfunktionierten Angestellten unverantwortliche Streiks auch zum Lahmlegen der Gesellschaft. Hier wurde Gerechtigkeit nicht verhandelt, sondern Macht unverantwortlich ausgespielt: auf Kosten anderer Abhängiger und der Gemeinschaft. US-Bosskultur gesellschaftsferner Syndikate. Wie werden Post und Netz reagieren?