Montag, 1. September 2025
Spekulation der Physik vs. Erkenntnisphilosophie
Mittwoch, 27. August 2025
Das Bekenntnis der Big Bang Kirche
Sonntag, 3. August 2025
Schwarm und Rudel - Egoismus versus Menschlichkeit 2025
Dieser Text ist eine Verbesserung und Verkürzumg des von copilot erweiterten und verbesserten Urtextes.
Von Ursache und Wirkung
zu Motiv und Handeln:
Über die Rückkehr des Egoismus
im politischen Zeitalter
Im unbelebten Reich der Natur
herrschen Ursache und Wirkung als Gesetze. Hier ist jedes Geschehen die
notwendige Konsequenz einer vorhergehenden Bedingung. Ein Stein rollt, weil ihn
etwas stößt; ein Baum wächst, weil er Wasser und Sonne findet. Im belebten
Bereich jedoch, wird aus Ursache Motiv und aus Folge Handeln,
Verstand und Vernunft treten an die Stelle von Bewusstlosigkeit im Geschehen.
Arthur Schopenhauer, nicht der
tänzelnde Nietzsche und seine schwatzenden Folgen, hat auf diese Unterscheidung
mit einer Klarheit hingewiesen, die heutigen Philosoph*innen gut tun würde. Während Nietzsche Weihrauch aus der Überwindung
der Moral zieht, bleibt Schopenhauer nüchtern: Der Mensch ist ein Wesen, dessen
Motive trotz aller Illusionen und Leidenschaften auch von Vernunft und Empathie
bestimmt bleiben.
Politische
Jagd und
das Zerbrechen
der Schwarmintelligenz
Die politische Welt von heute erinnert an einen Dschungel. Doch
inmitten des politischen Dschungels, in dem Instinkt und Macht das Leitmotiv zu
sein scheinen, stehen wir vor der Bewährungsprobe: Verantwortlich handeln oder
umkehren in den Haß.
Inmitten von Meinungsblasen und algorithmisch gesteuerten
Echokammern ist es die Aufgabe aufmerksamer Bürger*innen, vernünftig und
menschlich zu bleiben. Wo Moral und Gemeinsinn geopfert werden, braucht es Mut.
Eine offene Gesellschaft ist aber kein heroischer Kraftakt, sondern ein
ständiges Verhandeln und Handeln zwischen frei, gleich und solidarisch geborenen
Personen.
Mancher und manchem ist, als würde die Erde unter unseren
Füssen schwanken. Die Frage bleibt, ob wir bereit sind, die Verantwortung, die
uns als Teil des globalen Schwarms zukommt, anzunehmen und dem Ehrgeiz des Ego wieder Grenzen des Anstands zu setzen.
Anstelle der Vernunft herrscht
die Jagd nationaler und imperialer Rudel auf den Frieden Der Schwarm, das
Modell für kollektive Vernunft und gegenseitige Achtung, wird zur Zielscheibe
für Machtergreifer und Instinktpolitik. Wir beobachten einen Anstieg der Macht
des Bösen, von Eigennutz, Hass, Ausschluss und Überheblichkeit. Die Vernunft,
das Band der Menschheit, verliert gegenüber dem Ressentiment. Lüge und Hass
greifen wie in den dunkelsten alten Zeiten der Stammtische nach der Herrschaft.
Rückzug
der Bürger*innen und Aufstieg der Instinktpolitiker
Überall – von den USA bis nach
Europa, von Brasilien bis Indien – erleben wir das gleiche Phänomen: Menschen,
die sich selbst als etwas “Besseres,” “Höheres” betrachten, scharen sich um
jene, die Lügen und Hass zu politischen Werkzeugen formen. Es sind nicht mehr
Anstand und Vernunft, die das Feld bestimmen, sondern die Rattenfänger des
Instinkts, die mit Lügen und gehässiger Rhetorik die Macht ergreifen.
Gleichzeitig ziehen sich immer
mehr Bürger*innen aus der Mitwirkung in der Republik zurück. Die Beteiligung an
Wahlen sinkt, die öffentliche Debatte wird zum Schlachtfeld für gezielte
Desinformation. Die Rechtsprechung verliert an Unabhängigkeit, Menschenrechte wie
das universelle Recht auf Schutz vor Verfolgung werden beschnitten und
geleugnet. Wo immer möglich, werden Benachteiligte und Schutzsuchende
ausgegrenzt – das «Wir» steht über der Verantwortung gegenüber dem «Anderen».
Gilt noch: “arm, aber anständig”?!
Die Flüchtlingswende in Europa
Ein besonders deutliches Beispiel
für die Kehrtwende hin zum «Ich zuerst» zeigt sich in der europäischen
Flüchtlingspolitik. In den letzten Jahren hat sich ein neuer, rücksichtsloser Trend
herausgebildet, der sich quer durch Parteien und Länder zieht. In Deutschland
etwa erlebt die AfD einen bedrohlichen Aufstieg. Die Partei nutzt die
Unsicherheiten und Sorgen von Menschen, um Stimmung gegen Migration und Asyl zu
machen – und verzeichnet damit Wahlerfolge, und andere Parteien ziehen nach.
Auch in Dänemark haben sich die
politischen Koordinaten verschoben. Die regierenden Sozialdemokraten setzen
mittlerweile auf eine der unbarmherzigsten Asylpolitiken Europas: Was einst das
Markenzeichen rechter Parteien war, ist zur grenzübergreifenden
Regierungspraxis geworden – und wird von vielen getragen. Nicht immer mit gutem
Gewissen, aber mit sonst recht stiller Zufriedenheit.
Auf gesamteuropäischer Ebene
zeigen sich diese Tendenzen u.a. in Abschiebungsabkommmen mit Drittstaaten, die
Menschenrechte zugunsten nationaler Interessen beschneiden. Das einst solidarische
Europa, das Schutz suchenden Menschen Zuflucht bot, wird eine Festung.
Privilegien bewahren – Not tot schweigen.
Verlust der Empathie als zentrales Motiv
Was ist es, das die Menschheit
von der Solidarität zum «Ich zuerst» zurückführt, zum Verlust der Empathie. Die
Erfahrung von Unsicherheit, Angst vor sozialem und wirtschaftlichem Abstieg,
werden von Populisten genutzt, um Mitbürger*innen in die Gefolgschaft von
Rudelführern zu treiben.
Schopenhauer beschreibt die
Mitleidsfähigkeit als das eigentliche Fundament der Moral. Ohne sie bleibt jede
Ethik leere Rhetorik. In der heutigen politischen Praxis wird sie zur Schwäche
erklärt, zur Sentimentalität und Defaitismus – ein Hinwegschimpfen der
Grundwerte menschlicher Existenz, der Menschlichkeit. Erste Kabarettisten
lachen.
Angst als Triebkraft des Rückzugs
Ein weiteres zentrales Motiv ist
die Angst. Angst vor dem Unbekannten, vor dem Abstieg, vor Kontrollverlust. Politiker*innen,
die diese Angst gezielt adressieren, gewinnen Stimmen durch Primitivität: einfache
Feindbilder.
Die Macht der Angst verführt
dazu, Mauern zu errichten an Grenzen und in Köpfen. Sie rechtfertigt
Rücksichtslosigkeit, wo einst Verantwortung stand. Die Kehrtwende von der
«brotherhood of man» zum «Ich zuerst» ist aktuell Fakt.
Die
Rolle der Medien und der manipulativen Kommunikation
Die öffentliche
Meinung ist heute mehr denn je Angriffen
ausgesetzt. In vielen Ländern – Russland ist nur das prominenteste Beispiel –
wird Kritik systematisch zum Schweigen gebracht. Wahrheit wird zur
Verhandlungsmasse, Lüge und Wurstigkeit haben leichtes Spiel.
Vom
Motiv zur Verantwortung: Gibt es einen Ausweg?
Trotz aller düsteren Diagnose
bleibt – zumindest für Schopenhauer – ein Hoffnungsschimmer. Denn das Motiv ist
nicht vorgegeben, sondern kann durch Bildung, Selbstreflexion und Erfahrung
beeinflusst werden. Empathie ist lernbar, Verantwortung kann eingeübt werden.
In einer Zeit, in der die Macht des Bösen gegen Vernunft und Menschlichkeit zu
obsiegen scheint, bleibt es Aufgabe jeder und jedes Einzelnen, in die Kette von
Motiv und Handeln mit Vernunft und Anstand einzuwirken.
Die Rückkehr zu einer
solidarischen Gesellschaft erfordert Mut zur Mitwirkung, zum Dialog, zur
Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und Vorurteilen. Nur so kann die
Vernunft wieder zur gestaltenden Kraft werden, kann das Motiv des Anstands
wieder das Handeln bestimmen und der “Schwarm” Welt neuen Frieden finden.
Die KI copilot meint: “Vielleicht
wäre es also tatsächlich an der Zeit, Schopenhauer mit neuer Ernsthaftigkeit zu
lesen – nicht als Zyniker, sondern als Mahner für den Wert von Mitgefühl und
Klarheit im Denken. Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts liegt nicht im
Triumph des «Ich zuerst», sondern in der Wiederentdeckung der Motive, die
Menschlichkeit, Vernunft und globale Verantwortung begründen.”
Montag, 21. Juli 2025
Schwarm und Rudel II - Gedanken zum Menschen
Schwarm und Rudel I - Gedanken zum Menschen
Donnerstag, 10. April 2025
Macchiavelli hat viele Freunde
Warum er die Republik, seine Mutter, an die Fürsten verriet?
Gekränkte Eitelkeit eines Sarrazin, Lafontaine, Schröder (und wie heißen die von konservativ und liberal?)
Anders als er und sie Schäuble zu Kohl: die Partei brauche keine "Thronfolger".
Das eine Motiv:
- Freiheit, Gleichheit, Gemeinschaft; eines davon, mehrere oder eine Mischung.
Das andere:
- Herrschaft, Freundschaft als Gefolgschaft (Mittel: Gefälligkeiten gefallen, ergeben gerne Beifall).
Im Lauf der Karriere überwiegt zumeist das zweite. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, genannt Einsicht.
Der Papa, die Mama des Volkes kann sich sehr rasch als Pegide zeigen, wenn ihm/ihr das erste Motiv nicht geglaubt wird und das zweite misslingt. Die Erscheinungen der wütenden Verlierer des Ruhms, der Herrschaft Sarrazin, Lafontaine (was meinte Brandt zu ihm? Mischung zwischen Bebel und Mussolini), Schröder, Wagenknecht (ich beschränke mich auf problematische Linke von der wutentbrannten "Nachdenkseite") früher H. Mahler (je weiter links, umso weiter scheint man gerne nach rechts zu springen).
Sie grummeln, nehmen Rache an entzogener Verehrung. Wer öfter in den Fettnapf tritt. Ob Trump sich zugesellt?
*
Anders die "Bewegungen":
Wiederherstellung der Republik, daher der Ruf nach Revolution:
Die 68er, die Bürger-Grünen vor ihrer ideologischen Wandlung, die Feminist*innen, die Antirassisten. Die Grünen traten nicht für Freiheit, Gleichheit, Gemeinschaft an, sondern für die Wende dorthin, wo all diese Werte gleich bedeutend waren.Dort ist das zweite Motiv nicht Herrschaft, sondern Befreiung der Person.
Die "neuen Bewegungen" (der alte Faschismus in neuer Uniform):
Zerschlagung der Republik, Wendung des Prinzips Würde in das Prinzip Herrschaft.
*
Putin und Wilhelm II sind einander näher als die unterschiedlichen Vasen auf dem Kopf zeigen wollen.
*
Ich sah eine Doku über Lafontaine. Mehr Eloge als Kritisches.
Was sich gehört, weiß er schon: der lacht nicht bei Sekt und Kaviar über abgerissene Passanten, schüttet nicht Sekt auf Obdachlose, beschimpft nicht unrasierte Pöbler wie es andere, ebenso berühmte Genossen taten, als Betriebswirtschaft die Verantwortung ablöste. Er weiß, was sich gehört, aber er geht aus der katholischen Soziallehre in die Menschenverachtung über der Nachdenkseiten, der BSW, des Putin. Und selbstverständlich: Herrschaft, Gefolgschaft. Kein Gesprächspartner, aber für Unterwürfige ein "mitreißender" Redner. Immer weniger Genosse, immer mehr Volksgenosse Von 68 ins linke Spießertum Stalins. "Wir zuerst..."
*
Fortsetzung der Gedanken (keine Nachdenkseiten oder Weltwochen) folgt.
Sokrates bereitet sein Ende vor
Samstag, 5. April 2025
Norbert Frei und der Faschismus
Hooligans am Capitol
Montag, 31. März 2025
Postman vs Trump aus 2021
Film aus 1997. Ein Epos der Republik. Im Wahn des kritischen, also kritiklosen Ästhetizismus als schlechtes Machwerk denunziert. (Einer, der vom Mut der Republik keine Ahnung haben kann, weil erst 1967 geboren). In Wahrheit ist die Schilderung der Machtergreifung und des Chaos sehr gut vorausgefühlt (Aufstieg von Imperialismus und Größenwahn in den Stufen 2003 und 2016.).
Fast prophetisch die Voraussage der Mittel und Wege, die eine zerschlagene Republik braucht, um aus Depression, Angst und Verzweiflung wieder zu Freiheit, Kommunikation und Vertrauen zu kommen. Und auch ihr Feind ist immer ein ni cht ausreichend verehrter, zu kurz gekommene Streber in der Art des Fernsehfexen Trump.
War er nicht vielleicht damals schon an der Verächtlichmachung eines Dramas um Republik und Freiheit beteiligt?
Beim Googeln entdecke ich, dass Neil Postman, ein Medienwissenschaftler - verstorben 2003!- den Untergang der Republik durch einen machtbesoffenen Medialen "schon vor 30 Jahren " (NZZ) vorausgesagt hat. Und ist nicht die Panik Trumps zum Ende der Wahl vor der Post - also vor dem was im Zivilen an Staat allein noch funktionierte - bezeichnend?
Und Kevin Costner, der "Postman", hat er nicht 2020 herzhaft das Wort gegen den Zerstörer von 200 Jahren Republik ergriffen?
In den USA grosses Thema. Bei Wikipedia nur der schmollende Verriss eines unerfahrenen Ästheten von gerade mal 30 Jahren.
Mittwoch, 5. März 2025
Plot II
Freitag, 14. Februar 2025
Samstag, 8. Februar 2025
Privileg vor Recht
Der wohl gar nicht so kleine Geschäftsmann ist nun doch bekehrt geworden und klopft nach allgemeinem Stimmungsumschwung unter Spießern wieder beim Stammtisch an.
Das Sein bestimmt das Bewusstsein? Er soll vom Handball zum Tennis gekommen sein. Golf wäre passender: Tennis spielt die SPD!
Von Hüsch zu Sarrazin. Der Ehrgeiz wiehert. Das Publikum wiehert mit. Plötzlich Gehässigkeit, beileibe nicht gegen die Kinder der Armen, sondern gegen eine Politik, die sie besser unterstützen will, mit seinen Steuern!
Und was hat er plötzlich gegen den ebenso liberalen Wissing? Der hat einmal Haltung und Anstand bewahrt. Irgendwie Beamter.
Also tiefer Griff in den Morast der Vorurteile. Stammtisch eben. Gerne gegen Beamte, die das Recht verwalten, das dem Privileg und seiner Durchsetzung durch Trick und Druck entgegen steht. Dazu die Sagen von Unfähigkeit und Arroganz von Beamten, welche Eigenheiten bei bestens bezahlten Kabarett-Rudeln wohl seltener vorzukommen scheinen. Ein Schnäppchen Schadenfreude. Sein Vater sei -" naja" - Beamter gewesen. Nichts vererbt?
Der Sohn rührt nun ein bisschen mit in der Verachtung der Flüchtlinge, die morden, vergewaltigen und uns auch sonst bedrohen. Klingt auch hier wieder nicht so direkt wie Haß. Die Schimpfe geht gegen Sensibilität bei der Jugend.
Er nutzt das Mikrofon, um die Diskussion auf dem Forum durch Wiehern zu brechen. War er nicht auch mal Bohlen und Barth bei RTL? Im Alter der Gehässigkeit.
Cinque Stelle in Italien, Trump in USA, Nuhr hier. Die Republik als Witzfigur. Der Aufgeregte: wo freie Rede war, schrillt jetzt der Alarm des VIP-Ich vor der Steuererklärung. Ob er Bild liest?
M, dem ich bei einigen Stellen seiner Deutsch-Aufgaben geholfen habe, damit er etwas von seiner Angst verliert, würde den Entgleisten nicht zu einem Kabarettpreis vorschlagen. Er lacht nicht mit dem Witz im "erstmal wir", der ihn ins Elend zurück geschickt hätte. Er würde so wenig wie ich verstehen, was ein ernstes Interesse zu Meßdienern der Verachtung ziehen kann.
Ja, es gab eine Zeit, da hörte ich ihn gern. Jetzt rülpst das goldene Kalb. Da wiehert der Ehrgeiz enttäuschter Narzißten am goldenen Berg.
Montag, 20. Januar 2025
Freitag, 10. Januar 2025
If I were a carpenter...Mein Lehrer meinte
Mein Lehrer,ein verbitterter Autoritärer mit der preußischen Philosophie vom Stock, meinte: "Der taugt nicht fürs Gymnasium!"
Ich hatte beim "Turnen" den Schuh verloren/ ein Eigentor geschossen und war sonst nicht aufgefallen. Vielleicht durch Kichern.Also hätte ich wohl eine "Lehre" gemacht. Nicht im Bau: zu schwächlich. Eher Verkauf oder Büro. Vielleicht hätte ich nie eine bessere Stelle bekommen, weil ich die KollegInnen nicht verraten wollte, beziehungsweise nicht eifrig genug verraten, oder weil ich nicht mitgemacht hätte. Vielleicht doch.
Ich hätte nach Möglichkeiten in der Freizeit gesucht, zu malen, Musik zu machen, zu lesen. Vielleicht hätte ich nie den Mut zum Schreiben bekommen, weil ich nicht ausreichend Zeit gefunden hätte, nicht mehr ausreichend Energie gehabt hätte, das 68er Vertrauen näher kennen zu lernen. Aber ich hätte Leute gesucht, die des Vertrauens wert waren, wäre nicht in einen Keller der Menschenfeindlichkeit gekrochen, nicht freudig der Einladung ins Haus des Bosses gefolgt, um einen Platz am Tisch der Herrschaft zu bekommen. In die Verwaltung des Rechts wäre mir der Zugang verschlossen gewesen, es sei denn als abhängiger Angestellter.
Fahre Straßenbahn, kaufe im Supermarkt, bestelle beim Möbeltitan. Da siehst Du mich, wie Du mich im Büro der Wohnheldstelle, des Sozialamts, der Rechnungsprüfung sahst. Und schau die Kassiererin, die lieber das bleibt, als Chefin zu werden...
Eva Jaeggi, eine meiner Lieblingsexpertinnen der seelischen Beziehungen folgt nicht der theoretischen Vorstellung vom unveränderlichen Kern der Person. Sie mag dabei Recht haben. Wir wissen es nicht. Da ist die Grenze zwischen dem, was ich, was Wissenschaft wissen kann und der Frage der Erkenntnisphilosophie nach dem, was "wahr" ist.
Diese Frage lautet gegenüber der "Seelenkunde" : Was ist das, das nach Deiner Vorstellung durch die Einflüsse von Außen bewegt und "gemacht", "zerstört" wird? "Es" hat doch "aus sich heraus" angenommen oder abgewiesen, Widerstand geleistet oder aufgegeben, ist brav oder voll Angst gefolgt. (Der Körper wurde von Samen und Ei "gemacht", aber er ist dieser eigene Körper.)
Und dieses, ein solches Es- bin ich geblieben.
Und ich glaube daß ein Teil davon vom Schwarm kommt: "Achte, liebe Deine Nächsten". Ein anderer Teil sagt: "Vergiss Dich nicht." Und seine Bewegung, sein Leben findet zur Hauptsache zwischen dem einen und dem anderen statt. Und seine - Zufriedenheit.
Wäre ich ein Arbeiter geworden, dann wäre ich eben auch ich gewesen. Und hätte mich der gleiche glückliche Zufall getroffen, ich würde Dich ebenso lieben. Vielleicht auch mit guter Begleitung von Fragen Seelenkundiger.
Wir könnten uns diese Wohnung nicht leisten. Wir würden nicht diesen Kaffee trinken, solche Musik hören. Und ich würde weniger zwischen SPD und Linken schwanken.