Denken und Bügeln
Schopenhauer vergleicht das Denken (Gedächtnis) mit dem Bügeln eines Gewebes. Man könnte es als Falten von Papier ansehen:
Ich begann damit als Säugling. Das Papier war wohl noch weich, die Finger noch knubbelich. Kann ich das erinnern?
Bald war das Papier fest und die Hände drückten stark und eifrig zu. Das gab tiefe, feste Falten. Taucht manchmal tief aus dem Gefühl hoch.
Jahrzehnte faltete ich in hartes, wenn auch vom Falten weicher werdendes, Material. Ich mußte schon ge-waltig drücken, um Bleibendes darüber zu falten.
Jetzt ist es fast zu weich und über Nacht verschwindet manche neue Spur. Habe ich überhaupt gestern abend gebügelt? Und was kann ich aus den wenigen verbliebenen Falten meiner Erlebnisse noch lesen? Kann ich überhaupt noch erkennen? Aber wie weich es sich anfühlt!×
Und was ist, wenn es brüchig ist, gar von einem Schmerz oder einer Freude ein Loch eingerissenen wurde? Was hilft da Nähen? Kann ich so etwas überhaupt?
Die städtische Reinigung wirft das alte Hemd in den
Restmüll, der Sand der Ewigkeit geht darüber und über uns hinweg.
12.9.35 Klaus Wachowski
Ich freue mich, noch denken zu können. Das Tuch bewegt sich noch.
Fragen an die Wissenden;
Erinnerungen sind nicht die Wirklichkeit. Sie sind Erinnerungen an Wirklichkeit. War die Wirklichkeit nicht auch nur ein Bild der Wirklichkeit?
Was kann ich wissen? Schlag nach beim Erkenntnis-Philosophen
Arthur Schopenhauer, gerne auch beim Transaktions-Analysten Harris ppp...
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